3. Kapitel

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》what happend《

Laute Geräusche rissen mich aus dem Schlaf... Ein Blick an mir herab auf meine, sich nicht vom Fleck bewegten Sachen, ließen mich ahnen, dass ich wohl eingeschlafen sein musste...
Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und musste erschrocken feststellen, dass wir schon den nächsten Tag hatten. Ich war gestern zwar erschöpft gewesen, aber noch nie zuvor hatte ich es geschafft über sechzehn Stunden am Stück zu schlafen. Zum Glück hatte ich morgen erst meinen ersten Schultag hier.
Leider komme ich da nicht drum herum. Ich hab dieses Jahr länger Ferien als normal, aber dadurch das in Riverdale die Ferien noch nicht begonnen hatten, musste ich wohl oder übel zehn Wochen Riverdale High über mich ergehen lassen.

Ich stand also auf und ging schlafgetrunken in die Küche, in der Hoffnung auf jemanden zu treffen. Doch auf der Theke lag nur ein Zettel "Hey Lucy, Jug und ich sind ein paar Besorgungen erledigen. Wollten dich nicht wecken. Fühl dich ganz wie zu Hause."
Ich ging wieder zurück in mein Zimmer und entschied mich erstmal eine warme Dusche zu nehmen.

Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper. Die Dusche wie auch das Bad waren zwar klein, aber gut genug um abschalten zu können. Einen Moment lang fühlte ich mich wie schwerelos. Also entscheide ich mich noch ein paar Minuten länger unter der Dusche stehen zu bleiben.

Zurück im Zimmer kramte ich einige Klamotten aus meinem Koffer. Ich entschied mich für ein weißes Shirt, schwarze Jeans und weiße Stan smiths. Meine Haare ließ ich an der Luft trocknen, trug etwas maskara auf und zog meine Augenbrauen sorgfältig nach.

Als ich damit fertig war, hatte ich ein ziemliches Chaos in dem kleinen Raum hinterlassen. Ich räumte meine Klamotten in den Schrank und die Komode ein, die FP geräumt hatte, platzierte meinen Laptop neben meinem Bett und kämmte mir noch mal die Haare durch, kaum war ich fertig, klopfte es an der Tür.

"Jug!" sagte ich fröhlich und sah zur Tür. " Lust auf ein Frühstück? Mein Dad wartet schon im Pop's auf uns" sagte er mit zuckenden Achseln. "Klar und wie ich habe einen bärenhunger!" lachte ich ihn fröhlich an. "Nach deinem Winterschlaf kann ich mir das gut vorstellen!" lachte er. Heute war ich nicht mehr so unmotiviert. Es war ok hier zu sein. Ich griff zu meiner Jeansjacke die ich zuvor über das Bettende geworfen hatte und wir verließen den Trailer.

Als wir die Stufen vom Trailer runter gingen bemerkte ich einen Haufen von Jungs einen Trailer weiter, die laut lachten und sich rauften. Sie trugen alle eine Art Kutte. Eine Lederjacke mit einer Schlange auf dem Rücken. Was das wohl auf sich hatte, fragte ich mich, bis Jug mich aus meinen Gedanken riss.
"Hier, nimm meinen Helm" sagte er und streckte mir seinen Helm hin, den ich dankend annahm. Immer noch musste ich auf den Haufen Jungs schauen. Es ließ mir einfach keine Ruhe. Ich nahm langsam hinter Jughead Platz und klammerte meine arme um ihn.

Am Pop's angekommen saß nicht nur FP an einem der vielen Tische, im wohl möglich besten Diner der Welt, so wie es Jughead versuchte mir auf dem Parkplatz zu verkaufen, sondern auch Fred Andrews saß am Tisch.

Das klingeln der Tür unterbrach die zwei und sie sahen zu uns auf. Fred stand Freude strahlend auf. "Was eine Ehre, dass du uns noch mal besuchst. Groß bist du geworden!" Umarmt er mich lächelnd. "Wir wollten dich nicht wecken, du schienst gestern sehr müde gewesen zu sein, also dachte wir, wir gehen Nachmittags im Pop's essen" grinste mich FP an. Ehe ich was sagen konnte hielt er mir die Speisekarte vor die Nase. Lächelnd rutschte ich auf der Bank durch zum Fenster und durchstöberte die Karte.

Es dauerte nicht lange, bis ich mich entschieden hatte, obwohl die Auswahl gigantisch war. Im Endeffekt half Jug mir. Er empfahl mir einen Burger mit einen Erdbeermilchshake.
Ich konnte es kaum abwarten, denn ich hatte einen verdammt großen Hunger. Dennoch verging die Zeit die wir auf unser Essen warteten wie im Flug, denn wir unterhielten uns die gesamte Zeit. Mehr über Fred, Jug und FP als um mich. Fred erzählte, dass er sich getrennt hatte und nun mit Archie allein lebe, FP erzählte ebenfalls über die Trennung seiner Frau, über Jellybean und die vergangene letzte Zeit. Andauernd versprach er Jug nun alles besser machen zu wollen.

