Kapitel Eins

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Wieder einmal verfluche ich mich selbst, weil ich einfach zu faul bin, endlich meinen Führerschein zu machen

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Wieder einmal verfluche ich mich selbst, weil ich einfach zu faul bin, endlich meinen Führerschein zu machen. Nun muss ich den Weg nach Hause laufen, anstatt ihn, bei cooler Musik zu fahren.

Ich sehe auf mein handy. Freitag. Heute gehen wir wieder zusammen in die Moschee und beten zusammen. Es ist mein Lieblingstag in der Woche.

Schon oft habe ich darüber nachgedacht, das Kopftuch zu tragen. Doch irgendwie hab ich auch angst, vor der ganzen Verantwortung, die dann auf meinen Schultern lastet.

Laut ausatmend krame ich meine EarPods heraus und will sie mir ins Ohr stecken. Zur Seite schielend bemerke ich den Mann, der mich schon seit Wochen zu beobachten scheint.

Bilde ich mir das nur ein, oder stalkt dieser Typ mich wirklich ? Ich sollte so langsam die Polizei aufsuchen und ihnen meinen Verdacht schildern. Nicht, dass das ganze in einem Desaster endet.

Noch unbekümmert ließ ich die Musik schon fast scherzhaft in meine Ohren dröhnen und versuchte alles andere auszublenden.

Ich sollte nicht so leichtfertig mit diesem Thema umgehen, dennoch wollte ich keine Paranoia schieben und ließ das Thema meinen Kopf nicht mehr einnehmen.

Plötzlich bemerke ich eine männliche Silhouette neben mir. Zusammenzuckend nehme ich einen EarPod raus und sehe meinen „Beobachter" an.

War ich denn so in die Musik vertieft ?

»Hallo, junge Dame. Ich sehe Sie seit Wochen regelmäßig aus dem Gebäude laufen. Mich würde wirklich interessieren, was Sie hier studieren.«, fing er direkt an los zu plappern.

Völlig überfordert laufe ich einfach weiter, merke aber schnell, dass er meine linke Seite nicht verlässt.

Na dann, antworten wir ihn einfach mal. Vielleicht verschwindet er dann. »Ich studiere Digital Design.«

Wissend gibt er einen Laut von sich. Kann er denn nicht endlich gehen ? Seine Anwesenheit, lässt mich unwohl fühlen.

Ganz im Gegenteil, jetzt redet er auch noch weiter. »Und wie alt bist du ? Scheinst noch frisches Fleisch zu sein.« Er lacht doch nicht ernsthaft über seinen eigenen, dämlichen Witz.

Darauf werde ich nicht mehr antworten. »Können Sie bitte gehen. Ich möchte Ihre Anwesenheit nicht hier haben.«

Ich setzte meinen EarPod wieder ein und versuche ihn auszublenden. Sollte wohl nicht so schwer sein.

Wie kann ein Mann, den ich Mitte fünfzig einschätzen würde, so aufdringlich gegenüber einer zwanzig jährigen sei. Ich könnte seine Tochter sein.

Plötzlich merke ich, wie ich aggressiv am Arm nach hinten gezogen wurde. Meine EarPods fallen aus meinen Ohren, weshalb ich nun auch wahrnehmen kann, was er sagt.

»So ein hübsches Gesicht, aber Manieren hast du nicht. Vielleicht sollte ich dir ein paar beibringen.«

Geschockt, vom Geschehen wusste ich mir nicht anders zu helfen, als ihm eine zu klatschen. Er ist anscheinend genauso geschockt über mein handeln, wie ich es bin, also nutze ich meine Chance und renne in irgendeine Richtung.

𝑵𝒖𝒓 𝒇𝒖𝒆𝒓 𝒅𝒊𝒄𝒉 Where stories live. Discover now