13. Kapitel

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》even the hard ones can be soft《

Ich hatte noch nie zuvor Pool gespielt. Herausforderungsvoll nahm ich den Billiardstock den Sweet pea mir hin hielt an. "Wir zwei, gegen euch!" schlug Toni zu und hing sich um Fangs Hals. Sweet pea lachte "ihr habt keine Chance!" "Das wollen wir mal sehen!" Fangs drehte sich um und nahm vier Schnäpse vom Tablett einer Kellnerin und reichte sie uns rüber. Wir stießen an und schütteten uns die leicht im Hals brennenden Spirituosen herunter.

Sweet pea erklärte mir das Spiel, und half mir gute Züge zu erzielen. Wir lagen gerade vorn, als Archie und Veronica auf die Bühne traten und die Karaokemaschine angeschlossen wurde. Die Stimmen der zwei Harmoniert wahnsinnig gut miteinander. Trotzdem sah man eindeutig Spannung zwischen den beiden. Im zweiten Einsatz verließ Veronica geistesabwesend die Bühne und Archie stürmte ihr hinterher. Alle fingen an die zwei aus zu buhen. Auch Sweet pea schrieh. Ich stieß ihm in die Seite und sah ihn böse an. Er funkelte nur kurz zu mir runter, denn dann betrat Betty die Bühne und setzte den Song fort. Sie sah anders aus. Ihre Haare waren offen. Sie trug sie sonst immer zu einem Zopf, sie trug kurze klamotten, die keineswegs zugeknöpft waren und sie schien leicht angespannt zu sein. Als sie anfing zu singen, fing sie sich auch an aus zu ziehen. Toni zog mich zu sich rüber "Das ist der Tanz!" schrie sie gegen die Menschenmenge und die laute Karaokemusik an. "DER TANZ?!" fragte ich. "Ja! Wenn du als Mädchen eine Serpent werden willst, musst du da durch. Eine altmodische sexistische Serpent Tradition. Hab versucht ihn abzuschaffen, aber dass ist gar nicht so leicht!"

Viele Leute sahen zu Jug, während Betty sich an einer der Stangen rekelte. Die beiden mussten sich wohl wieder vertragen und erneut zusammen gekommen sein.
Nachdem Betty die letzten Wörter gesungen hatte herrschte stille, bis FP anfing zu klatschen. Er bedankte sich bei Betty und gab ihr seine Jacke.

"Und jetzt mal einen Riesen Applaus! Zeigen wir etwas von der Serpent Gastfreundschaft für die wir bekannt Sind!" Brüllte FP durchs Whyte Wyrm. "Ich war immer wieder ein Serpent, seit ich jünger war als mein Sohn und es war ein... ein wilder Ritt! In guten wie in miesen Zeiten, oh man. Aber die ganze Zeit waren die Serpents immer an meiner Seite! Während die meisten anderen Menschen sich von mir abgewandt haben, meine Familie mit eingeschlossen... Also... in meinen Auflagen steht, ich darf hier nicht bei den Serpents sein. Ich darf mich nicht umgeben mit meinen wahren Freunden. Meiner wahren Familie! Meinem Blut!" Alle schriehen laut auf und stimmten FP zu. "Aber ich habe mal nachgedacht. Und ehe müsste das Höllenfeuer zu frieren, bevor sich eine Schlange von einem Bullen zu sagen lässt, was sie zu tun hat!" Erneut brüllten alle Serpents laut stark durch das Whyte Wyrm. "Die Northside will mich aus der Gang drengen? Dann bringen sie mir doch gleich einen Sarg! Denn FP Jones wird nicht zurück treten! Und ich gehe nicht ruhig und gelassen in diese Nacht! Ich werde hier bleiben! Also her mit dem Feuer!!!" und ein letztes mal brüllten alle Serpents laut auf und hoben die Hand. Viele Serpents sprangen auf die Bühne und klopften FP auf die Schulter. Das nächste was ich sah war das Jug und FP sich umarmten. Er gab Jug einen Kuss auf die Stirn. Die Szene würde von einigen Serpents unterbrochen. "Stellen wir die Shots auf!" schrieh einer und kurz drauf hielt ich einen Shot in der hand, den sich alle mit den Worten 'auf den Krieg' runter kippten.

Ich war total perplex. Ich hatte ja gewusst, dass FP im Gefängnis gesessen hatte und war mir auch bewusst dass er Bewährungsauflagen bekommen hatte, aber die Worte die er den Serpents zukommen lassen hatte ließen mich erschauern. Das Höllenfeuer müsse eher zu frieren, bevor eine Schlange sich von einem Bullen etwas sagen lassen würde... die Worte waren glasklar. Doch bevor ich weiter über die Worte von FP nachdenken konnte kam Toni mit Drink's.

Wir tanzten viel an dem Abend, und trunken auch einiges. Ich unterhielt mich super mit den jüngeren Serpents. Vor allem mit Fangs, Sweet pea und Toni. Ich hatte gar keine Chance die Schnäpse, Drinks und Becher voll mit Bier zu zählen, und wusste demnach auch überhaupt nicht wie viel ich intus hatte.

