7. Feelings?

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Jeder Tag ist kostbar. 
Die schönen Tage schenken uns Freude, die schlechten Tage Erfahrungen, die schlimmsten Tage Lektionen und die besten Tage Erinnerungen!

Für unseren Liebling-Orange-Schopf zählte der Tag definitiv zu einem der schlechten.
Er hatte zum ersten Mal die Erfahrung des Liebeskummers kennengelernt und konnte somit auch den Schmerz den Liebe hervorrufen.
Das Problem war nur, er hatte noch nie so etwas wie Liebesschmerz empfunden, geschweige denn Liebesgefühle auf der romantischen Ebene, weshalb er sich nicht mal bewusst war wieso er sich so verletzt fühlte.
Nicht Mal vor Spielen oder wenn er erkältet war kamen derartige Symptome zum Vorschein. 
Auch für die junge Managerin war ein Hinata Shoyo in solch einer Verfassung, etwas was sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. 

Am Nachmittag, nach der Schule, wollte  Hitoka Yachi den zwei Clubmitgliedern die Nachricht überbringen, dass das Training heute ausfallen würde, fand aber die zwei mit weiteren zwei Personen im Clubraum, beziehungsweise der Sporthalle, vor.
Darauffolgend ging alles sehr schnell, kaum wollte sie die Halle wieder verlassen, um nicht zu stören und einfach draußen zu warten, fand sie sich Hinata hinterher stolpernd wieder.
Als der etwas Ältere anhielt und zum ganzen Überfluss auch noch zu heulen begann,​ wusste sie nicht genau was sie sagen oder tuen sollte.
Weshalb weint er plötzlich?
Wieso ist er so plötzlich losgestürmt? 
Haben sich Hinata und Kageyama wieder heftig gestritten? 
Immer wieder wiederholte er folgende Worte,
"Ich verstehe nicht wieso es so weh tut... Ich verstehe nicht wieso ich weine... Wieso weine ich wegen ihm... Wieso träume ich von ihm.... Wieso fühle ich all diese komischen Gefühle... Was ist bloß falsch mit mir?"
Das Wort Wieso hing wie in Dauerschleife in seinen Gedanken.
Zwischendurch hatte sich der kleine Mittelblocker beruhigt und beide verließen das Schulgebäude.
Etwas abseits der Schule, befand sich ein Kinderspielplatz, der kaum benutzt wurde, dort setzten sich die zwei Freunde auf eine Bank hin und Hinata beruhigte sich immer mehr.
Bis er endlich bereit war zum Reden. 

"Es tut mir leid Yachi-san. Dir ist das bestimmt unangenehm...", entschuldigte er sich.
Hitoka lächelte ihn aufmunternd an, "Ach was! Es ist alles gut! Dir muss das nicht leid tun, Hinata-san!" und gestikulierte wild herum, um zu zeigen dass alles in Ordnung war.
Shoyo seufzte, zog seine Beine an seinen Oberkörper und legte seinen Kopf auf die Knie ab.
Die Arme umarmten die herangezogenen Beine.
"Darf ich fragen was los ist? Du bist seit Tagen etwas... Ehm... eigenartig.... Hast du dich mit Kageyama gestritten?", etwas nervös, spielte sie mit ihren Finger.
Schließlich wollte sie dem Jungen nicht zu nahe treten und somit womöglich ihn wieder zum Weinen bringen.
"Wir... Wir haben uns nicht gestritten...", antwortete er ehrlich.
Irgendwie war es ihm auf einmal unangenehm über seine Gefühle zu reden.
Obwohl er vor noch nicht so langer Zeit, vor ihr in Strömen geweint hatte, was noch peinlicher war. Shoyo wusste nicht was er tun sollte.
Sollte er ihr erzählen wie er fühlt? Oder es lieber für sich behalten?
Was wenn sie aber diese Gefühle kannte und ihm vielleicht die Antworten geben konnte, die er selbst nicht hatte?
"Du musst mir nichts erzählen, wenn du nicht willst. A-aber... Ehm... Ich... bin für dich da, wenn du jemanden zum Reden oder eventuell zum Ausheulen brauchst.", am Ende zwinkerte sie Shoyo noch zu und lächelte ihn aufmunternd an.
Der Junge holte tief Luft und öffnete sich der Blondhaarigen.
Er erzählte ihr alles, von Anfang an, und ich meine wirklich Anfang, bis zum jetzigen Zeitpunkt. 

