Kapitel 38 - Denkzettel

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„Also, Granger, was mache ich jetzt mit dir? Deine frechen Sprüche können auf keinen Fall ungestraft bleiben." Draco neigt seinen Kopf zur Seite und klopft sich nachdenklich mit einem Finger gegen die Unterlippe, während er mich mit silber glühenden Augen fixiert. "Lass mich nachdenken. Die Strafe muss für das Vergehen schließlich angemessen sein, nicht wahr? Ah ja, ich habe eine Idee!"

Mit klopfendem Herzen schaue ich ihn an und warte darauf, dass er fortfährt. Draco sagt jedoch nichts mehr. Stattdessen verzieht er seinen Mund zu einem Grinsen, das mich, zusammen mit dem Ausdruck in seinen Augen, doch etwas beunruhigt. Deshalb trete ich vorsichtig einen Schritt nach hinten, um etwas Distanz zwischen uns beide zu bringen.

"Malfoy, mach keinen Unsinn."

Der blonde Slytherin ignoriert meine Erwiderung, verringert allerdings den Abstand zwischen uns wieder mit einer geschmeidigen Bewegung. Sein raubtierhaftes Lächeln wird dabei noch ein Stückchen breiter.

„Bleib stehen, ich warne dich!"

Mit der Zunge fahre ich mir über die Lippen, die sich plötzlich trocken anfühlen.

"Komm, Hermine, ich tue dir doch nichts. Hab keine Angst."

Ha, na klar!

Da ich ihm kein Wort glaube, gehe ich weiter rückwärts, immer darauf bedacht, außerhalb seiner Reichweite zu bleiben. Dabei lasse ich den blonden Slytherin keine Sekunde aus den Augen.

„Es verletzt mich schon etwas, dass du mir ganz offensichtlich nicht vertraust", fährt Malfoy fort. Meine Antwort besteht nur in einem Schnauben: Ich kenne Draco mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass es ein Fehler wäre, jetzt stehen zu bleiben. Also gehe ich ohne zu Zögern weiter, Schritt für Schritt. Viel bringt das allerdings nicht, denn Malfoy folgt mir mit langsamen, lauernden Bewegungen.

Im nächsten Moment spüre ich, wie ich an ein Hindernis stoße.

Verdammt!

Mit der Wand des Astronomieturms im Rücken schaue ich mich hektisch nach einem Fluchtweg um, aber es ist bereits zu spät: Mithilfe eines letzten langen Satzes schließt Draco zu mir auf und blockiert mit seinem Körper alle noch verbleibenden Möglichkeiten. Ich kann daher nichts weiter tun, als ohnmächtig zuzusehen, wie er seine Arme mit katzengleicher Anmut links und rechts von mir gegen die Backsteinmauer stützt. Dann beugt er sich weiter vor, bis sein Mund mein Ohr streift.

"Du hast keine Chance, mir zu entkommen, Granger. Also versuch es erst gar nicht."

Der säuselnde, seidenweiche Tonfall lässt mich erschauern, gleichzeitig fangen aber auch alle Alarmglocken in meinem Kopf zu schrillen an.

"W-Was hast du vor, Malfoy?", frage ich mit rauer Stimme.

"Das habe ich doch schon gesagt. Du warst frech, das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Also werde ich dir jetzt einen kleinen Denkzettel verpassen."

Draco grinst diabolisch und ich schlucke schwer. Bevor ich allerdings in irgendeiner sonstigen Art und Weise auf seine Aussage reagieren kann, spüre ich im nächsten Moment seine Hände auf meinem Körper. Vor Überraschung stoße ich einen kleinen Schrei aus, der in ein Kichern übergeht, als der blonde Slytherin ohne Vorwarnung anfängt, mich zu kitzeln. Mit erbarmungsloser Präzision findet er dabei die empfindlichsten Stellen und reizt und triezt mich mit seinen Berührungen, bis ich vor Lachen kaum noch Luft bekomme.

„M-Malfoy, lass mich los! B-Bitte!"

„Ich denke gar nicht dran, Granger."

„D-Das wirst du bereuen, das sage ich dir! D-Du..."

Every Blonde needs a BrunetteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt