3. Confession

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"Kageyama Tobio, ich liebe dich!"

Kageyama seufzte tief auch wenn er dabei, wie so oft, auch keine Emotionen im Gesicht zeigte. Ansich genoss er seine Beliebtheit, aber irgendwann ging auch ihm, das auf die Nerven.
Was er wollte war die Anerkennung von Hinata, er wollte, dass Hinata ihn bewunderte und in hohen Tönen lobte. Er wollte ihn besiegen, um ihm zu zeigen wie toll er als Setter sei und, dass nur er  ihn an die Spitze bringen konnte! Dabei merkte der Schwarzhaarige nicht, wie unlogisch seine Gedanken doch waren und womöglich mehr dahinter stecken könnte.
Das kleine zierliche Mädchen, das vielleicht so groß wie Hinata war, stand immer noch sich verbeugend und eine Schachtel selbstgemachter Schokolade hinhaltend ihm gegenüber.
Keiner der beiden war das braune Augenpaar aufgefallen, welches das Geschehen, rein zufällig mitbekam. "Ich bin schon seit dem letzten Jahr in dich verliebt!", flüsterte sie verzweifelt hinzu. Doch auch diese Worte ließen Kageyama kalt. So etwas wie Liebe hat der große, stehts kühle Zuspieler noch nie empfunden und hatte auch jetzt kein Interesse daran. Tsukkishima sagte einst, "wenn Volleyball eine Person wäre, würde der König, Volleyball heiraten." 

In gewisser Weise stimmt das auch, wäre da nicht etwas, was selbst er noch nicht deuten konnte.
"Hör zu, es tut mir leid, aber ich kann und werde deine Gefühle nicht erwidern.", trotz seiner Kühnheit, fielen dem Volleyballspieler solche Situationen schwer. Auch er war kein Unmensch, auch wenn es oft so wirkte. Doch seit er auf diese Schule gekommen war, Mitglied der Karasuno Volleyballmannschaft wurde und seinen Rivalen als Kamerad kennenlernte, hatte sich einiges an ihm verändert.
Das Mädchen verkrampfte sich, war dennoch stark genug um sich wieder aufzurichten.
Die ersten Tränen liefen ihre leicht rötlichen Wangen entlang. "A-Also... S-Stimmt das Gerücht...", schluchzte sie.
Kageyama riss verwundert seine Augen auf.

Flashback

"Oh... Also... Ehm...", Daichi versuchte die richtigen Worte zu finden, "... Also... Es wird halt geredet... Dass du und Hinata...", der Zuspieler wurde beim Namen des Kleinen hellhörig, "... Dass ihr beide zusammen seid..."

Die Augen des Setters wurden unmerklich ein paar Millimeter größer.
Beinahe hätte er sich an seiner eigenen Spucke verschluckt, konnte es aber noch so gerade verhindern. Verständnislos sah Kageyama seinen ehemaligen Kapitän schweigend an.
"Ehm also...", stammelte der Ältere, wusste aber nicht wirklich was er sagen und wie er mit dem Thema richtig umgehen sollte.
Kageyama kam ihm zuvor. "Wer behauptet so ein Quatsch?"
 Daichi war nicht vorbereitet auf diese Frage.
"Ehm... Also... Das...", stotterte er, "... Wie soll ich sagen... Ihr zwei scheint euch sehr nahe zu stehen und dies ist anscheinend vielen Schülern aufgefallen...", verlegen kratzte sich der knapp 1.77m Große am Hinterkopf.
Eigentlich ließ es Kageyama kalt. Eigentlich. Doch er konnte einen leichten Rotschimmer in seinem Gesicht nicht unterdrücken. Dem Älteren entging das nicht und zu allem Überfluss deutete er die Körperreaktion seines Gegenübers total falsch. "Uhm, ich will euch nicht zu nahe treten. Also ich bin auch keineswegs gegen eure Lieb-", begann Daichi, doch Kageyama funkte mit harschem Ton dazwischen: "Wir sind nicht zusammen!", doch als er realisierte, wie er mit seinem Senpai gerade gesprochen hat, zuckte er zusammen und verbeugte sich entschuldigend. "Tut mir leid, ich habe mich im Ton vergriffen...", er holte etwas Luft und setzte fort: "Hinata und ich sind nur Teamkameraden. Er ist immer noch mein Rivale und sobald wir unseren Abschluss haben, wird zwischen uns wieder ein Netz stehen und spätestens dann sind wir wieder Feinde. So etwas wie Liebe, egal ob zu Junge oder Mädchen, hat in meinem Leben nichts zu suchen. Volleyball ist das einzige was ich will."
Ein Windzug wehte und lies die Bäume mit ihren Blättern rascheln. Ein Rascheln, das schon beinahe wie Geflüster klang.
"Und jetzt bitte ich mich zu entschuldigen, ich muss zum Training...", mit diesen Worten wandt sich der Zuspieler ab und ließ den irritierten Studenten, an Ort und Stelle zurück.

