Kapitel 50 - Alles nur geträumt?

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Ein plötzliches Rütteln an der Tür der Besenkammer lässt mich kurze Zeit später aus meiner unbequemen Sitzposition hochschrecken. Auch Ron springt neben mir auf die Beine.

„Hallo? Hilfe, wir sind hier drinnen eingeschlossen!"

„Hermine, bist du das?", antwortet mir Dracos gedämpfte Stimme.

„Ja!", rufe ich erleichtert, „bitte hilf uns hier raus, die Tür lässt sich nicht öffnen!"

„Keine Sorge, ich bin ja jetzt da! Hm, irgendwas blockiert das Schloss, vielleicht ein Colloportus-Zauber oder so was...tritt mal einen Schritt zurück, ich versuche mal einen Bombarda-Sprengzauber."

Ron und ich tauschen einen nervösen Blick und weichen dann so weit wie möglich in das Innere der Kammer zurück. Im nächsten Moment höre ich auch schon die von Draco gesprochene Zauberformel, gefolgt von einem deutlichen Knall. Der Rauch, der die Explosion begleitet, lässt mich husten, aber die rabiate Methode scheint funktioniert zu haben: Durch die nun offene Tür fällt Licht in die winzige Besenkammer. Und im Türrahmen steht ein grinsender Draco Malfoy.

„Merlin sei Dank", murmele ich und auch Ron stößt einen erleichterten Seufzer aus. „Ich hatte schon befürchtet, dass mein Patronus deutlich länger brauchen würde, um dich zu finden."

"Dein Patronus?", Dracos Grinsen wird kurzzeitig etwas schwächer. „Ach ja genau, dein Patronus hat mich kurz vor dem Zauberkunst-Klassenzimmer gefunden. Ich schätze, es war einfach Glück, dass ich sowieso schon auf der Suche nach dir war."

„Oh? Wieso hast du mich denn gesucht? Wir sind doch für heute Abend verabredet, oder nicht?"

„Tja, ich muss etwas Dringendes mit dir besprechen und wollte nicht bis später warten. Und eigentlich wollte ich mit dir alleine reden, aber ich schätze, das Wiesel wird es sowieso bald erfahren."

Dracos stechender Blick fliegt kurz zu Ron, der mit verschränkten Armen neben mir steht und den Blick ebenso finster erwidert.

„Gut, dann bringen wir es mal hinter uns", fährt der blonde Malfoy fort und wendet sich wieder mir zu, „es wird wirklich Zeit, diese Farce zwischen uns zu beenden."

Wie betäubt schaue ich ihn an, während ich fühle, wie mir das Blut aus dem Gesicht weicht. „W-wie bitte?", bringe ich schließlich heraus.

„Du hast es doch gehört, ich mache Schluss mit dir und dieser lächerlichen Beziehung, die sowieso ein einziger Witz war. Oh, wie gut es tut, das endlich sagen zu können! Und schau doch nicht so entsetzt, du musst das doch auch kommen gesehen haben. Oder hast du etwa wirklich geglaubt, dass ich mit jemandem wie dir zusammen sein will?"

Dracos höhnisches Lachen füllt die ganze Kammer aus und hallt von den steinernen Wänden wieder. Zu fassungslos, um auch nur einen Ton herauszubringen, schaue ich zu dem blonden Slytherin vor mir, dessen spöttisches Grinsen mit jeder Sekunde breiter wird.

„Wirklich, Granger? Du hast echt geglaubt, dass Draco Malfoy sich mit einer Streberin wie dir einlassen würde? Nein, ich wollte nur sehen, wie leicht es ist, dich rumzukriegen. Und ganz offensichtlich hast du es mir nicht wirklich schwer gemacht, oder? Nein...du hast dich mir fast schon an den Hals geworfen, nachdem ich nur ein kleines bisschen nett zu dir war! So erbärmlich!"

Ron, der neben mir vor Wut zittert, verliert bei diesen Worten die Kontrolle. Das nächste was ich mitbekomme, ist ein Aufblitzen seines Zauberstabs und ein gezischtes „Incarcerus", das einen ganzen Schwall Seile auf Draco loslässt. Dieser wird von dem Angriff völlig überrascht und leistet dementsprechend keine Gegenwehr, so dass sich die Stricke ohne Mühe um seine Arme und Beine winden und er das Gleichgewicht verliert. Ohne Zauberstab bleibt er schließlich unbewaffnet vor uns liegen.

Every Blonde needs a BrunetteNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