Kapitel 25

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"Hier entlang", sage ich und folge einer kleinen, dunklen Seitengasse. Ich bin nun schon seit einem Monat wieder in Rapinas und habe direkt in der ersten Woche Redex getroffen. Er ist mit der Crew der Bella Blue von einem Raubzug wiedergekommen und hat mir sofort seine Hilfe angeboten. Seit dem teilen wir uns das Kapitän Dasein. Ich habe ihn in meinen Plan eingeweiht und er war sofort dabei. Das hätte ich mir auch denken können. Er war schon früher immer fasziniert von meinen magischen Kräften und allem was damit zu tun hatte. Außerdem ist er meinem Vater und mir immer loyal gegenüber gewesen.

Im Moment sucht er mit einigen Männer nach weiteren Crewmitgliedern. Ich habe mir zwei der Männer geschnappt und suche nach jemanden, den wir als ‚Ersatz' benutzen können. Wir folgen der Gasse und kommen zu dem Hinterhof einer kleinen Bar. Hier liegen einige Obdachlose und heruntergekommene Männer. Sie wird keiner vermissen, wenn sie plötzlich verschwinden würden und genau deshalb sind sie perfekt für unseren Zweck.

"Ihn", verkünde ich und zeige auf einen abgemagerten Herren mit blondem und zerzaustem Haar. Zwei meiner Männer laufen auf ihn zu, heben ihn jeweils an einem Arm an und bringen ihn vor meine Füße. Sichtlich irritiert hebt er den Kopf und sieht mich fragend an. Man riecht sofort die Alkoholwolke, die ihn umgibt. "Nein, er", sage ich und zeige auf einen anderen, nicht ganz so abgemagerten Mann mit etwas längerem blondem Haar. Meine Männer schubsen den ersten Mann beiseite und holen den Nächsten.

Er riecht nicht so krass nach Alkohol und hat auch ein etwas schmaleres Gesicht als der vorherige. Außerdem trägt er einen dunklen Drei-Tage-Bart, der sehr ungepflegt aussieht. Dieser Mann versucht sich an einem Lächeln, was ihm aber nicht so gut gelingt. Angewidert blicke ich auf ihn hinab. "Er wird reichen", verkünde ich. "Wie heißt du?", fragt ihn einer meiner Männer. "Joshua", antwortet der Mann. "Jetzt nicht mehr", erkläre ich, drehe mich schwungvoll um und laufe Richtung Hafen. "Was passiert jetzt? Wofür... hix... reiche ich?", fragt Joshua. "Als Ersatz", erklärt einer meiner Männer. "Für jemanden, der nach Möglichkeit dann als tot gilt", sagt ein anderer und lacht.

Der leicht alkoholisierte Obdachlose, den ich ausgewählt habe bekommt Panik und versucht, sich loszureißen. Es gelingt ihm zwar nicht, aber trotzdem haben meine Männer ganz schon zu kämpfen, ihn vorwärts zu ziehen. Joshua schreit und wehrt sich mit Händen und Füßen. "Bringt ihn um", sage ich, als mir das Geschrei zu viel wird und drehe mich um. Einer der Männer holt seine Pistole raus. "Nicht damit du Idiot! Da, wo er hinkommt, gibt es die nicht. Hängt ihn", befehle ich und meine Männer grinsen, während der zum Tode Verurteilte ganz blass wird. Keine fünf Minuten später, hat er einen Strick um den Hals und wird daran hochgehoben. Er zappelt und würgt, bevor er bewusstlos wird.

Einer meiner Männer hängt ihn wie einen Beutel über die Schulter und dann gehen wird weiter zu unserem Schiff zurück. An Bord der Bella Blur treffen wir auf Redex, der viele Männer angeheuert hat. Der nun tote Obdachlose wird unter Deck in dem zuvor gestohlenem Eis gelagert und ich stelle mich auf das kleine Plato am Steuerrad. Dann ziehe ich meine Pistole und schieße zweimal in die Luft, um mir Gehör zu verschaffen

"So, Männer. Ihr wollt also mit mir segeln? Aber lasst Euch gesagt sein, wo ich hin möchte, scheint niemals die Sonne. Außerdem wird die Insel als unortbar beschrieben, aber das hält mich nicht auf. Noch könnt Ihr von Bord gehen und es wird Euch keiner übel nehmen. Ihr werdet mit magischen Mächten zutun bekommen, an die Ihr im Traum nicht gedacht hättet. Außerdem werdet Ihr mit Gegnern kämpfen müssen, die Ihr nicht sehen könnt. Aber spüren tut Ihr deren Anwesenheit auf jeden Fall. Sie werden Euch alle positiven Gefühle entziehen und wenn Ihr nicht aufpasst, werdet Ihr Eure Seele verlieren. Dies wird dort unser Begleiter sein und das Einzige, dass diese dunklen Mächte von Euch fernhalten kann", rufe ich den Männern zu.

Dann hebe ich meinen Zauberstab und rufe: "Expecto Patronum" Aus der Spitze meines Zauberstabs bricht eine große Robbe heraus. Hell leuchtend fliegt sie um die Männer, die ihr mit Erstaunen folgen. Ich lasse sie einmal ums Deck fliegen und dann wieder verschwinden. "Letzte Chance von Bord zu gehen", rufe ich und mein Blick wandert abwartend über die Männer. Tatsächlich dreht sich ein älterer Herr um und verlässt das Schiff. "Der Rest von Euch ist dabei?", frage ich mit erhobener Stimme und die Männer brüllen zustimmend. Ich gucke einmal kurz zu Redex, der mir lächelnd zunickt.

Dann berühre ich mit der Spitze meines Zauberstabs meinen Hals und verstärke meinen Stimme. "Lichtet den Anker", brülle ich und meine Stimmer hallt über den ganzen Hafen von Rapinas wieder. Die Männer hören sofort auf zu jubeln und beginnen dem Befehl zu folgen. Ich stelle mich zu Redex und beobachte, wie uns der Steuermann aus dem Hafen lenkt. "Und wo geht es jetzt hin, Kapitain?", fragt der Steuermann und sieht Redex und mich fragend an. "Zu einem Ort, den vorher noch kein Muggel gefunden hat", erkläre ich und muss über seinen fragenden Blick lächeln. "Askaban", füge ich dann hinzu und wende meinen Blick in Fahrtrichtung.

"Und wie finden wir den Ort, der angeblich unortbar ist?", fragt Redex neben mir und zieht so meine Aufmerksamkeit auf sich. "Wir suchen", erkläre ich das offensichtliche und gehe zum Steuermann. Ich drehe das Steuer etwas nach backbord und lasse dann wieder den Steuermann steuern. "Und wo fangen wir an?", fragt Redex weiter und stellt sich neben mich. "Bei der Nordsee", erkläre ich mit Blick auf den Steuermann, der sofort versteht, dass das unser Kurs sein wird.

"Die Nordsee ist groß", stellt Redex fest und holt einen Kompass hervor. "Wir suchen im Nebel", verkünde ich dann und wegen seinem entsetzten Gesichtsausdruck muss ich lachen. "Wäre es einfach, würde es doch jeder tun", scherze ich und Redex muss schmunzeln. "Wir segeln in den sicheren Tod", lacht er dann kopfschüttelnd.

Eine Piratin in HogwartsWhere stories live. Discover now