28. Aris' großer Auftritt

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Hallöchen ihr Strünke!
Jetzt schreibe ich doch auch einmal ein kurzes Hallo über eines der Kapitel - mal sehen, ob ich mich so jetzt öfter melde. 🙃
Wie versprochen kommt heute noch ein Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen und lasst gerne eure Kommentare da, Anregungen und konstruktive Kritik. Denn auch, wenn diese Geschichte bereits geschrieben ist, verändern kann man immer etwas! 😉

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Beim Frühstück am nächsten Morgen fühlte ich mich körperlich so ausgelaugt, dass ich glaubte, bei der Arbeit einzuschlafen, war aber gleichzeitig psychisch so aufgedreht, dass ich nicht still sitzen, geschweige denn etwas essen konnte.
„Was ist mit dir los?", fragte Heath mich, als ich beim Trinken mein Glas über seine Hose schüttete.
„Ich bin heute irgendwie durcheinander. Entschuldigung." Schnell begann ich, seine Hose mit einer Serviette trocken zu wischen.
„Na komm, lass uns an die Arbeit gehen", schlug Teresa vor und ich stand dankbar auf, wobei ich Heath anrempelte, der sich dieses Mal selber bekleckerte.
„Oh Mann, entschuldige!" Aber Heath winkte ab und deutete auf Teresa, offensichtlich um mir zu bedeuten, dass ich mit ihr gehen sollte.
Schnell brachten wir unsere Tabletts weg und verließen den Speisesaal, bevor ich noch mehr anrichten konnte. Auf dem Weg zu den Labors lachte Teresa über meine Ungeschicktheit und mir fiel erst kurz vor unserem Arbeitsplatz auf, dass ich Thomas heute Morgen noch gar nicht gesehen hatte.
„Wo ist Thomas?", fragte ich und erwartete eigentlich schon, dass er einfach schon vor uns zum Labor gegangen war, aber als wir den Raum betraten war dieser noch leer.
„Ihm ging es eben nicht so gut. Er ruht sich heute aus."
Ich zog eine Augenbraue hoch. Hatten ihn Rachels Worte wirklich so getroffen?
Als ich mich auf meinen Platz setzte beschloss ich, nicht weiter darüber nachzudenken und mich auf meine Arbeit zu konzentrieren, auch um mich von heute Nacht abzulenken.
Heute konzentrierte ich mich wieder einmal auf Newt, der sich nebenbei auch wieder an seinen Namen erinnert und ihn bereits in die Mauer geritzt hatte. Er saß gerade noch mit Alby beim Frühstück, während die meisten Anderen schon an der Arbeit waren.
Auch Nick und George waren bereits im Labyrinth verschwunden und ich drückte wie immer die Daumen, dass sie nicht doch auf einen Griever trafen.
„Erinnerst du dich mittlerweile eigentlich an mehr? Woher du Gally kennst?"
Newt sah Alby nachdenklich an. „Ich weiß nicht. Es fühlt sich so an, als wenn da etwas in meinem Kopf wäre, das versucht nach vorne zu kommen, aber immer wenn ich genauer hinhorche verschwindet es wieder. Manchmal, wenn ich träume, habe ich das Gefühl, mich zu erinnern – und vielleicht tue ich das auch – aber wenn ich aufwache entgleitet mir der Traum sofort wieder. Verstehst du?"
Alby nickte. „Manchmal geht es mir auch so. Und ich weiß, dass Gally sich auch an etwas erinnern kann. Aber davon sollte er dir selber erzählen, ich will ihn da nicht bevormunden."
Newt sah zu den Hütten herüber, wo Gally gerade dabei war, einen Plan zu zeichnen.
„Da kann ich wahrscheinlich lange warten. Er scheint ja nicht sehr gesprächig zu sein." Er zog eine Augenbraue hoch.
„Irgendwann wird er dir schon davon erzählen, da bin ich sicher. Er mag dich. Und ich glaube, dass er viel von dir hält. Auch wenn du vielleicht nicht das Gefühl hast."
„Vielleicht", meinte Newt nur und stand dann auf, um seinen Teller Fry Pan zu bringen.
Alby tat es ihm gleich und die beiden gingen los, um ihre bisher tägliche Runde zu machen, bis Newt bei den Feldern stehen blieb und Alby erklärte, dass er heute hier helfen würde.
