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Was soll ich denn jetzt bloß machen? Wie soll ich all das wieder in Ordnung bringen?

▪︎

|Namjoon|

Nach dieser verwirrenden Szene, die sich vor einigen Stunden im Filmstudio abgespielt hatte, ging alles drunter und drüber. Jungkook war nicht mehr aufzufinden, ich sah Taehyung wütend durch die Gänge schreiten und mein Freund war schrecklich aufgelöst. Und das Schlimmste daran war, dass ich keine Ahnung hatte, was überhaupt los war.

Wenigstens bei Yoongi und Jimin schien es gut zu laufen, denn als ich an die Tür von Yoongi's Studio klopfte, um ihn zu fragen, wie es mit Jimin lief, vernahm ich nur ein "VERPISS DICH, NAMJOON!!", gefolgt von Geräuschen, die ich nicht näher definieren möchte. Leider sind die Wände nicht ganz so dick, wie ich es mir in diesem Moment gewünscht hätte.

Mittlerweile war dieser außerplanmäßige Arbeitstag auch vorbei und Jin war gerade in der Küche, während ich in meinem geliebten Sessel saß und versuchte, den Abend mit einem Buch ausklingen zu lassen, doch ich konnte mich beim besten Willen nicht konzentierten.

Ich machte mir Sorgen.
Ich wusste, dass Jin immer süße Teigwaren backte, wenn er gestresst oder traurig war, weil ihn das in den meisten Fällen aufheiterte.
Von meinem sonst so selbstsicheren Freund war heute nichts mehr übrig, denn als er ins Wohnzimmer kam und wir gemeinsam den Nachtisch aßen, sah er furchtbar demotiviert aus.

"Jinnie, das ist wirklich lecker!", versuchte ich ihn zu bestärken, doch ich erntete nur ein trauriges Lächeln von ihm.
"Das ist wohl auch das Einzige, das ich noch gut hinbekomme."

"Schatz? Wovon sprichst du? Komm schon, rede mit mir. Wir haben in letzter Zeit viel zu viele Geheimnisse voreinander.", murmelte ich sanft und zog ihn auf meinen Schoß.

"Ich kann dir das nicht erzählen. Du wirst sauer werden.", sagte er entmutigt.
"Wie könnte ich jemals länger als zehn Minuten sauer auf dich sein?" Ich küsste seine Schläfe, denn ich wusste, er liebte es wenn ich ihn mit kleinen Küssen überhäufte, wenn es ihm nicht gut ging.

"Versprichst du es mir? Dass du mir nicht böse sein wirst?", vergewisserte er sich.
"Hoch und heilig."

"Ich bin schuld an diesem ganzen Durcheinander.", murmelte er.
"Was meinst du?", fragte ich, denn ich konnte nur vage erahnen, was er meinte.

"Es ist meine Schuld, dass Jungkook und Taehyung sich so verhalten ... Ich hab Taehyung den Vorschlag gemacht, dass er Jungkook mit Jimin eifersüchtig machen soll und vorhin hab ich mich verplappert und jetzt weiß Jungkook davon und ist sauer auf Taehyung. Dabei war das alles meine Idee."

Jetzt wurde mir so einiges klar.
"Oh man, Jin ...", seufzte ich.
"Du hast gesagt, du wirst nicht sauer."
"Ich bin nicht sauer. Aber was hast du dir denn dabei gedacht?"

"Naja, Jungkook hat seine Gefühle für Taehyung immer verleugnet und da dachte ich, was ist ein größerer Antrieb als Eifersucht? Und naja, es hat funktioniert. Aber natürlich fühlt sich Jungkook jetzt hintergangen, obwohl die beiden perfekt zusammen waren. Davon, dass ich unsere Produktion durch diese Spannungen gefährde, will ich gar nicht anfangen."

"Ja, ich auch nicht.", seufzte ich, denn wie es meinem Freund ging, war jetzt erstmal wichtiger als die Produktion.
"Naja ... ich denke mal, du wolltest den beiden nur helfen. Ich habe ja selbst gesehen, wie Jungkook mit Taehyung und uns anderen umgesprungen ist. Doch als die beiden zueinander gefunden hatten, was mich zugegebenermaßen sehr überrascht hat, war Jungkook wie ausgewechselt. Er hat sehr erfüllt gewirkt."

"Ja, aber wir hätten das anders erreichen müssen, jetzt ist alles so durcheinander.", seufzte mein Freund bedrückt.

"Jinnie, ... ich sag das nicht gerne, aber was geschehen ist, ist geschehen ..."
"Ich weiß, ich weiß. Aber ich will was tun. Ich will nicht, dass das so bleibt. Joonie, ich fühl mich so schlecht.", murmelte Jin und lehne sich gegen meine Brust.

Ich strich ihm sanft durch sein Haar. "Das renkt sich wieder ein. Was passieren soll, das passiert. Vergiss das nicht. Wir hatten auch unsere Krisen."

"Du hast Recht ... aber ich will nicht mehr lügen. Das verletzt andere nur, statt dass es irgendjemandem was bringt."

"Dann darfst du mir aber auch nicht mehr erzählen, dass dir mein Essen schmeckt.", lachte ich. Ich sah, wie sich ein Schmunzeln auf Jin's Gesicht bildete.

"Joonie? Ich liebe dich.", murmelte er und drückte sich an mich.
"Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe.", erwiderte ich und drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel.

Doch egal wie sehr ich ihn beruhigte, er würde nie ganz aufhören, sich Vorwürfe zu machen. Er fühlte sich verantwortlich für all unsere Angestellten, die schon lange nicht mehr nur das für uns waren.
Jin sah sie als unsere Schützlinge und ich konnte ihn in dieser Hinsicht mehr als nur verstehen. Immerhin waren Jungkook und Taehyung die Jüngsten und sie mussten noch viel lernen, ganz egal wie begabt sie waren.

Dies war die erste Produktion für beide und das brachte schon genug Stress mit sich, doch private Liebesgeschichten waren noch zusätzlich anstrengend. Ich hoffte wirklich, dass die beiden in der Lage waren, das zu klären. Ich würde gerne etwas tun, doch ich denke, sich einzumischen, wäre nicht die beste Idee. Zumal es deswegen jüngst scheiterte.

Doch in meinem Kopf tat sich die Frage auf, ob sich die beiden ohne diese Lüge überhaupt so nah gekommen wären. Denn alles, was passiert, baut auf vorigen Ereignissen auf. Und wenn diese nicht stattfinden, dann wird sich das Folgende nie so entwickeln, wie es ursprünglich der Fall gewesen wäre.

Vielleicht sollte es so kommen. Vielleicht würde alles gut werden. Vielleicht auch nicht.

Spotlight | Taekook [✔]Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora