Kapitel 7

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Ich stolperte einige Schritte zurück und zückte meinen Zauberstab

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Ich stolperte einige Schritte zurück und zückte meinen Zauberstab. Da es schon spät am Abend war, fiel nur ein mattes Licht durch die Fenster des Schlosses und die Gestalt in die ich soeben gerannt war, stand verborgen im Schatten. Was bei Merlins Bart? Die Gestalt machte keine Anstalten etwas zu sagen oder ins Licht zu treten, also murmelte ich ein leises Lumos und hob die leuchtende Spitze meines Zauberstabs an. Vor mir stand die letzte Person die ich jetzt sehen wollte.

Severus sah mich aus dunklen Augen an. Sein Gesicht verriet keines seiner Gefühle.  Nachdem ich den ersten Schock überstanden hatte, straffte ich meine Schultern und versuchte möglichst standhaft zu wirken. Was durchaus eine Herausforderung in einem eleganten Kleid darstellte.

„Was willst du hier? Dein Gemeinschaftsraum liegt in der anderen Richtung!" Ich versuchte aus den Tiefen meiner Erinnerung meinen strengen Vertrauensschüler Ton herauszuholen. Doch ich hörte das leichte Zittern in meinen Worten. Wie sehr ich es hasste, das er noch immer diesen Einfluss auf mich hatte. Der Schmerz war einfach unmöglich zu ignorieren.

„Was ist an dem Gerücht dran?" So überrumpelt von seiner Frage, platzte mir nur ein verwundertes „Was?", heraus.
„Du weißt schon, das zwischen euch was läuft." Seine Stimme war kalt und er spukte mir die Worte förmlich ins Gesicht. Ich starrte ihn einige Sekunden ungläubig an. Meinte er etwa Sirius? Passierte das gerade wirklich? Es war so absurd, dass ich ein trockenes Auflachen unterdrücken musste.

„Ist das dein Ernst? Ich wüsste nicht was dich das noch anginge?!"Er funkelte mich nun wütend an und ich meinte einen Hauch Verletztheit in seinen Augen aufschimmern zu sehen. Das musste ich mir eingebildet haben. Und falls ich es doch richtig gesehen hatte, war er dreister, als ich es für möglich gehalten hätte. Wenn hier einer das Recht hatte verletzt zu sein war ich das. Ich hatte ihm kein Unrecht getan. Er hatte mich als Schlammblut beschimpft. Er hatte sich von mir abgewandt, nicht andersherum.

„Ok, dann sag mir einfach was da zwischen dir und Potter läuft! Ich hab gesehen wie du ihn vorhin angestarrt hast. Hast du deinen Verstand verloren Lily! Es sind Potter und Black von denen wir hier reden!"

„Von denen du redest!", warf ich ihm entgegen und schloss meine freie Hand zu einer Faust. Was bildete er sich ein, über mich zu urteilen! Nach allem was zwischen uns passiert war.

„Halt dich einfach von ihnen fern, okay? Ich will nicht, dass sie dir etwas antun!" Nun konnte ich mein ungläubiges Lachen nicht mehr zurückhalten.
„Hörst du dich eigentlich reden?" Das war lächerlich. Mit erhobenem Kopf schritt ich an ihm vorbei, Richtung Gemeinschaftsraum. Ich wollte mir seine Fragen und Anschuldigungen nicht anhören. Ich hatte genug davon mich wegen ihm schlecht zu fühlen.

„Warte Lily!" Die Art wie er meinen Namen aussprach, ließ Tränen in meine Augen steigen und ich verharrte in meiner Bewegung. Ich vermisste ihn so sehr, doch ich konnte nicht ignorieren, wie er sich über die letzten Jahre entwickelt hatte.
„Es tut mir Leid." Es war mehr ein Flüstern, als alles andere, aber diese Worte gaben ihm was er wollte. Ich drehte mich langsam zu ihm um. In der Hoffnung, er würde in der Dunkelheit nicht erkennen, dass ich mir die Tränen zurückhalten musste. Ich schluckte schwer.

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Where stories live. Discover now