Runaway

166 8 2
                                    

Kylie's P.o.V

"Und nun: Die Nachrichten. Die 17-jährige Kylie F. wird noch immer vermisst. Nach dem Tod ihrer Eltern lebte sie bei ihrer Verwandschaft und rannte über Nacht grundlos davon. Zuvor brach das Mädchen in ihr ehemaliges Zuhause ein und entwendete der Familie Geld. Wir senden live aus dem Haus von Kylie's Onkel, Harry, was haben Sie zu dieser Geschichte zu sagen? 'Ich verstehe nicht, weshalb sie abgehauen ist. Sie hatte sowieso niemanden außer uns. Ihr Bruder braucht sie nicht, die Eltern jetzt tot... Wir hatten sie liebevoll aufgenommen und uns um sie gekümmert, doch ihr war das offensichtlich nicht genug, weshalb sie weggelaufen ist. Das Mädchen hatte wahrscheinlich Schuldgefühle, da sie wusste, dass der Tod von Marry und James unter anderen ihre Schuld war.' Oh, sie sind also der Meinung, Kylie F. sei Schuld daran gewesen? 'So ist es' Vielen Dank für ihren Beitrag.
Kommen wir nun zum Wetter..."

Mein Herz blieb stehen. Was redete er da? Die würden jetzt alle glauben, dass sie ein Mörder war. Alle denken, sie sei undankbar und hätte ihre Eltern umgebracht. Und was für ein Bruder? Ich war Einzelkind...oder? Ich hielt es nicht mehr aus und heulte los. Ich ließ alles raus, ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte sterben. Ich hatte verdammt nochmal einen Bruder! Und selbst der hatte mich alleine gelassen, nicht mal er war da! Ich zitterte am ganzen Körper, als Daniel das Zimmer betrat. "Kylie?" Er kam auf mich zu und schloss mich in seine Arme.

Nun saßen wir da, ich auf seinem Schoß, meine Beine und Arme um ihn geschlungen. Ich heulte mich an seiner Schulter aus und er streichelte immer wieder meinen Kopf. Es war bereits Mitternacht, ich war den ganzen Tag bei den Jungs geblieben und ich wusste, dass Daniel mich jetzt nicht alleine lassen würde. Irgendwann hatte ich mich endlich wieder beruhigt und wir legten uns hin. Er ließ mich noch immer nicht los und ich war ihm unglaublich dankbar dafür. Nach einer Weile murmelte er: "Ich bin da.  Ich lass dich nie wieder alleine, versprochen."
Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an. "Willst du darüber reden?", fragte er und ich nickte. 

" Wo soll ich nur anfangen... Mein Leben war bis vor kurzem perfekt. Ich war beliebt, hatte einen Freund und die besten Eltern überhaupt. Dann ging es plötzlich bergabwärts. Meine Eltern sind gestorben, mein Freund hat mich verlassen weil ich nicht mehr gut genug war und meine Tante und mein Onkel haben mich gequält. Sie haben mich geschlagen, immer wieder", ich schluchzte, "und irgendwann konnte ich nicht mehr! Ich hatte nichts und niemanden. Ich bin zu Hause eingebrochen und habe meine Sachen geholt, und dann bin ich abgehauen. Jonah hatte Recht. Ich bin weggelaufen und nach LA geflogen, um neu zu starten. Und dann redet mein Onkel im Fernsehen über mich und sagt plötzlich , ich bin Schuld. Ich habe einen Bruder! Und ich kenne ihn nicht, aber nicht mal der braucht mich. Ich bin feige und renne einfach weg, wenn es mir zu viel wird. Niemand braucht mich, Daniel." 

Und wieder rollten mir Tränen über die Wange, doch Daniel wischte sie mit seinem Daumen weg. "Doch. Ich brauche dich. Und ich bin da, auch wenn die ganze Welt untergeht, dann bin ich immer noch da. Bitte verändere dich niemals. Ich brauche dich, genau wie du bist." Und dann küsste er mich. Mein Herz machte einen Satz. Ich gehörte hierher. Zu Daniel. Ich ließ mich komplett fallen und bemerkte genauso wenig wie Daniel, dass sich die Tür öffnete. Bis Daniel plötzlich weggezerrt wurde. Er wurde aus dem Raum geschoben und das Letzte was ich sah, war Jonahs kalter Blick, der komplett mit Hass erfüllt war.

What am IWhere stories live. Discover now