16 | ebullient

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e b u l l i e n t

februar 2013

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Allison || Laute Musik ist das erste, was mir entgegenschallt, als ich mit unsicheren Schritten auf das Haus zugehe, dass sich perfekt in die Nachbarschaft einschmiegt.

Mein Herz klopft wie verrückt und am liebsten wäre ich aus Panik direkt wieder umgedreht, denn auf einer Party aufzutauchen ist ohnehin nicht eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Auf einer Party aufzutauchen, auf der bloß fremde Menschen sind, gehört zu meinen schlimmsten Alpträumen.

Doch Harry zuliebe atme ich dreimal tief durch und betätige dann die Türklingel. Während ich warte, zupfe ich unsicher an dem schwarzen Kleid, das Jil mir angedreht hat. Es ist bisher immer in den Weiten meines Kleiderschranks untergegangen und ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn es dort auch noch eine Weile geblieben wäre. Aber meine beste Freundin hat mich davon überzeugt, dass man bei einer Party bei Harry Styles nicht einfach in Jogginghose auftauchen kann.

Als die Tür nach drei weiteren Klingelversuchen endlich geöffnet wird, bin ich erleichtert über meine Kleidungswahl, denn ich bin trotz des Kleides immer noch eine derjenigen, die am dezentesten gekleidet sind. Überall funkeln mir Outfits entgegen und bei einigen Mädchen bin ich mir nicht sicher, ob ihre Kleider überhaupt noch als welche bezeichnet werden können, so viel Bein wie sie zeigen. Sofort bin ich neidisch auf sie, denn nie im Leben hätte ich mich getraut, so etwas anzuziehen und sie sehen allesamt fantastisch aus.

„Komm rein, komm rein", brüllt mir ein Fremder entgegen und legt mir wie selbstverständlich einen Arm um die Schulter, während er mich ins Innere des Hauses zieht. Seine Stimme kommt mir seltsam bekannt vor, aber ich kann sie niemandem zuordnen. „Nur nicht schüchtern, meine Liebe. Immer hereinspaziert."

Der Dunkelhaarige schenkt mir ein breites Lächeln, welches ich unsicher erwidere. Ich lasse meine Jacke auf den Haufen neben der Tür fallen, der bereits deutlich gewachsen ist in den letzten Stunden. Meine Reisetasche, die gefährlich spannt, die Fahrt jedoch noch erfolgreich hinter sich gebracht hat, folgt sogleich.

„Ich bin wegen Harry hier", erkläre ich, nachdem ich kurz abgewogen habe, ob ich meine Schuhe loswerden sollte. Im Gegensatz zum Rest der Partygesellschaft bin ich in schwarzen Boots unterwegs, aber das ist wahrscheinlich immer noch besser, als barfuß durch das Gebäude zu stapfen. „Ist er hier?"

Mein Gegenüber lacht schallend und zwinkert mir zu. „Das hier ist Harrys Geburtstagsparty. Wir sind alle wegen ihm hier."

„Stimmt, dumme Frage", murmele ich mit roten Wangen, was er aufgrund der Lautstärke sicherlich nicht verstehen kann. „Weißt du, wo er ist?"

„Das letzte Mal habe ich ihn in der Küche gesichtet, wo er mit einem Kübel Eiswürfel gekämpft hat", erwidert der Dunkelhaarige. „Soll ich dich zu ihm bringen?"

„Musst du nicht", entgegne ich ausweichend, während ich ihm nicht in die Augen sehen kann. Ich bin noch nie jemand gewesen, der sich irgendwem aufgedrängt hat.

„Mache ich doch gerne. Ist doch selbstverständlich", meint er. „Ich bin übrigens Nick. Aber du kannst auch Grimmie sagen."

„Der aus dem Radio?", quietsche ich, bevor ich mich selbst dafür treten könnte. „Sorry, das ist total unhöflich, aber ich bin süchtig nach Musik."

Nick lacht erneut. „Ja, genau. Der komische Typ aus dem Radio. Und du bist?"

„Sorry, ganz vergessen." Meine Wangen werden nur noch röter, doch ich hoffe, dass er es auf die Hitze in der Wohnung schiebt. „Ich bin Ally."

Serendipity || h.s. ✓Where stories live. Discover now