Kapitel 18

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Als ich unsere Wohnung betrete merke ich sofort, wie müde ich eigentlich bin. Erschöpft ziehe ich meinen Mantel aus und hänge ihn an den Haken neben der Tür. "Hey, ich bin wieder da", rufe ich dann und betrete das Wohnzimmer, wo Sirius sofort vom Sofa aufspringt und auf mich zu kommt. "Da bist du ja. Wo warst du solange? Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte schon Remus kontaktieren, aber das habe ich dann doch gelassen, weil er ja gar nicht herkommen kann", ruft Sirius und zieht mich in eine kurze Umarmung. Jetzt wird mir erst bewusst, wie lange ich eigentlich weg gewesen bin. Sirius dachte, ich möchte mir nur kurz anhören, was Snape zu sagen hat und dann wieder zurück kommen. Aber ich konnte auch nicht damit rechnen, Lucius wieder zutreffen.

"Tut mir leid. Ich...", beginne ich, doch breche ab. Was soll ich ihm sagen? Er würde nicht gut heißen, dass ich mich mit Lucius getroffen habe und es auch nicht verstehen. "Ich bin auf dem Weg zurück einem Todesser über den Weg gelaufen, der mir bis gerade eben die ganze Zeit gefolgt ist", erkläre ich nach kurzem Überlegen und hoffe einfach, dass er es mir glaubt. Es ist eigentlich ja auch die Wahrheit. Ich bin Lucius über den Weg gelaufen, der dann bis gerade eben die ganze Zeit in meiner Nähe war. Sirius muss ja nicht wissen, dass es freiwillig war.

Er scheint die kleine Notlüge aber zu glauben und geht zurück zum Sofa. Darauf lässt er sich nieder und klopft auf den Platz neben sich. "So und jetzt erzähl schon, was wollte Snape von dir?", fragt er und sieht mich auffordernd an. Ich setze mich zu ihm und beginne zu erzählen: "Er hat mich eigentlich nur gefragt, ob ich wieder als Lehrerin für Astronomie nach Hogwarts kommen möchte." Das Gespräch über Dumbledores Tod lasse ich bewusst aus, weil Sirius es mir entweder nicht glauben oder es nicht verstehen würde.

"Aber das machst du nicht oder? Du wirst doch nicht für den Mörder von Dumbledore arbeiten?", fragt Sirius und mustert mich. "Ich fange Montag an", gestehe ich und bereite mich bereits auf die nun folgende Diskussion vor. "Aber er hat Dumbledore getötet. Dass er es nun auch noch wagt, seinen Platz als Schulleiter von Hogwarts einzunehmen", sagt Sirius leicht erbost. "Ich gehe nicht für Snape zurück nach Hogwarts, sondern für die Schüler. Der Dunkle Lord hat schon genug Macht. In Hogwarts kann ich wenigstens versuchen, die Schüler vor ihm zu schützen. Außerdem können wir so leichter mit dem Orden in Kontakt bleiben", versuche ich ihm meine Entscheidung zu erklären.

"Das stimmt natürlich. Aber was ist dann mit mir? Ich bleibe hier ganz alleine? Ich kann doch diese Wohnung nicht verlassen, weil ich für die Menschen hier immer noch der Massenmörder bin, der vor vier Jahren aus einem Gefängnis geflohen ist. Und ich glaube nicht, dass du während des Unterrichts noch viel Zeit dafür findest, für mich einkaufen zu gehen oder mir neuen Vielsafttrank zu brauen, damit ich alleine gehen kann", erklärt Sirius und macht mich so auf ein kleines Problem an meinem Plan aufmerksam.

"Hm, vielleicht können wir Tonks fragen, ob sie hierher kommen möchte. Oder du gehst zu ihr?", überlege ich laut, "Jetzt wo sie ihr Kind hat, kann sie eh nicht mehr so viel für den Orden tun" Sirius nickt zustimmend. Dann stehe ich auf und hole aus einer Schublade Feder und Pergament. "Was machst du?", fragt Sirius und beobachtet mich. "Ich schreibe Tonks einen Brief und frage, ob sie sich morgen mit mir treffen kann", erkläre ich und beginne zu schreiben. Mit Hilfe eines Zaubers, schicken wir den Brief dann ab und warten gespannt auf eine Antwort. Diese lässt auch nicht lange auf sich warten und Tonks sagt zu.

Am nächsten Tag treffe ich sie dann am abgemachten Treffpunkt und bringe sie in unsere versteckte Wohnung. Es braucht nicht viel Überredung und sie sagt zu. Das Haus von Remus und ihr wurde wohl gerade erst von Greifern entdeckt und seit dem mussten sie bei Tonks Eltern bleiben. Daher freut sie sich sehr, endlich wieder eine eigene Wohnung zu haben, und dass Sirius auch noch da ist, freut sie noch mehr. In den letzten Wochen war sie wohl sehr oft alleine, weil Remus ständig wegen dem Orden unterwegs war.

Eine Piratin in HogwartsOnde histórias criam vida. Descubra agora