Als das Essen kam war ich ziemlich überrascht. Vorher konnte ich mir kaum vorstellen, dass ein Burger so gut zu einem Erdbeermilchshake passen würde. Wir alle genossen das zusammen sein und Essen so sehr, dass wir die Zeit total vergaßen. Irgendwann ging Fred nach Hause, er verabschiedete sich und bedankte sich für den schönen Abend.

Wir saßen noch eine ganze Weile im Pop's. Tranken weitere Milchshakes und unterhielten uns. Irgendwann wurde es so spät, dass FP meinte es sei besser langsam nach Hause zu fahren. Pop's wollte auch langsam zu machen, denn es war schon wirklich verdammt spät geworden, wir waren die letzten im Laden und morgen war schließlich Schule.

Als wir die Tür des Diners aufmachten um in die dunkle Nacht zu treten, zog mir ein kühler, nasser Wind durch den Nacken, der mir Gänsehaut bereiten ließ. Ein nasser Nebelschleier lag in der Luft der sich in das glitzernde Gras nieder setzte. Auf dem Heimweg spiegelte sich der Asphalt, auf dem wir mit den Motorrädern zum Trailer fuhren.

Am Trailer angekommen fiel mir auf, dass auch FP solch eine Kutte trug, wie zuvor die Jungs am Nachmittag trugen.
"Southside Serpents" stand dort, gekennzeichnet mit einer Schlange.
Ich war mir nicht ganz sicher ob ich ihn drauf ansprechen sollte oder nicht. Ich war irgendwie schockiert... FP hatte im Pop's viel erzählt. Das er Jug nach der Trennung seiner Frau im stich gelassen hatte und ihm die schuld daran gab, dass seine Frau und Jellybean weg waren, dass er viel getrunken hatte und sich Hilfe suchen musste. Er hatte viel erlebt und demnach viel zu kämpfen gehabt in letzter Zeit. Und diese Jacke kam mir bei den Gedanken irgendwie bedrohlich vor, also ließ ich diese erstmal bei Seite.

Im Trailer ging FP für eine Dusche ins Bad, Jug setzte sich auf die Couch und ich nahm auf einem der Barhocker Platz, und spielte an den Fäden meiner Jeansjacke herum.

"Was ist eigentlich mit deiner Mum?" fragte mich Jug. Ich atmete tief ein und schluckte. "hab keinen Kontakt zu ihr!" Antwortete ich nur knapp. Jug sah mich fragend an. "Na, wir haben halt keinen Kontakt. Sie lebt ihr Leben und ich meins. Kein Drama" ich sah ihn schulterzuckend an. "Aber es ist deine Mum. Ich meine du bist ein Mädchen und naja..." stotterte Jug entsetzt. "Und das heißt was?! Vorurteile brauch ich mir nicht geben. Ich hab meine Gründe warum ich keinen Kontakt mit ihr will!" Sprudelte es aus mir heraus. Ich war echt schlecht auf dieses Thema zu sprechen, und das bekamen die Leute leider auch immer schnell zu spüren... Auch ungewollt.
"Ich mein ja nur. Mädchen brauchen ihre mum doch. Für uns Jungs ist das was anderes wir haben nicht all diese Probleme... das ist doch etwas ganz anderes... Ich sehe das doch an Mum und Jellybean. Die haben ein ganz anderes Verhältnis als ich und Dad" sah Jug verwirrt zu mir auf. Ich hatte das Gefühl, dass er selbst nicht so genau wusste was er sagt. "Tut mir leid wenn ich einen Wunden Punkt getroffen habe, nur irgendwie wollte ich dich das fragen. Es ist ja auch nicht üblich das ein Mädchen bei ihrem Veter wohnen bleibt, nach so einer Trennung meine ich... und... und irgendwie reden wir nur über uns, nie über dich. So verschlossen kenne ich dich gar nicht" sah er mich voller Mitleid an.
Mit einem "aha" stand ich auf und ging in mein Zimmer.

Ich schloss die Tür und zog den Vorhang am Fenster zu und schmiss mich auf mein Bett. Jug hatte schon recht gehabt, aber ich hatte nunmal meine Gründe, und auf die bestand ich Felsen fest. Keiner konnte mich von meiner Meinung abbringen. Auch wenn mich seine Worte zum Nachdenken anregten.

My own mad world ❁[ Riverdale ➳Sweet Pea ]Where stories live. Discover now