Kapitel 10

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"Ploret?" höre ich jemanden hinter mir rufen. Es gibt nur zwei Menschen an dieser Schule, die mich bei meinem Nachnamen rufen. Bei den anderen habe ich erfolgreich durchgesetzt, dass sie ‚Layla' sagen. Sogar die Schüler haben nach anfänglichen Schwierigkeiten gelernt, dass ich nicht ‚Professor Ploret' oder ‚Professor Layla' bin, sondern einfach nur ‚Layla'. Ich hasse meinen Nachnamen und kann mich damit überhaupt nicht identifizieren. Mein ganzes Leben lang nennen mich alle nur ‚Layla' und das ist auch gut so.

Ich bin nun schon etwas länger wieder an Hogwarts. Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu und ich habe versucht, die Kröte nicht zu verärgern, um nicht entlassen zu werden. Manchmal war es echt hart, weil sie sehr anstrengend ist und quasi nach Folterung schreit. Ich kann Ginny in ihrer Wut auf jeden Fall verstehen. Wie ich erfahren habe, sind die anderen Schüler auch nicht so begeistert von ihr, außer ein paar der Slytherin Schüler.

Dumbledore kann seit kurzem sein Büro nicht verlassen, weil die Schüler ‚Dumbledores Armee' gegründet haben und erwischt wurden, da eine Ravenclaw Schülerin unter der Last von Umbridge eingeknickt ist. Seitdem sitzt Dumbledore in seinem Büro fest. Der Wasserspeier verweigert fast allen den Durchgang., nur Professor McGonagall, Professor Snape und ich haben Zugang.

"Ploret?", ruft die Stimme nochmal, nun aber deutlich näher als zuvor und ich drehe mich langsam um. Auf Grund der Tatsache, dass es eine männliche Stimme ist, muss es Snape sein. Dieser kommt mit schnellen Schritten auf mich zu. "Was ist Snape?" frage ich. "Harry meint, er hätte Tatze gesehen. Er wurde dabei erwischt, wie er das Flohnetz in Umbridges Büro benutzen wollte. Scheinbar hat er versucht, mit ihm in Kontakt zu treten und es nicht geschafft" erzählt Snape. Ich werde augenblicklich nervös. "Sag Dumbledore Bescheid. Er wird wissen, was zu tun ist. Ich versuche, mit Tatze in Verbindung zu treten. Vielleicht ist es ein Missverständnis", sage ich, drehe mich um und renne zum Astronomieturm.

Auf dem Weg dahin gucken mir einige Schüler irritiert hinterher, aber ich blende sie komplett aus. Das einzige was in meinem Kopf ist, ist die Sorge um Sirius. Aber wie sollte Voldemort an ihn herangekommen sein. Sirius würde doch das Haus nicht ohne Begleitung und ohne als ‚Hund verwandelt', verlassen, oder? Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, aber trotzdem beschleunige ich meinen Schritt nochmal.

In meinem Zimmer schmeiße ich meine Tasche und die Schüleraufsätze, die ich heute eingesammelt habe, achtlos zur Seite und greife nach dem Spiegel, der auf meinem Nachtschrank liegt. "Tatze? Bist du da?" frage ich und gucke abwartend auf mein Spiegelbild. Man sehe ich beschissen aus, aber ich habe auch seit mehreren Nächten nicht mehr geschlafen, weil ich so viel kontrollieren musste. Ich hätte nie gedacht, dass ‚Lehrer sein' so anstrengend ist.

Sirius meldet sich immer noch nicht und so langsam werde ich nervös. "Tatze", schreie ich jetzt mit ein bisschen Verzweiflung in der Stimme. "Ja, ich bin doch da. Wie kann ich dir helfen?" kommt endlich Sirius Gesicht zum Vorschein. Er schaut mich mit einem breiten Lächeln an. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es geht ihm gut. "Puh, dir geht es gut. Snape hat gemeint, dass Harry eine Vision hatte. Es ging um Voldemort und dich", erkläre ich. Sirius reist erschrocken die Augen auf, dann höre ich durch den Spiegel, wie jemand nach ihm ruft. Sofort sehe ich wie Sirius die Treppe herunter geht. "Moony, ich habe es schon gehört", begrüßt Sirius Remus.

