41 | start again

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„Danke, dass Sie kommen konnten", sagte Harry.

Hazza warf die Socken neben den Anzug.

„Ich will mein Interview ja nicht nochmal ausfallen lassen", sagte er und drehte sich zu Jodie.

„Könntest du kurz hierbleiben?"

Ihren überforderten Blick quittierte er mit einem knappen Nicken, dann war er wieder auf dem Gang.

Und keine Minute danach stand er in seinem eigenen verdammten Raum, den Harry organisiert hatte.

Starrte sein Spiegelbild an.

Er konnte das.

Er würde das schaffen.

Er würde nicht durchdrehen und wegrennen und aufgeben.

„Du siehst gut aus, okay? Komm schon, die haben draußen schon alles aufgebaut."

Jodie stellte sich auf Zehenspitzen und sah ihm über die Schulter.

„Darum geht es nicht", seufzte Hazza.

„Natürlich. Es geht wieder um Harry. Muss ich dir nochmal sagen, dass er es nicht wert ist? Okay, er ist verdammt heiß, aber eben auch ein verdammtes Arschloch. Und verdammt heiß. Er hat gerade vor mir sein T-Shirt ausgezogen."


Schwarze Tinte, die Geschichten erzählt.

Nicht auf Papier.

Auf blassgoldener Haut.

Bruchstücke, Fragmente, Fetzen einer Erinnerung.

Ein kleines Herz?

Wohl nur ein Muttermal, ein Versehen, ein Tattoo wie es all die anderen auch haben.

Und doch – ein langer Blick, bevor er sich abwendet.


„Das ist Mr Steeles Interview. Sie haben schon die exklusiven Rechte für die Fotos, reicht das nicht?"

War es wirklich da?

Das kleine schwarze Herz an seinem Handgelenk, unscheinbar, vielleicht nur Dreck?

Anziehend wie ein Magnet.

Spitz wie eine seiner Nadeln.

Wenn er näherkam, würde er sich nur stechen – das hatte er jetzt schon oft genug erfahren.

Vielleicht war ein Neuanfang doch das Beste?

Früher wussten sie doch gar nicht, wer sie waren.

Hatten sich erst selbst gefunden.

Und waren dann doch ganz andere Wege gegangen.

Harry jedenfalls.

Hazza war sich treu geblieben.

Oder so ähnlich.

„Sind Sie bereit?", fragte eine Stimme ohne Gesicht.

„Eine Sekunde", murmelte Hazza und zog Harry zur Seite.

„Es tut mir leid, wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin mit dem Bild. Das war nie meine Absicht, wahrscheinlich hatte ich einfach gehofft ... wie dem auch sei. Auf einen Neuanfang?"

stylesWhere stories live. Discover now