Kapitel 7

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„Du kannst aber schön singen." Da spürte ich eine Umarmung von hinten, wodurch ich mich ziemlich erschreckte. Da Milia schlief, zog ich ihn nach draußen, zurück ins Wohnzimmer.

„Erschreck mich bitte nichts so. Und ich kann nicht singen, du kannst singen," sagte ich lachend und setzte mich ganz nah zu ihm. Er hat mich bis jetzt noch nie singen gehört, damals habe ich mich immer geweigert. Deswegen war mir das jetzt auch so peinlich, dass er mich singen gehört hat, dass wollte ich gar nicht. Ich bin der Meinung, dass ich nicht singen kann.

„Du kannst singen, glaub mir doch. Ich weiß was ich mache und ich sag dir, dass du voll gut singen kannst. Milia schläft doch auch ein. Mach dich doch nicht immer so schlecht. Du singst wundervoll." Da schubste er mich leicht zur Seite, was ich bei ihm auch macht und zog ihm seine Cap ab. Er übertreibt und sagt es einfach nur so, um mich nicht zu verletzten. Ich und singen? Nie im Leben.

„Glaubst du mir nicht?" Ich schüttelte den Kopf. „Ne, wieso sollte ich auch. Ich kann nicht singen, und das weiß ich selbst. Du brauchst mir nicht zu sagen, dass ich singen kann, nur damit ich mich besser fühle." Mir kamen langsam die Tränen, vielleicht hat er doch recht und ich kann singen, aber ich vertraue ihm da nicht.

„Hey, ich meine das ernst, du kannst singen. Wenn du nicht singen könntest, dann hätte ich Dir das schon gesagt. Ich bin ehrlich zu dir. Warum sollte ich dich denn anlügen? Außerdem müsste ich doch am besten wissen, ob du singen kannst oder nicht. Ich bin Profi und weiß was ich mache." Klar, weil er Sänger ist. Aber ich glaube ihm da einfach nicht.

„Weißt du, du brauchst viel mehr Selbstbewusstsein, glaub an dich. Ich glaube auch an dich und weiß, dass du ein wundervoller Mensch bist. Du hast dich so positiv verändert. Schau dich mal an, du siehst wunderschön aus." Mir reicht es jetzt, so langsam kann ich das wirklich nicht mehr hören. Es geht mir einfach nur noch auf die Nerven. „Ach und damals war ich nicht hübsch oder was?" fauchte ich. „Hab ich nicht gesagt. Du warst auch damals schon hübsch, aber jetzt bist du noch hübscher. Dein Körper, so durchtrainiert, nicht so wie früher. Eine bezaubernde Tochter hast du auch."

Hakt's bei ihm? Ich komme mir echt gerade vor, als wäre ich ihm damals nicht gut genug gewesen. „Ach, und damals fandest du mich fett oder was? Sag doch gleich, dass du mich damals auch am liebsten gemobbt hättest, du aber nur Mitleid hattest und es deswegen nicht gemacht hast." Bevor ich noch etwas machen konnte, klingelte es an der Tür.

Schnell stand ich auf und öffnete die Tür. „Hey, Ana. Ich störe doch nicht oder?" Ich bat sie reinzukommen und führte sie ins Wohnzimmer. „Na sieh mal einer an, da lässt du dich auch mal blicken!" Mark reagierte auf Elisa echt heftig, sowas hätte ich echt nicht gedacht. „Ich weiß, was ich mache. Lass mich doch einfach mal machen Elisa. Du musst mir nicht immer sagen, was ich machen soll!"

„Leute, seid mal ruhig. Milia schläft gerade, sie ist krank, sie kann eure Streiterei nicht gebrauchen, genauso wenig wie ich. Könnt ihr euch nicht einmal vertragen? Mark, bitte, Reiß dich mal zusammen."

