Kapitel 76

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Wir stapften durch die friedlich schlummernde Schneelandschaft

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Wir stapften durch die friedlich schlummernde Schneelandschaft. Der schottische Winter verschonte uns heute von seinen rauen Winden, sodass die Sonne es sogar schaffte, ihre warmen Strahlen auf mein Gesicht fallen zu lassen und meine Wangen zum Kribbeln zu bringen.
Es wäre der perfekte Tag gewesen, um das Gelände um den Großen See herum zu erforschen und unsere freie Zeit zu genießen, welche in den vergangenen Wochen eher spärlich ausgefallen war.
Das büffeln unzähliger Bücher bis hin in die nächtlichen Stunden der Ausgangssperre, hatte selbst mein Verlangen nach ruhigen Abenden vor dem Kamin mit einem guten Buch in der Hand gestillt. Umso mehr war mir danach, mir einfach einen Nachmittag lang die Beine mit meinen Freunden zu vertreten.

Doch der Hogwartsexpress ließ bereits seine grauen Rauchschwaden zum Himmel emporsteigen und bedeutete uns mit einem entfernten Pfeifen, welches bis hinauf in die weißen Bergspitzen tönen musste, dass eile geboten war, wenn wir heute noch nach London wollten.

Das Frühstück, welches die Elfen zur Feier des Ferienbeginns hergerichtet hatten, war einfach zu köstlich gewesen, um es zu verschmälern und so waren wir mit gefüllten Mägen und der Zeit im Nacken aufgebrochen. Wie es schien, bildeten wir das Schlusslicht der Heimreisenden, denn nur noch wenig Kutschen standen zur Abfahrt bereit.
Ich sah gerade noch die vagen Gestalten von Mulciber, Avery und Severus, wie sie zwischen einigen Bäumen Richtung Bahngleis verschwanden und der bloße Klang ihrer entfernten Stimmen jagte mir eine schaurige Gänsehaut die Arme hinauf.
Aber James und die anderen schienen von den drei Slytherins keine Notiz zu nehmen, denn sie begaben sich fröhlich plappernd weiter zu den Kutschen. Weshalb ich mein ungutes Gefühl und die Erinnerungen verdrängte, die mich wie lebhafte Schatten überkamen.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, dass er uns ersetzt", scherzte James. Seine Frisur wirkte - wie eigentlich immer - als sei er soeben von seinem Besen gestiegen, nur dass ihm heute die noch vom Duschen feuchten Haare an den Spitzen gefroren.
Peter war eben mit den flüchtigen Worten los gesprintet, dass er uns ihm Zugabteil sehen würde und ergatterte den letzten freien Platz in einer bereitstehenden Kutsche.

Sirius feixendes Glucksen erklang und ich beobachtete, wie Peter sich strahlend neben Isla fallen ließ, bevor die Kutsche sich abrupt in Bewegung setzte, als hätte sie gewartet, bis ihr letzter Platz belegt war. Wahrscheinlich lag zusätzlich zu dem Zauber, der die Kutsche Pferdelos vorantrieb, ein weiterer auf ihr, der bestimmte, wann sie abfuhr.

„Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass wir nur die zweite Geige in seinem Leben spielen", fuhr James fort. Er blickte seinem Kumpel nach und hatte eine Augenbraue amüsiert gehoben. Soweit ich das von der Seite aus beurteilen konnte, lag kein Hauch Verbitterung hinter seinen Brillengläsern. James war einfach nicht der Typ dafür, sich selbst über das Glück seiner Freunde zu stellen. Stattdessen verzog er seinen rechten Mundwinkel, zu einem hinreißendem schiefen Grinsen.

Sirius hingegen, stand der immer größeren Unabhängigkeit seines Freundes kritischer gegenüber. Wahrscheinlich ruinierte es seine Vorstellung von den Rumtreibern, wenn nun nicht nur mehr James eine Freundin hatte, sondern Peter ebenfalls – wenn sie denn nun tatsächlich zusammen waren, denn so verknallt er auch war, behielt er die Details meist für sich.
Sirius versuchte zwar die gewohnte spaßige Leichtigkeit in seiner Stimme beizubehalten, doch die Bitterkeit hinterließ dennoch ihre Spuren in seinen Worten.
„Der ist so Hals über Kopf verknallt in diese Hufflepuff, dass er uns spätestens in einem Jahr vergessen haben wird. Mal davon abgesehen, dass mein Ruf bis ins Jenseits beschädigt sein wird, wenn Peter eher bei den Mädchen landet als ich."

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Where stories live. Discover now