Kapitel 62

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„Denkst du, ich brauche mehr Oberweite oder doch eher weniger?", fragte Sirius kritisch und drehte sich mit gerecktem Hals vor dem Spiegel, während er penibel an seinem BH herumzupfte

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„Denkst du, ich brauche mehr Oberweite oder doch eher weniger?", fragte Sirius kritisch und drehte sich mit gerecktem Hals vor dem Spiegel, während er penibel an seinem BH herumzupfte. Wurmschwanz lachte schallend und warf sich auch sein Bett das Gesicht vor Belustigung erleuchtet.

Moony hingegen verzog seine Gesichtszüge zu einer Grimasse und machte sich an seinem eigenen Kostüm zu schaffen, um seine Aufmerksamkeit von dem skurrilen Bild abwenden zu können.
„Ganz ehrlich, das ist eine Frage, mit der ich mich lieber nicht auseinandersetzen möchte", gab er abwehrend zur Antwort, sodass Tatze sich empört und schockiert zugleich zu ihm umdrehte.

„Du willst mir doch nicht weismachen, dass du noch nie auf Gonnis Figur geachtet hast?", stieß er hervor und warf sich seine lockigen Haare nach hinten. Bis jetzt hatte seine Verkleidung noch wenig Ähnlichkeit mit McGonagall.

Ich unterdrückte ein Glucksen und schlug mir eine Hand vor den Mund, während ich an den oberen Knöpfen meines Festumhanges herumhantierte. Es missfiel mir, mich nicht mit meinen Freunden zusammen in Schale zu werfen, aber bei Slughorns alljährlicher Dinnerparty vor dem Halloweenfest war eine andere Garderobe gefordert, als ich es mir wünschte. Es war langweilig, aber wohl die angebrachte Kleidung, um uns über unsere erfolgreichen Eltern oder Ziele im Leben zu unterhalten.
Ich würde meinem Gegenüber seinen Traum als Ministeriumsmitarbeiter zu arbeiten wohl auch nicht ganz abkaufen, wenn er als düsterer Vampir oder gar als sexy Elf gekleidet wäre.

Für einen kurzen Augenblick herrschte Stille, gefolgt von Remus fassungsloser Stimme, die alle Anwesenden amüsierte. Ich konnte mir seinen Gesichtsausdruck nur allzu gut vorstellen. „Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, dass du das schon mal getan hast?!"

Ich wandte mich rechtzeitig um, damit ich Sirius abtuendes Schulterzucken mitbekam, als er sich erneut seinem Spiegelbild zuwandte. „Nicht auf die Art, die dir jetzt vielleicht durch den Kopf schwirrt, du Frauenheld, aber ich observiere meine Umgebung eben gewissenhaft", erklärte er beiläufig, als wäre daran absolut nichts Fragwürdiges und streifte sich sein grün schimmerndes Gewand über. Peter kicherte und gab etwas von sich, das wie „Na sicher" klang.

„Weist du, Peter hat es auch geschafft, sich anzuziehen, ohne uns dämliche Fragen zu stellen", stellte ich fest und deutete mit dem Kopf auf Peters ziemlich überzeugendes Kostüm. Dieser grinste sichtlich zufrieden über eben jenes. Sirius hatte sich mittlerweile vollends bekleidet und drehte sich schwungvoll vor seinem Spiegelbild.

Es erfüllte mich mit Leichtigkeit, ihn wieder so sorglos und ausgeglichen zu erleben. Die dunklen Sorgenschatten hatten zwar noch nicht von ihm abgelassen, aber sie lichteten sich zeitweise. Und an einem Abend wie diesem schien er schon wieder er selbst zu sein.

Kurze Zeit später verabschiedete ich mich, um Lily bei Slughorn zu treffen. Um ehrlich zu sein, war sie der einzige Grund, warum ich noch nicht den Glauben an diesen Abend verloren hatte. Triste Gespräche über meine Zukunft waren nun wirklich nicht meine ideale Vorstellung von einem gelungenen Abend. Dennoch zierte ein Schmunzeln meine Lippen. Tatsächlich heiterte mich der Gedanke, gleich Lily zu sehen, immens auf. Sie war wie meine eigene kleine Sonne, die mich selbst durch verregnete Momente mit einem Lächeln brachte. 

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Where stories live. Discover now