Happy Birthday

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Jodies Augen wurden riesig groß, als Cole ihr sanft die Armbrust in die Hand drückte, zusammen mit einer Tafel Schokolade und einem kleinen Büchlein.

„Alles Gute zum Geburtstag", lächelte er. Seine Augen strahlten förmlich. Jodie fand, das Cole immer, wenn er ihr eine Freude machte, sich eigentlich noch mehr freute als sie selbst. Dabei wusste sie seine Geschenke sehr zu schätzen. So etwas war heute nicht mehr selbstverständlich. Cole war nicht ihr Vater und eigentlich auch nicht für sie verantwortlich. Aber er bemühte sich so sehr darum, Jodie ein Bruder oder gar ein Vater zu sein. Und Jodie machte es irgendwo auch sehr glücklich ihn so strahlen zu sehen. Sein ganzes Gesicht schien dann zu strahlen, wie ein Sonnenaufgang und er schien sich zu freuen wie ein Kind am Weihnachtsmorgen und das nur, weil er ihr eine Freude bereiten konnte.

Du solltest mir doch nichts schenken, schien sie ihm mit den Augen sagen zu wollen.

„Man wird nur einmal vierzehn, nicht wahr?", schmunzelte er und seine Augen schienen noch mehr zu strahlen.

Jodie umarmte ihn zärtlich. Sie freute sich wirklich darüber, dass Cole versuchte ihr das Leben hier so angenehm wie möglich zu machen. Sie drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Cole legte zögerlich die Arme um sie. Diesmal hatte sie kein Problem damit. Seit langem wollte sie möglichst wenig umarmt werden, da es sie immer an die Umarmungen ihrer Mutter erinnerte. Aber sie wollte Cole zeigen, wie sehr sie sich über sein Geschenk freute und auch, dass sie erkannte wie viel Mühe er sich gegeben hatte.

„Sei aber vorsichtig damit, Daryl sagt, wenn man nicht weiß wie das geht, kann man sich sogar selbst verletzen", ermahnte er sie sanft, als sie die Umarmung wieder gelöst hatte.

Sie nickte und blickte dann auf das Buch.

„Ich dachte, damit du mal deine Gedanken aufschreiben kannst. So ne Art Tagebuch, weißt du?", meinte er.

Sie nickte. Sie hatte zwar früher nie ein Tagebuch gehabt, aber jetzt war es vielleicht doch ganz gut, die Gedanken mal aufzuschreiben, sich davon zu befreien.

„Okay, ich muss jetzt auf Tour, pass schön auf dich auf, ja?", fragte er und strich ihr behutsam eine Strähne ihres rotbraunen Haares hinters Ohr.

Sie nickte lächelnd. Cole zögerte kurz, lächelte und küsste sie sacht auf die Stirn.

„Ich bin bald zurück. Genieß deinen Geburtstag", meinte er und sie nickte und drückte seine Hand einen Moment ganz fest, ehe er die Zelle verließ. Jodie untersuchte nun die Armbrust und stellte fest, dass dort in einer Halterung, noch ein Pfeil steckte. Perfekt, damit hatte sie also eine Maßgabe, wie groß ihr Pfeil sein und wie er aussehen musste. Lächelnd wog sie die Armbrust in ihrer Hand und besah sich den Abzug. Der Mechanismus schien ihr ziemlich einfach vorzukommen. Nun musste sie nur noch irgendwo üben.

Sie verließ die Zelle, nachdem sie die Armbrust sorgfältig versteckt hatte. Roderick rückte ihr immer noch zu oft auf die Pelle und mittlerweile traute sie ihm zu, dass er auch Sachen von ihr einfach stehlen würde. Nur Rick und Daryl besaßen einen Schlüsselbund, sodass keiner seine Zelle abschließen konnte. Somit konnte jeder die Zellen betreten und sogar auch durchstöbern. Einerseits mochte Jodie es nicht, die gerne ihre Privatsphäre hatte, aber andererseits diente es auch dazu sich in Notfällen ohne Probleme in anderen Zellen sammeln zu können oder vielleicht auch aus der Zelle flüchten zu können.

Im Innenhof traf sie Glenn, der gerade alles für eine Tour vorbereitete. In einer Ecke sah sie Daryl stehen, der gerade eine rauchte. Da kam ihr eine Idee und sie ging auf Glenn zu und zupfte ihn am Ärmel.

„Ja, was ist?"

Jodie machte ein Zeichen, als würde sie eine Zigarette rauchen und zeigte dann auf Glenn und den Truck, mit dem Glenn und die anderen später losfahren wollten.

Silent FighterWhere stories live. Discover now