Kapitel 13

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Wieder blitzte und donnerte es heftig, so heftig, dass man schon meinen könnte, der Weltuntergang stünde kurz bevor. Der kalte Wind zog durch das Fenster und wehte durch meine Haare. So ein angenehmes erfrischendes Gefühl. Die Hitze in mir verschwand langsam und ich kühlte etwas ab.

„Kannst du nicht schlafen?" flüsterte Mark und sofort spürte ich wieder diese Umarmung von hinten, wodurch ich wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch spürte und nicht anders konnte, als im ersten Moment verträumt nach vorne zu schauen. Seine sanften Berührungen, durch die ich Gänsehaut bekam, sind unglaublich schön. Sofort drehte ich mich um, seine blau-grauen Augen fesselten mich wieder, sodass ich nicht anders konnte, als ihm in die Augen zu schauen. „Mh? Bist du nicht müde?" fragte er erneut und schaute mich fragend an.

„Ne, also, ähm... Ich.. Ähm... kann nicht schlafen," stotterte ich vor mir her und versuchte irgendwie eine passende Antwort zu geben. „Alles gut bei dir? Du siehst so aus, als hättest du nen Geist gesehen." Da hatte er mal wortwörtlich recht. Genauso schaute ich ihn gerade unabsichtlich an. „Alles gut. Ich habe gerade nur ähm so gar nicht mit dir gerechnet. Ich dachte du würdest ähm schlafen. Ähm hab ich dich geweckt?"

Ach man, wieso bin ich nur so nervös? Einfach unangenehm und peinlich, wenn man keinen gescheiten Satz aus einem bekommt. „Du hast mich nicht geweckt. Nur, dieser laute Donner war so heftig. Du warst plötzlich nicht mehr da. Und du und Gewitter?" „Gewitter und ich verstehen uns mittlerweile." Und schon fing ich an vom Gewitter zu schwärmen.

„Ach, wenn das so ist und du so von diesem Gewitter schwärmst, brauchst du mich ja gar nicht mehr." Gespielt beleidigt drehte er sich um. Sofort musste ich mir mein lachen unterdrücken, er ist einfach traumhaft süß.

Ich kam näher zu ihm, legte meine Arme um ihn, machte mich etwas größer und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Natürlich brauche ich dich. Wir wollen doch herausfinden, was mit Elisa ist." ‚So jemanden wie dich brauche ich, weil ich dich liebe' dachte ich weiter, sprach es allerdings nicht aus.

Da machte er das Fenster zu und drehte sich zu mir. „Soll ich die Nacht noch bei dir bleiben oder schläfst du alleine?" Ohne sofort ein Wort zu sagen, griff ich nach seiner Hand und zog ihn ins Schlafzimmer. „Du, ich wäre beleidigt, wenn du mich verlassen würdest. Das macht dir doch nichts aus oder?" fragte ich unsicher und senkte meinen Blick. „Hey, ich bleibe doch gerne bei meiner Lina."

Diese Worte sagte er so sanft, so liebevoll, da steckt pure Wahrheit drin. So legten wir uns ins Bett, Mark deckte mich liebevoll zu. Ich kuschelte mich in seine Arme. Diese Nacht, an ihn gekuschelt muss ich genießen, wer weiß, wann ich jemals wieder mit ihm in einem Bett, in seinen Armen schlafen kann.

Er machte das Licht aus, strich mir sanft über die Wange, wanderte zu meinen Haaren und spielte etwas mit diesen. „Wenn etwas ist, du kannst immer zu mir kommen. Ich bin immer für dich da," sagte er leise. „Danke dir. Aber du musst das nicht machen."

Sofort spürte ich wieder diese Traurigkeit in mir. Er soll sich nicht umsonst um mich sorgen, sich Gedanken darüber machen wie es mir geht. Er soll seine Zeit einfach nicht mit mir verschwenden. „Dafür sind Freunde doch da. Denk jetzt nicht, dass du mir nur auf die Nerven gehst. Das gehst du nämlich net. Ich bin gerne für dich da."

Freunde, wir sind Freunde, die sich lieben, es aber nicht zugeben wollen. Aus meiner Sicht deshalb, da ich nichts zerstören wollte. Aus Angst gebe ich nicht zu, dass ich ihn liebe. Elisa möchte ich das ungern anvertrauen, sie würde mir eine elend lange Rede halten, gefühlt ohne Ende und ohne Pausen. Sie würde sicher tausend Gründe nennen, weshalb ich das nicht tun sollte, weshalb Mark schlecht, kein guter Umgang für mich wäre. Ihrer Meinung nach, hätte ich sicher jemand anderen verdient, der besser ist als Mark. Aber es gibt einfach niemanden, der besser ist als Mark.

Mark ist der Mann, in den ich mich verliebt habe, unglücklich verliebt habe. Aber jetzt möchte ich niemand anderen kennenlernen. Wer weiß, ob die Männer, die ich kennenlerne nicht auch so sind wie Jakob. Bei Mark bin ich mir sicher, er würde mich nicht so behandeln. Ich kenne Mark seit damals, aus der Schulzeit. Die gemeinsamen Jahre mit ihm waren wundervoll, die ich nie vergessen werde.

„Mark?" Meine Stimme wurde ganz dünn und immer leiser. „Eliana?"
„Hab dich lieb." Das waren nicht die selben Worte wie ‚Ich liebe dich'. Doch drückte es aus, dass ich ich liebe, ihn lieb habe. Freundschaftlich. „Hab dich auch lieb. Aber jetzt schlafen wir, du musst ausgeruht sein, wenn du den Tag mit Milia verbringst." Er gab mir noch einen sanften Kuss auf die Stirn, ich kuschelte mich an ihn und schloss meine Augen.

Erst jetzt realisierte ich seine Worte, dass er mich auch lieb hat. Vermutlich nur Freundschaftlich, auch wenn seine Worte von vorhin noch in mir hingen, doch solange er nicht direkt zu mir sagt, er würde mich lieben, würde ich ihm das so nicht sofort glauben. Ich warte sehnsüchtig auf den Moment, indem er es zugibt und mir ins Gesicht sagt, er würde mich lieben.

Ich möchte mich mal für die ganzen Votes und lieben Kommentare bedanken. Ich lese mir jeden Kommentar durch und freue mich dabei wie so ein kleines Kind 😆 Nur komme ich momentan nicht richtig zum lesen, wegen der Schule. Da ich aber jetzt Ferien habe, versuche ich einiges nachzuholen. Es motiviert mich so sehr, hier weiter zuschreiben. Das hier ist meine zweite Story, die ich schreibe. Ich gebe mir immer Mühe und bin für Verbesserungsvorschläge immer offen❤️

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