Und das machte er den gesamten Vormittag. Er erntete Tomaten, pflanzte Radieschen und half, ein paar kleine Bäume zu beschneiden. Ich hätte ihm den ganzen Tag dabei zuschauen können, aber irgendwann riss Teresa mich aus meiner Trance und erinnerte mich daran, dass ich auch die Anderen nicht vergessen durfte, weil ein Bericht, in dem nur Newt vorkam, nicht gerade gut aussehen würde. Und vor allem wäre er nicht sehr lang.
Also versuchte ich mich nach dem Mittagessen mehr auf die anderen Jungen zu konzentrieren und beobachtete Gally, wie er mittlerweile wieder dabei war, zu bauen, und Alby, der hier und da half und dann auf George und Nick wartete, die spät dran waren.
Als nur noch ein paar Minuten blieben, bis die Mauern sich schließen würden, wurde er langsam nervös und lief vor dem Eingang auf und ab. Newt, Gally und drei andere Jungen kamen ebenfalls dazu und so langsam wurde auch ich nervös.
Und dann, als die Mauern schon diese ohrenbetäubenden Geräusche machten, die ankündigten, dass sie sich schließen würden, hörte man jemanden schreien. Die Jungen vor dem Tor erstarrten und suchten die Quelle des Schreis. Und da war er. Nick schrie so laut er konnte um Hilfe, als er um eine Ecke bog, George halb tragend, halb hinter sich her schleifend.
Newt und Gally wechselten einen kurzen Blick und stürzten dann beide ins Labyrinth, dessen Tore sich gerade zu schließen begannen. Die anderen Jungen brüllten und feuerten sie an.
Gally griff nach George und schmiss ihn sich über die Schulter, während Newt Nick auffing, der selber umzukippen drohte. Offensichtlich hatte er den Anderen schon länger getragen.
So schnell sie konnten schleppten sie die beiden in Richtung Ausgang, wo die übrigen Jungen standen und immer lauter brüllten, um den Lärm zu übertönen, den die Tore machten.
Zuerst sah es so aus, als schafften sie es nicht und ich spürte, wie mein Herz beinahe stehen blieb. Das durfte einfach nicht passieren. Nicht die beiden.
Doch irgendwie nahmen sie noch einmal all ihre Kraft zusammen und stürzten durch den letzten Schlitz, den die Tore noch ließen, bevor sie sich hinter ihnen schlossen.
Sie hatten es geschafft.
Gally war gestolpert und umgefallen, begraben unter George, den jetzt mehrere Jungen versuchten, von ihm zu heben. Newt hatte Nick im Gras abgesetzte und lehnte keuchend an der Mauer.
Plötzlich schien George wieder zu sich zu kommen und wild um sich zu schlagen, wobei er sogar versuchte, Gally zu beißen.
Ich starrte entsetzt auf den Bildschirm vor mir und hatte gar nicht bemerkt, dass Teresa neben mich getreten war, ebenfalls völlig perplex.
Alby und Newt, der mittlerweile wieder etwas zu Atem gekommen war, schafften es, George von Gally herunter zu ziehen und ihn festzuhalten.
„Schnell, wir brauchen irgendetwas, womit wir ihn fixieren können. Winston, Fry Pan, holt etwas. Irgendetwas!" Alby hatte gerade eine Faust ins Gesicht bekommen und George wehrte sich so sehr, dass sie ihn kaum halten konnten.
„Los, wir müssen ihn auf den Boden legen!" Newt begann, ihn nach unten zu drücken und mit Gallys Hilfe schafften sie es.
Fry Pan und der Junge, den Alby Winston genannt hatte, kamen mit Seilen zurück und während die drei George immer noch zu Boden drückten fesselten sie seine Arme und Beine. Irgendwann schien er aufzugeben und begann zu weinen.
„Helft mir! Bitte, macht, dass es aufhört!", schluchzte er mit dem Gesicht im Gras.
„Nick! Was ist da drinnen passiert?" Newt ließ sich auf den Boden neben George fallen und tätschelte ihm behutsam die Schulter. Die Berührung ließ ihn nur noch lauter weinen und Newt zog seine Hand schnell wieder zurück.
„Da war so ein... Ding. Ein riesiges Ding. George war... ein Stück vor mir... und als ich ihn habe schreien hören und um die Ecke gestürmt bin, da... es hat ihn irgendwie verletzt. Mit so einer Art Stachel oder so... Ich weiß nicht, was das war. Es sah schrecklich aus. Und dann hat er nur noch geschrien und ich habe versucht ihn da wegzuziehen, aber dieses Ding hat versucht, mich auch zu erwischen, also musste ich irgendwie ausweichen. Er hat so fürchterlich um sich geschlagen und ich musste ihn doch da weg schaffen... Da habe ich ihm eine übergezogen..." Nick stotterte und schien nicht weiterreden zu können, so geschockt war er.
„Das erklärt die Wunde am Kopf", murmelte Alby. „Also schön. Darüber, was das war und ob es wieder kommt können wir uns später Gedanken machen. Jetzt sind die Tore erst einmal zu. Kommt, Jungs, bringen wir ihn zu den Hütten."
Gally und Fry Pan trugen George, der immer noch vor sich hin wimmerte, während Newt und Winston Nick stützten, der anscheinend mehr abbekommen hatte, als ich anfangs gedacht hatte. Er humpelte stark und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Sie brachten die beiden in die Hütte, die für solche Krankheitsfälle vorgesehen war, und legten jeden auf eine Liege, wobei sie George zur Vorsicht an der hölzernen Liege fixierten.
„Okay Jungs, wir sollten uns beraten, wie wir weiter vorgehen. Ich würde eine Besprechung der Hüter vorschlagen. Winston, Clint, Gally, Fry Pan. Wir treffen uns in fünf Minuten im Versammlungsraum. Und Newt – komm bitte auch." Alby nickte den Jungen zu und verließ dann die Hütte, was ihm die anderen Jungen gleichtaten, bis auf Clint, der Sanitäter war und sich bis zur Versammlung um die Patienten kümmerte.
Teresa und ich waren immer noch völlig perplex über die Ereignisse auf der Lichtung und zuckten zusammen, als jemand den Raum betrat. Wir fuhren herum und vor uns stand der, den ich am aller wenigsten gebrauchen konnte.
Janson.
„Na meine Damen, haben Sie auch das Spektakel genossen?", fragte er und lächelte dabei sein ekelhaftes Lächeln. „Ist es nicht faszinierend, zu was Jugendliche fähig sind, wenn sie müssen? Da drinnen und auch hier bei uns. Ich persönlich finde, er hätte ruhig ein bisschen tiefer zustechen können, aber es war ja auch sein erstes Mal."
Erst war ich verwirrt und wusste nicht, von was er redete, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. - Aris hatte den Griever gesteuert, der George gestochen hatte.
„Was wird jetzt mit ihm passieren?", fragte da Teresa.
„Oh, er wird sich erinnern. Aber er wird sich auch verändern. Wenn sie Pech haben, werden die Seile nicht reichen, um ihn festzuhalten. Das werden wir bald sehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie mit ihm verfahren werden." Er lachte und mir kam es beinahe hoch bei diesem Anblick. Ich war sicher, dass ich niemanden mehr verabscheuen konnte, wie diesen Menschen.
Ohne darüber nachzudenken, was ich sagte, schob ich mich an ihm vorbei und stieß durch die Zähne hervor: „Sie sind ekelhaft, wissen Sie das?"
Bevor sich die Türen hinter mir schlossen konnte ich wieder sein dreckiges Lachen hören und konnte nichts anderes tun, als einfach nur zu rennen.
Ich rannte die Korridore entlang, bis ich endlich bei meinem Zimmer ankam und mich auf mein Bett stürzte. In was für einer kranken Welt lebten wir? Womit hatten wir das verdient?
Ich wusste es nicht. Und ich war sicher, Newt hätte mir eine Antwort geben können, wenn er jetzt hier gewesen wäre. Aber er war nicht hier. Er war im Labyrinth, wo er in Gefahr war und wo ich ihm nicht helfen konnte.
Und ich lag hier, alleine, und hatte keine Ahnung, wie es weiter gehen sollte, auch wenn ich alles noch so gut durchgeplant hatte - so viel konnte schief gehen.
Aber daran durfte ich nicht denken, schließlich ging es heute Nacht nicht um mich, sondern um die Kinder, die wir retten mussten.
Irgendwie beruhigte mich der Gedanke und ich konnte langsam wieder klar denken. Trotzdem lag ich noch lange einfach da und starrte die Decke an, bis es zu spät zum Abendessen war und ich mich dazu entschied duschen zu gehen und mich dann schlafen zu legen. Schließlich musste ich um 1 Uhr wieder wach sein und mich mit Minho und Rachel vor dem Schlafraum der Kids treffen.
Denn dann würde das Abenteuer losgehen.

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