Erstellen eines Charakters

61 6 1
                                    

Nach dem Ausarbeiten der Idee und der grundlegenden Recherche, ist es nun an der Zeit die Charaktere zu erstellen. Der erste Tipp hierbei ist, sich alle Gedanken zu den Figuren aufzuschreiben. So eine Charakterisierung ist besonders hilfreich, wenn man später nochmal auf die Charaktere zurückgreifen möchte. Das berühmteste Beispiel dafür ist wohl die Kinderserie Bibi Blocksberg. Diese hatte ursprünglich einen kleinen Bruder, der aber irgendwann verschwunden ist. Später wurde gesagt, Bibi Blocksberg sei ein Einzelkind.

Der Protagonist ist die wichtigste Figur in einer Geschichte, deshalb sollte man diesen als erstes erstellen. Dabei denken wahrscheinlich viele erstmal an die offensichtlichen, grundlegenden Dinge wie: Name, Alter und Aussehen.

Schon beim Namen gibt es einige Sachen, auf die wir achten:

1. Der Name sollte zur Herkunft und zum Alter der Person passen. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Charakter, der aus England stammt, mit Nachnamen Müller heißt, es sei denn die Familie ist eingewandert. Auch findet man moderne Vornamen wie Cheyenne nicht unbedingt im 15. Jahrhundert. Die gesellschaftliche Schicht spielt auch noch eine Rolle: jemand der viel reist, gibt seinen Kindern wahrscheinlicher einen ausländischen Namen als jemand, der in ärmlichen Verhältnissen lebt.

2. Sehr beliebt für Charaktere sind häufig die Namen Sky, Sunny oder Ähnliches. Wir halten uns mit diesen Namen lieber etwas zurück, denn wir finden es komisch, ein Kind Himmel oder sonnig zu nennen. Als Spitzname hingegen sind diese Namen ziemlich witzig. Wenn ihr unbedingt einen Namen mit der Bedeutung „Himmel" haben wollt, dann findet man im Internet noch viele andere Namen. Zum Beispiel bei https://www.vorname.com/ könnt ihr gut Namen nach Bedeutungen suchen.

3.Das führt uns zum letzten Punkt: Nicht jeder Name muss nach der Bedeutung ausgewählt werden. Die meisten Eltern wählen den Namen nicht passend zum Charakter ihres Kindes. Bei der Geburt ist es schwierig festzustellen, dass das Kind gerne am Meer sein wird und man es deshalb Marienette, die am Meer lebende, nennt.

Kommen wir als nächstes zum Alter. Es ist nicht immer nötig, ein konkretes Geburtsdatum oder Alter anzugeben. Oft reichen Angaben, wie Mitte zwanzig. Wenn die Geschichte über mehrere Jahre hinweg stattfindet, sollte der Protagonist natürlich auch Geburtstag haben. Wenn man zu diesem nichts schreiben will, braucht man kein Geburtsdatum. Aber oft reicht es auch, die Jahreszeit oder den Monat zu benennen.

Der dritte offensichtliche Punkt, den wir erwähnt haben, ist das Aussehen. Auch hier sollte man darauf achten, dass es zur Herkunft passt. Besonders Haut- und Haarfarbe ändern sich häufig nach Region. Jemand der in Afrika geboren und aufgewachsen ist, muss zwar nicht zwangsläufig dunkle Haut haben, aber er wird auch wahrscheinlich nicht bleich wie ein Vampir sein.

Das gleiche gilt auch für den Kleidungsstil. Der ändert sich nach Herkunftsland, sozialer Schicht und Epoche, in der die Geschichte stattfindet. In der Renaissance gab es zum Beispiel keine Hotpants, die Frauen haben überhaupt keine Hosen getragen.

Die Hauptperson muss auch nicht immer hübsch aussehen. Sie kann auch mal rundlich sein, Falten oder Narben haben, schiefe Zähne sind auch nicht verboten. Insgesamt würden nicht alle Personen sich selbst als schön und perfekt beschreiben. Sie können auch ruhig mal ihre Makel offen betrachten.

Auch der Charakter sollte nicht perfekt sein. Nicht jeder kommt mit jedem gut klar, und man muss die Hauptperson nicht mögen. Sie kann auch mal unsympathisch sein, sich mit jemandem streiten oder sogar neidisch sein. Perfekte Charaktere, die sogenannten Mary Sue, wirken schnell langweilig, denn jeder hat Fehler.

Zu dem Charakter einer Figur gehört aber noch mehr. Zum Beispiel gehören auch immer Ängste, Abneigungen und Vorlieben dazu. Man sollte sich überlegen: Was macht die Person gerne? Was mag sie überhaupt nicht? In diesem Punkt geht es dann auch um die Hobbies. Erstmal sollten sie zum Charakter passen. Ein Mädchen, dass Angst hat sich einen Nagel abzubrechen, wird keine Kampfsportart machen. Außerdem kann man sagen, dass die Hobbies auch nicht immer die gleichen sein sollten. Nicht jeder Junge spielt Fußball und nicht jedes Mädchen mag Pferde oder macht Ballett. Deine Hauptfigur kann auch gerne Tiefseetauchen oder Briefmarken sammeln.

Einen großen Einfluss auf den Charakter eines Menschen hat auch die Familie. Die Erziehungsweise – besondere Ereignisse, auch Geschwister. Darüber sollte man sich vor Schreibbeginn Gedanken machen. Das Erstellen eines Stammbaums und den dazu gehörigen Charakteren ist sehr zu empfehlen. Generell sollte man sich Gedanken über das soziale Umfeld des Protagonisten machen: Freunde, Familie, Klassenkameraden oder Arbeitskollegen. Man muss nicht für jede Person eine Charakterisierung schreiben, die bis ins Detail geht, denn nicht jede Person hat eine große Rolle in der Geschichte. Es ist nicht wichtig zu wissen, dass die Klassenkameradin, die vielleicht dreimal auftaucht, Angst vor Spinnen hat.

Eine gute Hilfe gerade beim Erstellen von Nebencharakteren sind Charaktergeneratoren. Davon gibt es einige im Internet mit verschiedenen Spezialisierungen und sie haben den Vorteil, dass man nicht für jeden Charakter einen Namen heraussuchen muss. Je nachdem was für einen Generator man nimmt, kriegt man verschiedene Informationen: Mal nur einen Namen, bei anderen auch ein Alter, Herkunft oder Charakterzüge. Uns bekannte Generatoren wären: https://www.fantasynamegenerators.com/, https://de.fakenamegenerator.com/gen-random-gr-gr.php, https://www.ebookboss.de/charaktergenerator-zufallscharakter-erstellen/. Wir nutzen hauptsächlich die beiden ersten Generatoren beim Schreiben von Storys.

Tipps und Tricks zum SchreibenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt