My own mad world ❁[ Riverdale ➳Sweet Pea ]

69. Kapitel

》reality《

↬Liedvorschlag: homesick - dua lipa

~Sichtwechsel~
Als ich durch die großen Flügeltüren an die frische Luft trat, brannte diese in meinen Lungen wie Feuer.
Ich schnappte nach ihr, wie als würde mir die Luft ausgehen.
Wie eingesperrt im eigenen Käfig, versuchte ich zu fliegen.

Noch immer erkannte ich nur Silhouetten und lief Campbell fast blind hinterher.
Hätte er nich "bitte steigen Sie ein!" gesagt, wäre ich vermutlich vor das Auto gelaufen ohne zu stoppen.

Sanft, wie auf Wolken, ließ ich mich auf die Rückbank fallen.
Ich konnte und wollte nicht glauben was geschehen war.
Wie konnte ich nichts davon mitbekommen haben. Würde man so etwas nicht spüren?

Als Campbell die Tür zu schlug durchfuhr es mich. Kälte stieg in mir auf und die Tränen die meine Wangen runter rollten fühlten sich eisig und schwer an.
Zitternd umfasste ich mich selbst und versuchte mich mühsam zu sammeln.
Das konnte es nicht gewesen sein.... das darf es nicht gewesen sein...
Ich wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen, doch kam ihr immer näher.
Campbell stieg hinter das Steuer und startete den Wagen.
Das letzte mal, dass ich in einem Polizeiauto saß, war nach der Razzia in der South Side High gewesen. Es war einfach nie ein gutes Zeichen. Jedes mal aufs neue stand es für Ungewissheit und Ärger, Trauer oder Verlust. Kommen Riverdales Ämter ins Spiel, sitzt man schon Knie tief drin.
Und nebenbei befand ich mich in einem andauernder Zustand meinerseits, der die Spirale immer weiter hinunter glitt.
Ein tolles Leben hast du da Lucy...

Die Fahrt über sah ich stumm aus dem Fenster. Tränen rinnen meine Wangen hinunter und trockneten bei sofortigen stoppen an meinem Kinn.
Es war heiß in diesem Auto. Zumindest fühlte es sich so an. Es konnte aber auch an meinem derzeitigen Zustand liegen. Ich gab alle Kraft auf um mich bei Kraft zu halten und das erforderte Energie.
An der kühlen Fensterscheibe versuchte ich meinen Kopf etwas herunter zu kühlen, was sich bei Kopfschmerzen und einem brummenden Kopf als schwierig erwies.

Am Krankenhaus in Riverdale angekommen, stieg Campbell aus und öffnete mir die Tür. Eine gefühlte Ewigkeit fummelte ich gestresst am Anschnaller herum, der nicht zu öffnen war, bis er dann doch nach gab. Überfordert stieg ich aus und spürte wie anfällig ich war. Am nächsten Auto ergriff ich die Tür und stützte mich.
Fragend sah Campbell auf mich herab.
Im Leben hätte ich nicht damit gerechnet, das ich diesen Schmerz so früh und in doppelter Ausführung ertragen müsse...
Wackelig lief ich hinter Campbell her, über den Parkplatz, durch die Flügeltüren bis zur Rezeption. Von Schritt zu Schritt schürzte ich meine Nase und trocknete die Tränen mit meinem inzwischen triefenden Pulli.

"Schönen guten Tag, Deputy Campbell. Ich bin hier um Mrs Smith zur Identifikation her zu bringen!"
"Guten Tag, ich schicke gleich jemanden hoch, der sie begleitet..."
Den Rest des Gesprächs blendete ich aus. Neben der Rezeption ließ ich mich gedankenverloren und entkräftet auf eine Bank fallen.
Gute fünf Minuten später kam ein Pfleger, der Campbell und mich in den Privat Aufzug begleitete und mit uns in den Keller fuhr.
Der Aufzug war eisig. Er sah und fühlte sich kühl und massiv an. Die Spiegel an den Seiten spiegelten mich rund um wieder und ich bemerkte, wie schlimm ich aussah.

Ein eisiger Schauer fuhr mir über den Rücken als der Aufzug stoppte, die Aufzugtüren sich öffneten und wir am Ende eines langen Ganges ankamen.
Ein riesiger Kloß bildete sich in meinem Hals und ich setzte meine Füße nur voreinander.
Bei jedem Schritt fiel es mir schwerer mich zusammen zu raufen.
Ich biss meine Zähne fest aufeinander und presste meine Lippen so, dass sie schmerzten.
Der Gang war lang und ein steriler Geruch setzte meine Nase zu.
Alles war gefliest, Wände, Decken und Böden. Kleine Lichter flackerten an den Wänden und die Lüftungsschlitze gaben laute Geräusche von sich.
Leere Betten standen geparkt an den Seiten. Manche von ihnen trugen nur noch das Gestell, auf anderen lag noch eine Matratze.
Wäsche Wägen standen quer beet verteilt und immer wieder hing verschmutzte Gegenstände aus ihnen.