28. Kücken

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Wattpad hat gesponnen und der viertel Teil war schonmal „da". Tut mir leid.😪

Der Stuhl auf den ich saß war hart, unbequem und weiß wie alles andere hier im Krankenhaus.

Ich war in der Notaufnahme und ich war auch nicht die Einzige...
Neben mir heulte ununterbrochen eine Frau mit platinblonden Haaren, wobei sie die Tränen wegstrich und ein paar sogar mich trafen.
Hätte ich einen Regenschirm gehabt, hätte ich ihn aufgespannt. Und wäre nicht alles besetzt gewesen, hätte ich mich umgesetzt.
Nicht einmal im Raum einfach nur blöd rumstehen, könnte ich, denn gestresste Ärzte eilten vorbei wie Autos auf der Hauptstraße. Sie versuchten nicht mal mehr die Menschen zu beruhigen, die vor und zurück wippten und aufgelöst weinten.

Ich konnte es ihnen nicht verübeln...

In einer Liege an der Wand lag ein Mädchen, die rotunterlaufene Augen hatte, lallte, bleich wie die Wand war und zeitlich erbrochenes aus ihren Mund zum Vorschein kam. Ihr fettigen Haare standen wirr vom Kopf ab und ihr T-Shirt war mit Haarschuppen bedeckt.

Andere Teenager hatten das selbe Problem wie sie. Also entweder hatten sie Rauschmittel genommen oder-
Nun ja, was anderes fiel mir nicht ein.
Als das Mädchen stöhnte und plötzlich wild herumschrie, schwor ich mir, dass ich niemals Drogen nehmen würde.

Also saß ich hier und wartete darauf, dass sie Jake endlich fertig verarzteten.
Ich war selbst überrascht.
Ich tat mir das hier, wegen ihm an!

Er hatte mich zum zweiten Mal vor den braunäugigen Adler gerettet gehabt. Verdiente er es dann nicht, dass ich ihn wohlbehalten Nachhause brachte?

Er hat mir so viel Leid angetan. Er hatte mich bloßstellt, beleidigt und dennoch ... verteidigte er mich. Er rette mich zum zweiten Mal! Er tröstete mich zum wievielten Mal?

Ich erinnerte mich wieder an diese Bilder. Sie hatten so viel Wut ausgestrahlt...
Doch wieso hatte ich das Gefühl, dass ich etwas übersah?

Eine von den vielen Türen ging auf und Jake trat heraus. Seine rechte Hand hatte einen Verband und über seine Stirn war ein Pflaster geklebt wurden. Seine schwarzen Haaren waren verwuschelt und sein T-Shirt zerknittert. Er hatte einen 3-Tage Bart, die seine schwarzen, langen Wimpern zur Geltung brachten.
Er sah noch nie heißer aus.
Ich schluckte über meinen Gedankengang und biss mir hart auf meine Lippe. Ich wollte schon recht freundlich lächeln, als er auf mich zuging, doch dann ging er an mir vorbei ohne mich auch nur anzuschauen.

Hatte er mich nicht gesehen?

Ich packte meine 7 Sachen und rannte ihm hastig hinterher. Okay, ich probierte es, aber die Menschen standen dumm im Weg rum.
„Jake!", rief ich, als ich ihn schon fast erreicht hatte. Ich griff nach seinen gesunden Arm und brachte ihn so zum Stoppen.
Erbost stellte ich mich vor ihm.
„Wieso rennst du weg?"
„Was machst du hier?", stellte er eine Gegenfrage. Na was wohl?
Meinte er das gerade ernst?
„Weißt du, ich sitze gerne zwischen betrunkenen und heulenden Menschen", sagte ich spitz.
Seine Miene blieb ausdruckslos.
„Ich hab auf dich gewartet!", half ich ihm auf die Sprünge, als er mich immer noch dumm anstarrte, als wäre ich ein seltsames Phänomen.

Sein Blick veränderte sich. Er sah mich nun forschend an und wendete sofort den Blick ab.
„Wieso?", flüsterte er und räusperte sich zugleich. Er sah verlegen aus.
„Weil ... weil ich dir das schuldig war."
„Du bist mir gar nichts schuldig", knurrte er.
Ich blickte zu Boden. Warum war mir das jetzt irgendwie peinlich? Er wendete sich mir zu.
„Wie geht es dir?", sprach er gelangweilt, aber wieso musterte er mich dann so genau, als wäre er auf der Suche nach Verletzungen und schien mich eindringlich anzugucken, dass ich nicht log?
„Mir geht es gut."
Er atmete aus, wobei sein Atem warm über meinen Kopf strich. Ich hielt ihn immer noch am Arm fest und merkte so, dass er sich entspannte.
Als wäre eine Last von ihm abgefallen.

Touched /abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt