Kapitel 6

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Ich fuhr mir mit meinen Händen durchs Haar und steckte es zu einem Zopf hoch

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Ich fuhr mir mit meinen Händen durchs Haar und steckte es zu einem Zopf hoch. Schon als Kind hatte ich gerne meine Haare zu Zöpfen geflochten oder sie, nach meiner damaligen Ansicht, kunstvoll hochgesteckt.
Jetzt konnte ich darüber nur noch den Kopf schütteln. Dummerweise hatte Petunia schon damals einen guten Geschmack gehabt und ihre Chance genutzt, jede meiner Frisuren peinlich genau zu dokumentieren.

Nun was soll ich sagen... Jahre später fand ich immer mal wieder eins dieser grausigen Fotos auf meinem Frühstücksteller. Anfangs war mir mein Temperament dabei noch entglitten und ich hatte einen großen Aufstand deswegen gemacht, heute wünschte ich mir diese banalen schwesterlichen Sticheleien herbei. Einfach um zu sehen das sie mich noch als eben solche betrachtete.

Ich sah an mir herunter und strich dabei vorsichtig über den grünen Stoff meines Kleides, um die Falten darin zu glätten. Inständig hoffte ich, das bei dem Essen ein Feuer brennen würde. Dieses Kleid war zwar wunderschön, aber es schützte nur sehr spärlich vor der eisigen Kälte im Schloss.

Ich drehte mich zu Marlene um und sah sie fragend an. „Und geht das so?" Sie überging meine Frage mit einem tiefen seufzen, welches unmissverständlich klarmachte das für sie gerade eine Welt unterging.
„Lily, zwing mich bitte nicht dazu." Ihre Stimme klang kläglich und sie sah mich aus großen Augen heraus an. Marlene trug noch immer ihren Schulumhang und weigerte sich partout ihr Kleid anzuziehen. Unter anderen Umständen wäre ich erleichtert eine so tolle Freundin zu haben, die sich nicht für jeden Anlass in ein Kleid zwang, doch heute erschwerte es mir nur mein Leben.

Da ich im Gegensatz zu ihr versuchte mich herzurichten, drehte ich mich wieder meinem Spiegelbild zu.
„Ich weiß ich habe es dir versprochen, aber ich flehe dich an", fuhr sie jammernd fort. Ich warf ihr einen Blick über die Schulter zu und sah, wie sie sich auf den Bauch wälzte und mit gefalteten Händen das Wort bitte mit ihren Lippen formte. Ich schüttelte lachend den Kopf. Sie war manchmal wirklich unverbesserlich.

„Du übertreibst maßlos Marlene." Sie lachte stumpf.
„Ich übertreibe nicht maßlos! Alec hat mich eingeladen nachher mit ihm zum Schwarzen See zu gehen. Wie könnte ich ihm das ausschlagen?"
„Vielleicht, weil es Ende Januar ist und ihr euch da draußen die Zehen abfrieren werdet." Sie sah mich ungläubig an.
„Lily dafür gibt es etwas, das nennt sich Schuhe. Ach und Socken sollen dabei auch ganz hilfreich sein." Sie setzte sich an den Rand ihres Bettes und streckte mir ihre langen Beine entgegen, um die ich sie an manchen Tagen beneidete. Als ich sie fragend ansah, wackelte sie übertrieben mit ihren dicken Wollsocken, um ihre Aussage zu unterstreichen.

Ich hob verzweifelt die Schultern.
„Na dann friert ihr euch eben die Nasenspitze ab." Sie verdrehte die Augen und schwang sich vom Bett. Währenddessen wandte ich mich wieder meiner Frisur zu und zupfte einige meiner Haarsträhnen zurecht.

„Ist doch auch egal. Worauf ich hinaus will ist, das es viel zu kalt ist", versuchte ich meine eigentlichen Beweggründe zu überspielen.

Es wäre leichter ihr einfach den wahren Grund dafür zu nennen, dass ich sie unbedingt dabei haben wollte. Dummerweise fiel es mir jedoch unglaublich schwer über dieses Thema zu reden und etwas sagte mir, wenn ich jetzt davon anfing, hätte ich nicht die Kraft diesen Abend zu überstehen.

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon