47 | smile

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„Na, sieh mal einer an. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff."

Was hatte er sich dabei gedacht, zurückzukommen?

Sein Vater drehte sich einfach in der Tür um und lief ins Wohnzimmer.

Immerhin knallte er sie nicht vor seiner Nase zu.

Dafür tauchte seine Mutter auf.

„Liebling, ist alles in Ordnung?"

Er lächelte.

War es ein Lächeln?

Hoffentlich.

„Tu doch nicht so, als hättest du keine Ahnung", rief sein Vater aus dem Wohnzimmer.

Seine Mutter seufzte.

„Komm rein. Ich hab dein Bett vorhin schon bezogen", sagte sie.

Er blinzelte.

Um ihn herum lächelten Personen in Kameras.

„Woher wusstet ihr, dass ich komme?", fragte er.

Das Gewicht der Tasche verschwand von seiner Schulter.

„Hast du Wäsche? Ich wollte gleich waschen", sagte seiner Mutter.

Er schüttelte den Kopf.

Sie eilte davon.

Ließ ihn alleine im Flur, wo er die Geräusche vom Fernseher hören konnte, und spüren, wie sein Vater sein Bestes gab, um ihn zu ignorieren.

Nachdenken war unmöglich in der dicken Luft.

Außerdem spuckte sein Kopf sowieso nur eine Frage aus, wieder und wieder und wieder.

Woher hatten sie gewusst, dass er kam?

Er hatte nicht angerufen, nicht geschrieben, keine Freunde, die mit seinen Eltern im Kontakt waren.

„Harrys Manager hat uns geschrieben, dass du den Vertrag gekündigt hast", sagte sein Vater.
Aus dem Nichts.

Hazza blinzelte.

Harry?

„Ich geh schlafen", sagte er.

Sein Vater sah ihn nicht an, als er an ihm vorbei ging und die Treppe nach oben stolperte.

Er war gewöhnt, dass die Welt ihm wehtun wollte, ein klein wenig sogar sein Vater.

Aber nicht, dass er mit dem Buttermesser, das Jodie als Dolch benutzt hatte, nochmal zustach.

„Keine Lust mehr auf London?"

Hazza rutsche beinahe auf seinem Teppich aus.

„Nur ich. Mit heißer Schokolade", lächelte seine Mutter. „Darf ich reinkommen?"


„Nur ich. Mit heißer Schokolade. Und vielleicht ein paar Antworten. Darf ich reinkommen?"

Er antwortete nicht.

Atmete weiter in sein Kissen.

Harry war weg.

Und es war seine Schuld.

„Liebe ist nicht einfach. Und es tut mir unglaublich leid, dass er nach London zieht. Aber wenn man eine Person wirklich liebt, muss man sie manchmal gehen lassen."

stylesWhere stories live. Discover now