Marks Sicht

„... Mark, bitte, reiß' dich mal zusammen." Ich bin fassungslos. Wieso sollte ich mich zusammenreißen? Elisa steht leicht hinter Eliana und grinst mich nur frech an. Das soll hier jetzt kein Kindergarten werden. Trotzdem konnte ich das nicht auf mit ruhen lassen. „Ana, ich mache hier nichts." Das war hier nicht der passende Moment, ihr zu sagen, dass Elisa mir gedroht hat. „Schön, dass du da bist Elisa..." fing ich an, versuchte dabei so nett wie möglich zusein, was sehr schwer war, da es in mir kochte. „Ana, war schön, dich wiederzusehen. Ich werde dann mal gehen."

Ihre Reaktion darauf, war alles, nur nicht schön. Sie wurde etwas lauter und wütend auch. „Warte, warum denn jetzt plötzlich? Sag's doch einfach, wenn du mit Elisa ein Problem hast! Doch deswegen musst du nicht gehen! Ich dachte, du wärst hier, um mich zusehen, nicht um dann wegen Elisa zugehen. Sie ist meine beste Freundin, akzeptier das doch und kannst du mir mal sagen, was du gegen sie hast? Damals habt ihr euch nämlich auch schon gestritten."

Sie verschränkte ihre Arme und schaute mich erwartungsvoll an. „Ich möchte einfach gehen, du kannst mir doch nichts verbieten. Wenn ich gehen möchte, dann gehe ich. Frag doch mal Elisa, was sie gegen mich hat." Unschuldig lächelte sie, wie ein kleines Kind. Wir sind doch erwachsene Menschen und müssen uns nicht wie kleine Kinder bei einem Streit verhalten.

„Ich weiß nicht, was er hat Ana. Er hat etwas gegen mich bestimmt, keine Ahnung was, aber ich habe nichts gegen ihn." Wie ich ihre Art nur hasse, widerlich. „Mark, wenn wir einmal hier sind, kannst du mit offenen Karten spielen und sagen, was du gegen Elisa hast."

Sie glaubt also ihrer besten Freundin mehr, als mir. „Wir sehen uns vielleicht mal die Tage, ich gehe mal, tschau." Eine kurze Umarmung gab ich ihr und verließ die Wohnung.

Klar, Elisa ist ihre beste Freundin, ich bin nur ihr Ex, da glaubt sie ihr halt mehr als mir, würde ich so aber auch machen. „Mark, warte!" rief Elisa mit hinterher, so blieb ich stehen. „Was möchtest du denn?" fragte ich mit einem genervten Unterton. Ich kann mir schon vorstellen, was jetzt kommt.

„Weißt du, wie fertig sie jetzt ist? Alles deine Schuld! Du hättest ihr sagen sollen, was du gegen mich hast. Ich sagte doch, wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, wird dein Leben der Horror." „Ah, es ist nicht meine Schuld, sondern deine. Hättest du nicht damit angefangen, wäre das nicht passiert. Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, warum auch immer. Du bist aber keine gute Freundin, wenn du Ana anlügst, ich habe sie nie angelogen, würde ich mich auch nie trauen. Für dich hoffe ich mal, dass du aufhörst, bevor Ana alles weiß. Du machst mir keine Angst. Ich bin ein Erwachsener Mann und weiß, was ich im Leben zutun habe."

Wütend ging ich einfach weiter, ohne auch nur ein Wort Zusagen. Alles wird so wie damals, es fängt schon wieder an.

An damals kann ich mich noch ganz genau erinnern. Während der Beziehung mit Eliana, hatten Elisa und ich sehr oft Streit, schon damals hatte sie etwas gegen mich, bis jetzt weiß ich nicht, was das ist. Eliana hat uns sehr oft beim Streit gesehen und musste da schon immer Elisa glauben. Sie hat mir, als damaligen festen Freund, weniger geglaubt, als Elisa. Es hat mich sehr gekränkt, jedoch konnte ich nicht viel machen, da sie mir sowieso nicht glaubte. Heute, beginnt alles von vorne, dabei möchte ich doch nicht mehr als eine Freundschaft mit Eliana.

Naja, was soll's, ich werde mir schon etwas überlegen müssen. Traurig ging ich wieder nach Hause und legte mich erstmal hin.

He changes everythingWhere stories live. Discover now