Ich stelle mich ans Fenster und schaue hinaus auf die Ländereien. Plötzlich sehe ich wie mehrere Therstrahle im Wald starten. Sie fliegen knapp an meinem Fenster vorbei und ich erkenne, dass auf jedem mindestens eine Person sitzt. "Sie wollen dir helfen Sirius", erkläre ich und gucke in den Spiegel, in dem kein Sirius mehr zu sehen ist. "Sirius?", frage ich nochmal, doch er antwortet wieder nicht und ich stecke den Spiegel in meine Manteltasche. Mit schnellen Schritten verlasse ich mein Zimmer und mache mich auf den Weg zu Dumbledore.

"Jetzt beruhigen Sie sich erst mal. Versuchen Sie nochmal, Sirius zu erreichen. Ich habe Lupin und Tonks zu ihm geschickt. Sie sollen ins Ministerium gehen und Harry und seinen Freunden helfen. Kingsley ist bereits dort und zu Moody habe ich bereits eine Nachricht geschickt. Ich werde mich auch auf den Weg machen. Voldemort wird höchst wahrscheinlich auch da sein", erklärt Dumbledore mit einer ruhigen Stimme und ich hole den Spiegel nochmal hervor. "Sirius?" frage ich und beobachte den Spiegel. "Ja?", fragt Sirius und ich sehe sein Bild im Spiegel. Ein kurzes Lächeln huscht über mein Gesicht, doch dann werde ich wieder ernst. "Sind Remus und Tonks noch da?" Er nickt und dreht den Spiegel, so dass ich jetzt Remus sehe.

"Hallo Layla, wie kann ich dir helfen?" fragt er freundlich. "Du und Tonks sollt ins Ministerium. Harry ist auf Therstrahlen hin geflogen, um Sirius zu helfen. Kingsley ist schon da und Moody auf dem Weg. Dumbledore kommt auch", erkläre ich kurz und man hört wie Stühle gerückt werden. "Wir machen uns auf den Weg", sagt Remus und gibt den Spiegel zurück an Sirius. Dieser guckt nochmal kurz und sagt: "Wir holen sie da raus." Dann löst sich sein Bild langsam auf, aber ich halte ihn auf indem ich "Du nicht, Sirius!" rufe.

Sein Bild festigt sich wieder etwas und er flüstert: "Ich muss helfen" Ich schüttel mit dem Kopf. Er darf nicht gehen. Ich habe dabei ein ganz blödes Gefühl in meiner Magengegend und darauf konnte ich mich bis jetzt immer verlassen. "Zu gefährlich. Wenn der Minister dich sieht, wirst du wieder nach Askaban geschickt", erkläre ich und sehe ihn flehend an. "Das wird nicht passieren, ich komme wieder, versprochen", sagt er und dann verschwindet sein Bild.

Diese Worte habe ich schon mal gehört und da ist er nach Askaban gekommen. Danach habe ich ihn für sehr viele Jahre nicht mehr gesehen. "Ich glaube dir kein Wort. Das hast du schon mal gesagt und nicht eingehalten", flüstere ich und lege den Spiegel auf Dumbledores Tisch. Ich werde nicht zulassen, dass ihm etwas passiert. "Ich gehe mit", verkünde ich dann und Dumbledore nickt. Dann zeigt er auf den Kamin. Ich nehme eine Hand von dem Flohpulver, dass er mir hinhält und steige in den Kamin. "Britisches Zaubereiministerium", sage ich klar und deutlich. Gleichzeitig schmeiße ich das Flohpulver hin und eine große Stichflamme entsteht, die mich zum Augen schließen zwingt.

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Heyho

Das war jetzt ein etwas größerer Zeitsprung von dem letzten zu diesem Kapitel, aber ich hoffe man kann trotzdem folgen :)

Wir sind nun fast bei der Hälfte dieses Buches angekommen und mich würde eure Meinung und eure Vermutungen darüber, was als nächstes passiert, interessieren :)

Ich hoffe natürlich sie gefällt euch, bleibt dran und verliert nicht das Interesse ;)

LG BlackGirl448

Eine Piratin in HogwartsWhere stories live. Discover now