~*~

"... Und als dieses Mädchen gesagt hat, sie seie seine Freundin... Da gabs so ein Gefühl hier," er legte seine rechte Hand auf die linke Brust, da wo das Herz liegt, "so ein Bäm und Kaching.... Und darauf folgte ein starkes starkes AUA! Ich konnte nicht mehr gescheit denken und mein Körper handelte von selbst.... Ich verstehe das alles einfach nicht... Ich verstehe mich nicht... Ich verstehe diese Empfindungen nicht.... ", seine Augen wurden wieder glasig, frustriert raufte er sich die Haare.
Aber er fühlte sich besser, um einiges besser!
Jetzt wo er alles losgeworden war, all die Gedanken und Gefühle und Sorgen der letzten Tage, Wochen, gar Jahre.
Es fühlte sich gut an all die Sorgen mit jemandem zu teilen und nicht alles in sich hinein zu fressen.
Yachi hatte sich alles genauestens angehört und war dabei, alle Details zu sortieren und zu analysieren. Trotz ihrer schüchternen Natur, konnte sie sehr emotional reagieren und manchmal sogar etwas laut aussprechen was sie gerade dachte oder etwas was sie eigentlich nicht laut sagen wollte.
Somit rutschte ihr ihr Fazit versehentlich laut heraus.. "Hinata-san... Kann es sein dass du in Kageyama verliebt bist?" 
Erschrocken schlug sich das Mädchen ihre Hände auf den Mund.
Während Hinatas Herz einen Schlag aussetzte, nur um darauf schneller zu schlagen.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er Yachi an.
Das Wort "verliebt" hing in der Luft, es schwebte förmlich und umkreiste Hinatas Kopf.
"Whaaaaaaaaa! T-Tut m-mir leid! Vergiss was ich gesagt habe!", winkte sie peinlich berührt ab und sah mit rötlichen Wangen zu Boden. 
Wenn sie aber ehrlich war, konnte sie sich das was Hinata beschrieb nicht anders erklären. 
Die Aktion von heute, konnte ihrer Meinung nach nur Eifersucht sein. 
Zwar hatte sie nie die Erfahrung eifersüchtig auf jemanden zu sein gemacht, aber sie kannte dieses Gefühl aus anderen Lebenssituationen. 
Eigentlich hatte die Blondhaarige schon lange den Verdacht geschöpft, dass etwas zwischen Shoyo und Tobio laufen könnte, diesen Gedanken behielt sie aber für sich.
Selbst als sie die Gerüchte gehört hatte, schenkte sie diesen keinen großen Glauben, da sie beschloss, erst daran zu glauben, wenn einer der betroffenen Personen dies offiziell verkünden würde oder es ihr oder dem Team anvertrauen würde. 
Durch Hinatas Gefühlsausbruch und seine Erzählung, wusste sie, dass diese Gerüchte nicht gestimmt hatte.
Zumindest nicht ganz, denn wie es schien hegt mindestens einer Gefühle für den anderen, was der andere nicht wusste. 

Wenn man zu viel nachdenkt, erschafft man Probleme, die eigentlich  nicht existieren. - war eigentlich das Motto des Angreifers, doch nach Yachis Worten, begann sein Gehirn auf Hochtouren zu arbeiten und erzeugte einen Gedanken nach den anderen.
Obwohl er über Yachis Worte nachdachte, war sein Kopf leer.
Es war, als wäre ein Schalter in ihm umgelegt worden. 

"Woran merkt man, ob man verliebt ist? Wie fühlt sich das an?", sein benebelter Blick verpasste dem Mädchen eine leichte Gänsehaut.
Diesen Blick hat die Managerin schon oft bei den Spielen oder im Training mit Kageyama beobachten können und jedes mal war ihr dieser Blick irgendwie ungeheuer, irgendwie furchteinflößend.
"Nunja... Also das Gefühl kann man schlecht beschreiben, bei jedem ist es anders. Liebe hat viele Gesichter. Manche haben Schmetterlinge im Bauch wenn sie die Person sehen die sie lieben, andere werden ganz schüchtern, andere kriegen keine gescheiten Sätze vor der Person zusammen. Manchmal fühlt es sich wie Nervosität an, nur etwas anders. Oft denkt die eine Person fast täglich an die Person die sie oder er liebt. Der Gedanke daran mit der Person zusammen zu sein lässt einen das Herz höher schlagen. Man will von der Person berührt, umarmt, vielleicht sogar geküsst werden. Andere meinen wenn man die richtige Person gefunden hat will man mit ihr das ganze Leben verbringen.... ", klärte sie Hinata auf.
Im Laufe der Erklärung, verglich Hinata das eine oder andere Merkmal mit den Gefühlen, die er empfand.
"Woher weißt du das alles? Warst du schon mal verliebt?", fragte die Nummer 10 vorsichtig. Yachi lachte. "Naja nicht wirklich... Vielleicht bin ich es, aber bei dieser Person werde ich nicht mal in hundert Jahren eine Chance haben,..." begann sie, stockte jedoch, als sie merkte was sie gerade sagte.
"E-Ehm... Also... Ich meine... Hahahaha! S-Spaß... Ich... Also.... Egal.... ist unwichtig ... Z-zurück zu deiner Frage... das meiste habe ich tatsächlich im Internet gelesen, ist manchmal wirklich hilfreich wenn man etwas nachlesen muss.", stotterte sie erstmal und wurde danach wieder selbstbewusster. 
Beinahe hätte sie ihr Geheimnis ausgeplaudert!
An sich würde das Mädchen von der Idee nicht abgeneigt sein Hinata, ihr Geheimnis zu erzählen,  sie vertraute ihm. Dennoch war sie noch nicht bereit dafür dieses preiszugeben. 

Eine Weile unterhielten sich die zwei und Yachi gab ihm ab und an den einen oder anderen Tipp oder hörte ihm einfach nur zu, bis es begann dunkel zu werden und sie sich entschlossen nach Hause zu gehen. 
"Du Yachi-san...", setzte Hinata noch an, bevor sie verschiedene Wege gingen, "... Das alles... Kann das bitte unter uns bleiben?" Das Mädchen lächelte. "Natürlich!"
Auch der Volleyballspieler schenkte ihr sein breites Lächeln, das er schon lange nicht mehr fähig war zu zeigen und bedankte sich noch ein fünftes Mal bei ihr. 

Keiner der Beiden ahnte, dass zwei weitere Augen und Ohrenpaare, diese Unterhaltung großteils mitbekommen hatten... 
"Ani... Wir haben eine Mission...", das mahagoni-braunhaarige Mädchen grinste ihre Freundin diabolisch an. 




18.03.2020

✔️Korrigiert✔️
15.11.2022, bearbeitet

Paragon Rivals [KageHina]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora