28 | felicity

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f e l i c i t y

november 2013

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Allison || Bitterkalter Wind weht mir entgegen, lässt meine Wangen frösteln, und ich könnte dennoch nicht glücklicher sein. Denn während sich erste Schneeflocken den Weg vom Himmel auf die Erde fallen, habe ich Harry neben mir, immer an meiner Seite.

Ich habe bereits fast vergessen gehabt, wie wunderschön es sich anfühlt, meine Finger mit seinen zu verschränken und einfach seine Nähe genießen zu können. In den letzten Wochen ist es bloß ein Wunschtraum gewesen, doch in der heutigen Nacht ist es die Realität.

„Frierst du?" Besorgt sieht Harry zu mir herunter, während er meine Mütze zurechtzieht.

Ich schenke ihm ein breites Lächeln. „Nein, tue ich nicht."

„Sicher?"

„Sicher, Hazza."

Er stupst mich an, mit funkelnden Augen und einem schelmischen Grinsen auf seinen Lippen. „Denn falls du doch frieren solltest, gäbe es garantiert eine Möglichkeit, dich zu wärmen."

„Ach ja?" Lachend betrachte ich ihn, während wir Hand in Hand durch die Dunkelheit der Nacht schreiten, die in New York nie ganz gewinnen wird. Viel zu viele Lichter durchbrechen die Schwärze und machen der Stadt, die niemals schläft, alle Ehre.

Er legt seine Arme um mich und beugt sich zu mir herunter, so nah, dass ich die einzelnen Schneeflocken zählen kann, die sich in seinen Wimpern verfangen haben.

Mein Herz fliegt hinauf in den Himmel, als sich seine Lippen vorsichtig auf meine legen. Sanft und leicht, als hätten wir alle Zeit der Welt. Und heute Nacht haben wir das auch, unsere eigene kleine Ewigkeit. Solange der Mond am Himmel hängt, bleibt die Zeit stehen.

„Wärmer?", flüstert Harry gegen meine Lippen gelehnt.

Grinsend verschränke ich meine Hände in seinem Nacken. „Ich weiß nicht, ich glaube, meine Lippen könnten doch noch ein wenig wärmer werden."

Er seufzt, als ich ihn küsse und wenn ich die Augen schließe, dann bin ich einen Augenblick lang wunschlos glücklich.

„Allison Baker, weißt du eigentlich, was du mir antust?", murmelt Harry schließlich. Seine Augen strahlen heller als alle Lichter dieser Stadt.

Mein Herz schreit seinen Namen, immer wieder, und kann gar nicht genug von ihm bekommen.

„Wahrscheinlich nicht annähernd so viel, wie du mir antust." Vorsichtig verschränke ich unsere Hände wieder miteinander. „Du bist mein Risiko, Harry Styles."

Dem Lächeln auf seinen Lippen nach zu urteilen, weiß er das auch nur zu genau. Nichts mit ihm ist je einfach, aber alles ist es wert, solange ich ihn dafür an meiner Seite habe.

Die gebrochenen Versprechen weinen in meinem Herzen, doch ich nehme sich kaum wahr, sind sie doch hinter einem Schleier voller Glück verschwunden. Harry verzaubert mich, lässt mich fliegen, während er mich immer weiter hinab in den Abgrund zieht.

„Kannst du mal kurz meinen Schal halten, bitte?" Mein Freund wickelt sich das riesige Wollmonster vom Hals und hält ihn mir fragend entgegen. Einen Augenblick später befindet er sich bereits in meinen Händen, denn ich könnte ihm keinen Wunsch abschlagen.

„Ist dir wirklich so warm?", entgegne ich stirnrunzelnd, als er beginnt, seinen Jackenkragen zu öffnen.

„Nein, es ist verdammt kalt", lacht Harry und sieht mich dann mit roten Wangen an. „Aber es gibt etwas, dass ich dir schon so lange geben wollte."

Serendipity || h.s. ✓Where stories live. Discover now