32. Kapitel

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》in unity, there is straight!《


Nachdem ich einige Zeit auf dem Boden der Mädchentoilette gehockt hatte, raffte ich mich langsam wieder auf und nahm meine Sachen.
Den Flur an den Schliesfächern entlang ging ich durch die Flügeltür hinaus an die frische Luft.
Der Wind brannte an meiner Hand und ich spürte langsam wie meine Finger und Knochen anfingen zu pochen. Der Adrenalinschub ließ langsam nach und ich bereute, was ich getan hatte. Langsam stieg ich auf meine Maschine und setzte meinen Helm auf. Ständig tupfte ich meine rechte Hande vorsichtig an meiner Hose ab.
Mit schmerzverzogenem Gesicht startete ich den Motor und fuhr langsam Richtung Sunnyside Trailer Park.

Der Weg zum Trailer Park war der blanke Horror. Ich hatte das Gefühl eine Hand weniger zu haben. Jede Unebenheit, jedes Schlagloch zog wie ein Messerstich durch meinen Körper. Ich rutschte ständig von dem Griff ab und spürte deutlich wie sich kleinere Splitter weiter in meine Haut bohrten. Der Schotterweg gab mir dann den letzten Rest. Mir stießen Tränen in die Augen und ich biss mir immer fester auf die Lippe.
Am Trailer angekommen versuchte ich vergeblich meine Maschine ab zu stellen. Doch mit nur einer Hand, klappte dies absolut gar nicht. Letztendlich lehnte ich sie entkräftet gegen den Trailer.
Langsam ging ich die Treppe zum Trailer hoch und starrte auf meine Hand. Dann drückte ich die Klinke mit meinem Ellenbogen hinunter und ging tropfend in den Trailer. Mühsam versuchte ich das Blut in meiner anderen Hand auf zu fangen, aber ich hatte keine Chance.

"Lucy! Was ist passiert?!" FPs Worte ließen mich ruckartig zusammenfahren. Er stand aus seinem Sessel auf, legte in Windeseile seine Zeitung bei Seite und eilte zu mir. Behutsam nahm er meine Hand und begutachtete Sie mit böser Mine.
"Wie ist das passiert?! Das muss genäht werden!" Tonlos sah ich FP nur an. Ich wusste nicht wie ich ihm erklären sollte, was ich getan hatte. Geschweige denn, was in mir vor ging. Unkontrolliert rollten mir Tränen über die Wange und FP zog mich fest an sich.
"Alles wird gut!" versuchte er mich zu beruhigen, aber ich konnte den Tränenfluss einfach nicht stoppen.
Ich schüttelte nur stur den Kopf. "Nichts wird gut..." murmelte ich.
FP umschloss mein Gesicht mit seinen Händen. "Sieh mich an..." bat er mich. Mit verschwommenen Sichtfeld versuchte ich zu ihm hoch zu blicken. "Ich verspreche dir, wir bekommen das alles wieder hin! Du bist nicht alleine! Wir sind für dich da. Egal was passiert. Hörst Du?! Ich, WIR sind für dich da!" betonte er seine Wort kräftig.
Glaubwürdig versuchte ich mit aller kraft zu nicken. FP wischte mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht und half mir mich auf den Stuhl in der Küche zu setzen.

"Deine Entscheidung... entweder pulen wir Stunden in deiner Hand rum oder fahren schnell ins Krankenhaus..." FP sah mich besorgt an, gab mir ein Tuch und kniete sich zu mir herunter. Vorsichtig legte er das Tuch gefalten über meine Hand und Band es behutsam zu.
Wieder nickte ich nur. Er wusste, dass ich Krankenhäuser auf den Tod nicht leiden konnte, aber ich gab bei. Ich weder noch FP hatten wohl Lust und vor allem den Nerv, jede einzelne kleine Scherbe dort heraus zu suchen. "Du musst werder mir noch denen im Krankenhaus sagen, was passiert ist. Aber wenn Sie fragen, lass dir eine gute Ausrede einfallen...". Dann griff FP auch schon zu seinem Auto Schlüssel.

Wenige Minuten später fand ich mich in der Notaufnahme wieder. Wir saßen noch eine ganze weile im Wartebereich auf einer Bank bis wir aufgerufen wurden. FP hatte seinen Arm um mich gelegt und gab sein bestes für mich da zu sein. Als wir dran waren begrüßte mich ein jüngerer Arzt, der meine Wunden gründlich spülte und die einzelnen Splitter heraus suchte. Das Desinfektionsmittel brannte wie Feuer auf meiner Haut. Am liebsten hätte ich vor Schmerz alles zusammen geschriehen.
Mit einem kleinen Röntgengerät röntgte er meine Hand und stellte noch eine verstauchung im Handgelenk und eine starke Prellungen in den Knöchel fest.

Auf die Frage: was denn passiert sei. Erklärte ich dem Arzt, dass ich in Scherben gefallen sei weil ich geschubst wurde. Auch wenn das eine verdammt dumme Ausrede war, fragte er nicht weiter.
Zwei Schnittstellen waren so tief, das sie genäht werden mussten. Tapfer hielt ich bei jedem einzelnen Stich still, die mich dennoch innerlich zusammenfahren ließen. FP hielt die Zeit über meine linke, noch heile Hand, die seine wohl möglich gerade zerquetschte. Mit einer Schiene, Tupfern und Verbänden verband der Arzt mir dann meine Hande und gab mir eine Creme und Desinfektionsmittel mit. Wir bedankten uns und verließen kurz darauf auch schon wieder das Krankenhaus.

My own mad world ❁[ Riverdale ➳Sweet Pea ]Onde histórias criam vida. Descubra agora