Flashback Ende

Die Bilder des Vortages und die Worte, die er von seinem Senpai gesagt bekommen hatte, strömten wieder in den Vordergrund.
Das Gerücht ging rum, dass er Kageyama Tobio und Hinata Shouyou eine Beziehung zu führen schienen.
Woher all die Leute auf diese Idee kamen, dass dieses Gerücht stimmen sollte, verstand er so gar nicht.
"S-Sag doch etwas? Ich halte d-das Schweigen nicht aus...", flüsterte das Mädchen und mehr Tränen flossen über ihre Wangen.
"Oi... Hör auf Geschichten zu glauben, die nicht mal stimmen und wisch deine Tränen weg. Ich habe sie nicht verdient. Mein Herz gehört dem Volleyball, kannst du allen anderen auch weitergeben.", äußerte sich Kageyama und ging.
Das Mädchen ließ er alleine, sie stand ganz perplex da und versuchte seine Worte zu verarbeiten.
Leicht angespannt bewegte sich Kageyama in Richtung Turnhalle.
Er hasste solche Gespräche und am meisten regte ihn dieses Gerücht auf, von dem er gefühlt als einziger nichts mitbekommen hatte.
Ob der Orangehaarige etwas davon gehört hatte?
Wenn man schon von Teufel spricht! Dieser tauchte in der Sekunde, vor Kageyama auf.
Verkrampft blieb der Zweitklässler stehen.
Was macht Hinata hier? Hat er... Hat er etwa alles gehört....?

Normalerweise war der Kleine sehr leicht durchschaubar, besonders was seine Emotionen angingen. Diese waren ihm sonst alle im Gesicht geschrieben.
Dieses Mal aber, wie als hätte er sich eine Maske angelegt, war keine Emotion, kein Gedanke ablesbar. Dieses Pokerface war gewöhnlich nur Kageyamas Markenzeichen.
Tobios Herz raste, seine Hände begannen zu schwitzen, er hatte Angst sich zu rühren.
Tief im Inneren hoffte er, dass Hinata die Situation nicht missverstanden hatte.
Plötzlich hielt Kageyama in seinem Gedankengang inne und erschrak sich. Was dachte er sich da bitte? Wieso zum Teufel legte er so großen Wert darauf, dass der Idiot die Situation nicht falsch verstand? Woher all diese Sorgen und vor allem warum?
"Kageyama...", die sonst so heitere, laute und fröhliche Stimme des Spikers klang ungewohnt ruhig, fast schon beängstigend. Dieser Ton des Kleineren, gemischt mit dem Schock über seine eigenen Gedanken, schmissen den Schwarzhaarigen total aus der Bahn.
Fast hätte er vergessen zu Atmen, so sehr aus der Fassung war er.
Doch was dann kam, hatte der Zuspieler noch weniger erwartet.

 
"BAKA-! BAKA-! BAKA-! BAKA-!BAKA-!BAKA-!BAKA-!BAKA-!BAKAGEYAMA! SO GEHT MAN DOCH NICHT MIT EINEM MÄDCHEN UM!"

25.02.2020

??.??. 20?? Korrektur
13.11.2022, bearbeitet

Paragon Rivals [KageHina]Where stories live. Discover now