Ich stieg in ihr Lachen mit ein und lief schließlich ins Haus hinein, wo meine Tante den Flur stürmte und quitschend auf mich zu kam.

Lachend schloss ich sie in eine Umarmung. Sie hatte mir schon immer das Gefühl, einer zweiten Mutter gegeben.

Entspannt atmete ich aus und sah ihr dann ins Gesicht, welches meiner Mutter so verdammt ähnlich war.

Einerseits machte es mich traurig, dass sie meiner Mutter so ähnlich sah, da ich immer zu an sie denken musste, wenn ich meine Tante ansah. Doch andererseits bin ich froh, dass es so ist.

»Wie geht es dir, zemër ? « ( Herz )

Lächelnd sah ich in ihr wunderschönes Gesicht. »Mir geht es gut teze. Wie geht es dir ?« ( Tante mütterlicherseits )

Als Antwort nickte sie nur lächelnd und musterte mich. »Du bist so hübsch geworden. Mit jedem vergangenen Jahr, ähnelst du meiner Schwester immer mehr.«

Traurig lächelten wir vor uns hin, doch wurden von Elvira gestoppt.

»Reicht jetzt. Mama, ich würden sagen, dafina soll erstmal etwas essen und dann, reden wir weiter.«

Meine Tante stimmte ihrer Tochter zu und zusammen gingen wir ins Esszimmer.

Es riecht so herlich nach albanischem Essen.

DEMIR'S SICHT

Wie schon gesagt, erwartete mich Zuhause purer Stress, denn vor meiner Haustür stand mein Vater, meine Mutter, meine teyze und ihr Mann. Weiter hinten erblickte ich sogar sadet.

Wissend, was mich erwartet, stieg ich aus meinem Wagen und ging langsam auf sie zu.

Vorsichtig und ohne etwas zu sagen, drängte ich mich zur Haustür und schloss diese auf, um jeden rein zu lassen.

Im Wohnzimmer angekommen, wollte ich das erste mal wieder richtig aufschauen, doch da hat mich die Faust meines Vaters schon erwischt.

Ich nahm ein erschrockenes ein-atmen meiner Mutter wahr und auch einen spitzen Schrei von sadet. Ein stöhnen verließ meinen Mund.

Mit der rechten Hand fasste ich mir an meine aufgeplatze Lippe. »Was soll der scheiss, Papa ?«

Wütend sah er mir in die Augen. »WER ? WER IST DIESES MÄDCHEN ?«, brüllte er mir ins Gesicht.

Hatte er denn immer noch nicht verstanden, dass es sich um dafina handelt ?

»Was spielt es für eine Rolle, wer sie ist, Papa ?! Das, was du wissen musst, ist, dass ich diese Frau liebe. Mehr als alles andere auf der Welt, also bitte hindere mich nicht daran, sie zu finden.«, erklärte ich gequält.

Das Blut machte es mir schwer zu reden.

Was war das bitte für ein Kinnhaken ?

»Was für finden, Demir ? WAS FÜR FINDEN, VERDAMMTE SCHEISSE ?! wo ist sie ?«

Genervt spuckte ich das Blut, welches sich in meinem Mund gesammelt hatte, auf den Boden und sah zu meinem Vater. »dafina ist in Italien. Und ich werde sie zurück holen, koste' es, was es wolle.«, presste ich wütend heraus.

Meine Mutter blickte enttäuscht auf den Boden, während mein Vater erschrocken die Augen aufriss und zu sadet sah, die nicht wusste, was sie machen sollte, außer beschämt mit ihren Fingern zu spielen und auf den Boden zu sehen.

Mein Vater legte einen kalten Gesichtsausdruck auf, als er sich wieder gesammelt hatte. »Wie lange läuft das schon, zwischen euch ?«

»Lange. Schon bevor du wieder Kontakt zu xhavit amca hattest.«, gab ich erlich zu.

»und warum hast du nie etwas gesagt ?«

Verbittert lachte ich auf. »Wie denn, wenn ihr mich gegen meinen Willen verheiratet und mir nicht einmal die Chance gebt, etwas dagegen zu tun ?!«

Kurz war es still, bevor ihr wieder ansetzt. »Ach und Mutter. Das damals, als ich meinte, Dafina wäre meine Freundin... Es war gelogen. Wir waren noch nie zusammen, nur hatte ich Gefühle für sie. Gefühle, welche ihr verboten habt und seht jetzt... Jetzt, wurde sude von einem anderen geschwängert, ich rennen einer anderen hinterher und sie... Sie haut ab, weil sie angst hat, diese Familie zu zerstören. Dabei weiss sie gar nicht, dass diese Familie bereits kaputt ist. Sie wirkt für außenstehende vielleicht heile, aber schaut euch doch mal an...«, schrie ich den letzten Satz voller Kraft und zeigte dabei auf meine Eltern.

Bis jetzt hatte ich es nie in meinem Leben angesprochen, doch es wurde Zeit... Es wurde Zeit, dieses Thema wieder zu öffnen. Für sie. Für ilayda.

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- lejla

𝑵𝒖𝒓 𝒇𝒖𝒆𝒓 𝒅𝒊𝒄𝒉 Where stories live. Discover now