Als ich gerade mal wieder auf dem weg zum Hinterausgang war, um eine zu rauchen, merkte ich dass mein Körper langsam gegen mich an ging.
Ich fing ein wenig an zu taumeln. Als ich die Eisentür nach draußen öffnete kam noch ein Schwung Schwindel dazu. In der Hoffnung das der Schwindel bald wieder weg ginge, lehnte ich mich gegen die Wand und zündete mir eine Zigarette an.

Der erste Zug brannte wie Feuer in meinen Lungen. Die Hoffnung das mir eine Zigarette gut tun würde ließ nach. Dennoch nahm ich einen erneuten zug. Ich zog meine Beine an, legte meinen Kopf an die Wand und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Doch auch das half nicht. Gerade als ich meine Augen wieder aufmachte sah ich Sweat pea in der Eisentür stehen. Er sah besorgt zu mir herab. Er kniete sich zu mir hin, hielt meine Knie und sah mich böse an. Er nahm mir die Zigarette aus der Hand, die ich wehrlos los ließ, und drückte sie neben mir auf dem Boden aus.

Ich konnte meine Augen nur noch schwer auf halten und kämpfte innerlich mit mir selber nicht los brechen zu müssen. Ich holte ein paar mal tief Luft. Doch auch das machte die Situation in der ich steckte nur noch schlimmer. Sweet pea nahm meinen Arm und zog mich hoch. Das gab meinem Kreislauf den letzten Rest. Ich taumelte ein paar Schritte, harkte meine Finger halb in mich hinein sacken in einen Maschenzaun, ehe ich mich übergab. Sweet pea hielt meine Haare und stützte mich, dass ich nicht direkt wieder umfallen würde.

Als der letzte Rest meiner Nudeln und des Alkohols aus meinem Magen raus waren sackte ich an der Wand aus Erschöpfung in mich zusammen. Mir war es sichtlich peinlich, dass ich in dieser Lage steckte. Das bemerkte auch Sweet pea. Er strich mir behutsam über die Schulter. "Hey, das passiert jedem mal" versuchte er mich aufzubauen. "Kann ich dich hier einen Moment lang sitzen lassen? Ich hol nur schnell was!" Ich nickte nur stumm. Sweet pea stand auf und verschwand hinter der Eisentür, ehe er wenig später mit einer Flasche Wasser in der Hand zu mir zurück kam.

"Hier, trink was. Das hilft und spült den fiesen Geschmack im Mund weg!" er kniete sich erneut zu mir runter, drehte mir die Flasche auf und hielt sie mir hin.
Ich nahm ein paar schlücke, schloss meine Augen und legte meinen Kopf wieder gegen die Wand. Ich hörte das Sweet pea die Flasche zu drehte und sie auf den Boden stellte. "Sag bitte nichts FP" nuschelte ich Sweet pea flehend an "er hat schon genug Sorgen... da brauch er nicht noch mich" fügte ich hinzu. Sweet pea Strich mir über das Knie. "Keine Sorge. Ich schweige wie ein Grab. Außerdem könnte ich mir mein eigenes schaufeln, wenn ich FP davon erzählen würde" lachte er. Auch ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.

Es blieb eine ganze Weile ruhig, bis klimpernde Münzen die stille brachen. "Wollen wir ein Taxi nehmen? Ich glaube wenn ich dich auf dem Motorrad nach Hause fahren würde, würden wir das beide nicht überleben" lächelte er. Ich nickte. Mir war auch ehrlich gesagt nicht nach Motorrad fahren. Außerdem hatte Sweet pea auch einiges getrunken gehabt uns sicher nicht mehr fahrtüchtig.

Kurz drauf half Sweet pea mir hoch. Langsam konnte ich auch ohne weiter Schwindel zu spüren laufen, dennoch schlug ich taumelnd meine Haken.
Als wir am Parkplatz des Whyte Wyrm's ankamen wartete dort schon ein Taxi. Sweet pea hielt mir die Tür auf, half mir rein und setzte sich neben mich. Dem Taxifahrer erklärte er, dass er nur noch 13,80€ dabei habe, und er uns beide so nah wie möglich am Sunnyside Trailer Park rauslassen sollte.

Auf der Autofahrt hatte ich meinen Kopf auf Sweet pea's Schoß liegen. Das Auto war super unbequem und ich war froh als es endlich hielt. "So. Weiter kommen wir für das Geld nicht" teilte uns der Taxifahrer mit. "Kein Problem. Das passt schon!" Sweet pea gab ihm das Geld und wir stiegen aus dem Auto. Ich zog mir meine Strickjacke bis unter das Kin, denn es war super kalt geworden und fing zu unserem Glück auch noch an zu regnen. Ich lief immer weiter hinter Sweet pea her. Der Regen, die Erschöpfung und die Kälte die mich endzwischen zittern ließ schmissen mich sekündlich Meter zurück.

Sweet pea blieb stehen. Seine sonst leicht gewellten Haare fielen ihm Platsch nass in sein Gesicht und ließen Regentropfen über sein Gesicht rinnen. Er zog seine Jacke aus und legte sie mir über die Schultern, hielt mich am Kragen und führte mich durch den immer stärker werdenden Regen zum Sunnyside Trailer Park.

My own mad world ❁[ Riverdale ➳Sweet Pea ]Where stories live. Discover now