Kapitel 36

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Eliana's Sicht

Mark und Elias sind schon vor einiger Zeit gegangen. Elias müsste morgen sehr früh aufstehen und Milia wurde langsam richtig müde, weshalb ich Mark nach Hause schickte. Ich war voller Zuversicht, dass Mark das mit Milia schaffen würde. Darüber machte ich mir keine Gedanken.

Nun saß ich alleine in diesem Zimmer mit einer Gehirnerschütterung und dachte über alles nach. Elisa war an allem Schuld. Was wollte sie damit eigentlich bezwecken? Nur schwach kann ich mich an die Situation vorhin erinnern. Eigentlich wollte ich nur das Bettchen für Milia holen, da kam plötzlich Elisa, die mich ins Wohnzimmer drängte. Anfangs habe ich sie nicht erkannt. Irgendwas sagte sie noch, aber keine Ahnung was das war und schließlich spürte ich einen Schlag am Kopf. Es fühlte sich so an, als würde ich in Zeitlupe zu Boden fallen. Als letztes habe ich ihr Gesicht gesehen und sie sofort erkannt. Dann war ich weg, bis Mark plötzlich bei mir war.

Was würde ich nur ohne ihn machen? Was wäre passiert, wenn er nicht mich nicht gefunden hätte? Wenn er nicht nach mir gesucht hätte. Ich bekam sofort ein mulmiges Gefühl. Mir wurde bei dem Gedanke ganz komisch. Wenn ich da noch länger gelegen hätte, wäre dann vielleicht Jakob gekommen? Hätte er mich dann vergewaltigt? Nein, vergiss das schnell, sagte ich zu mir. Das wäre sicher nicht passiert.

Woher wusste Elisa eigentlich das ich in meiner Wohnung war? Hat Jakob sie vielleicht geschickt? War das alles meine Schuld? Vielleicht hätte ich nicht nach Paris fahren sollen mit Mark. Aber andererseits würde ich heute noch immer hoffen, dass Mark meine Gefühle erwirdet. Nein, das war die richtige Entscheidung, das weiß ich. Solange ich auf mein Gefühl höre ist es die vermutlich richtige Entscheidung. Vielleicht wollte Elisa mich umbringen? Ich könnte ihr das zutrauen. Doch was hätte das für einen Zweck?

Wenn ich ja schon über die richtige Person nachdenke, gerade ging die Tür auf. Elisa betrat selbstbewusst das Zimmer. Da ich sofort Angst bekam und nicht direkt nach Hilfe rufen wollte drückte ich, ohne dass Elisa es sah, den roten Notfallknopf neben meinem Bett. „Was möchtest du hier Elisa?" fragte ich kalt, mein Puls stieg an, mir wurde richtig heiß. Was macht sie hier und woher weiß sie das ich hier bin? Und was hat sie vor?

Sie setzte sich auf mein Bett, ganz dicht an mich. Ich fühlte mich sofort unwohl, wollte dass sie geht. „Ich wollte mal schauen wie es dir so geht. Macht es dir was aus, wenn ich kurz mal die Toilette benutze?" Es gibt ja sowas wie Besuchertoiletten draußen im Gang irgendwo, aber da eigentlich jeden Moment jemand das Zimmer betreten könnte um mir zu helfen erlaubte ich es ihr. Sie sollte auf keinen Fall abhauen.

„Sie haben gerufen?" fragte eine Krankenschwester besorgt, als sie mich so aufgelöst sieht. „Im Bad ist die Person, die mich erschlagen hat. Rufen Sie bitte die Polizei und schließen sie ein." sagte ich so leise wie möglich. Genau das machte sie auch. Ich war ihr in diesem Moment einfach nur dankbar. Sie versperrte die Tür so, dass man sie nicht mehr von Innen öffnen konnte.

Bitte lass die Polizei gleich hier sein. Die sollen Elisa einfach nur mitnehmen. Eine andere Krankenschwester kam und brachte mich aus dem Zimmer. „Ich bringe Sie kurz woanders hin. Dort fühlen Sie sich bestimmt sicherer." Das stimmt. Sofort als ich aus dem Zimmer war beruhigte ich mich etwas. „Sind Sie sicher, dass es die Person ist, die sie verletzt hat?" Ich nickte nur leicht.

Nach ein paar Minuten trafen auf die Polizisten ein und befragten mich was passiert sei. „Und sie ist bei Ihnen im Zimmer im Bad?" Ich nickte und wurde wieder von der Krankenschwester ins Zimmer gebracht. Im Nachhinein fragte ich mich was das eigentlich bezwecken sollte. Ich war nur kurz aus dem Zimmer um mich zu beruhigen. Ein Polizist schloss meine Zimmertür und der andere öffnete die Badezimmertür, wo Elisa schon heftig dagegen schlug.

„Frau Stein, wir haben schon vorhin nach Ihnen gesucht. Ein Zufall dass wir Sie hier antreffen. Die junge Frau hier wurde vorhin mit einem Gegenstand am Kopf geschlagen. Sie stehen unter Tatverdacht. Haben Sie etwas dazu zusagen?" Elisa stand einfach nur da, gab keinen Ton von sich  und blickte zu mir, auf die Art „Was hast du denen gesagt?" „Ich weiß nicht wovon Sie reden. Ich möchte nur meine Beste Freundin besuchen. Was ist denn schon dabei?"

Diese Frau macht mich wütend und wahnsinnig. So jemand war mal meine Beste Freundin? Schwer zu glauben. „Woher wusstest du denn das ich hier bin? Niemand hat dir erzählt dass ich hier bin. Außerdem habe ich dich vorhin mit meinen eigenen Augen gesehen." Wieder leugnete sie alles. Ich muss das anders machen. Nur keine Angst, die Polizisten sind bei dir und beschützen dich Eliana. „Niemand bis auf Mark weiß das ich hier bin." Daraufhin rastete sie aus, schrie mich an. Die Polizisten hielten sie sofort fest.

„Ich hätte nochmal zuschlagen sollen, dann wärst du jetzt nämlich tot! Ich dachte vorhin schon, dass ich dich umgebracht habe, aber dann kam der Krankenwagen und hat dich mitgenommen. Man bin ich dumm. Ich hätte dich schon fast umgebracht! Ein paar mal hätte ich noch zuschlagen müssen, dann wärst du jetzt sicher tot!" Ich war sprachlos. Meine damalige Beste Freundin wollte mich tatsächlich umbringen! Ich fasse es nicht. Ich war einfach nur geschockt und überfordert mit der Situation. „Sie sind vorläufig festgenommen Frau Stein wegen versuchtem Totschlag. Sie begleiten uns dann mal."

He changes everythingWhere stories live. Discover now