20. Die Lampe erlosch

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Eine vergeudete Stunde war ich früher aufgestanden, um diese bescheuerten  Pancakes für diesen undankbaren Blödarsch zu machen, wobei ich noch nicht mal in sein blödes Essen spukte! Und alles, was er dazu zu sagen hatte, war: „Die sind zu süß!"

Gestresst und kurz davor ihn anzuschreien,  krallte ich meine Hände in eine Stuhllehne. Mein ganzer Körper bebte vor Wut. Am liebsten hätte ich ihn gerade den Stuhl um die Ohren gehauen und dann auf ihn eingeprügelt!

Ich biss meine Zähne fest zusammen, wobei siedender Schmerz aufflammte.

Stimmt süß und bitter verträgt sich nicht,  konnte ich mir gerade noch so verkneifen, weswegen nun ein blauer Fleck meinen Oberschenkel zierte...

Ich zwang mich zu einen halben Lächeln und erwiderte: „Das tut mir ... leid!"
Hatte er den Spott in meiner Stimme wahrgenommen?

Seine blauen Augen blickten mich abschätzig an, als wöllte er ... mich entschlüsseln.
Was geht in deinen Hirn vor?
Ich schlug mich gedanklich selbst...

Dann grinste er wissend und führte sich auf wie der König der ... der ... Heuschrecken!
„So gefällst du mir."

Gefalle ich dir so sehr, dass ich hier wohnen darf? Ich stellte die Frage nicht...
„Nur dein Aussehen stört mich", meinte er plötzlich und biss gelassen in einen roten Apfel. Seine Miene war ausdruckslos.

Ich grinste,... Weil ich mir vorstellte wie ich ihn vor einen Bus warf...

„My deer?"
Ich nickte, traurig darüber, dass ich aus meiner schönen Vorstellung gerissen wurde und schaute dabei zu, wie Jakes Pancakes in den Mülleimer fielen.
Auch traurig.

„Hol mir mal Wasser!"
Kannte der das Wort „bitte" nicht?
Ich rammte mir meine Fingernägel in meine Handfläche und machte wiederstrebend das, was Jake sagte.

Ich bin nett und sozial, sprach ich mir gedanklich wie ein Mantra zu.

Worauf hatte ich mich nur eingelassen?

Mister Blödarsch saß nur arrogant in diesen teuren Stuhl, hatte die Beine übereinander gelegt, schaute mich lüstern an und ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Mit etwas zu viel Wucht stellte ich ihm das Glas vor die Nase und schnaufte.

„Da ist ja jemand wild drauf", murmelte er und nippte an dem Wasser. Ich wollte mich gerade hinsetzen und mir mein Pancake im Mund zergehen lassen, da brummte Jake: „Das Wasser ist zu kalt." Er schob das Glas angeekelt beiseite und schaute zur Uhr, als ich ihn nur irritiert anstarrte. Meinte er das gerade wirklich ernst?
„Ich habe nicht ewig Zeit", herrschte er mich an, als ich ihn immer noch blöd anstarrte.

Ja, er meinte es ernst...

Heilige Scheiße war der verwöhnt!
„Ich bin nur wohlfühlorientiert!", rechtfertigte er sich.
Wieso sprach ich in letzter Zeit meine Gedanken immer aus? Ich presste meine Lippen zusammen, das nicht noch mehr Unfug daraus empor hüpfte und mir die Chance auf ein „Heim" endgültig verbaute.

Also brachte ich ihm das Wasser „wärmer".
Ich setzte mich wieder hin und bestrich mein Pancake mit Sirup. Hach, lecker.
Nur noch Blödarsch ignorieren, der gegenüber von mir saß.

„Ich will doch lieber Saft", ertönte die Stimme, die mich zum Mörder mutieren ließ.
Ich hätte fast geheult, als ich mein Pancake wieder auf den Teller zurück legte, um ihm diesen bescheuerten Saft zu holen!

Touched /abgeschlossenWhere stories live. Discover now