Kapitel 27 - Das Duell

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„Miss Granger, Mister Malfoy, damit sind Sie unser zweites Halbfinalistenpaar."

Professor Demby wirft erst mir und dann Malfoy einen enthusiastischen Blick zu. „Bitte, begeben Sie sich nach dort drüben und beeindrucken Sie uns mit Ihren Fähigkeiten!"

Während ich mich langsam zu der Stelle bewege, auf die Demby mit dem Finger gedeutet hat, atme ich die verbrauchte Luft aus, die sich in den letzten Sekunden in meiner Lunge angestaut hat. Jetzt, nachdem klar ist, dass ich mich wirklich mit Malfoy duellieren werde, wird mir auf einmal fast schlecht vor Aufregung. Ich will ihn so sehr für alles büßen lassen, was er gestern zu mir gesagt hat, aber...was ist, wenn ich verliere? Diese erneute Demütigung würde ich nicht ertragen.

Vor lauter Anspannung balle ich die Fäuste.

Oh Merlin, in was für eine Situation hast du dich da gebracht, Hermine?

Um mich zu sammeln schließe ich kurz die Augen. Nein. Es ist ganz einfach: Ich werde nicht verlieren. Ich bin besser als Malfoy, das war ich schon immer. Und das wird er jetzt auf die harte Tour lernen.

Meine Finger, die den Zauberstab umklammern, sind schweißnass und zittern leicht, aber mit jeder Sekunde, die vergeht, durchströmt mich mehr Wut und Entschlossenheit. Von neuem Selbstbewusstsein erfüllt, öffne ich die Augen wieder und fokussiere Malfoy, der mich mit seinen grauen Augen genauso intensiv anstarrt.

Bebend atme ich ein.

„Na los, fang schon an" zische ich ihm anschließend zu. Gleichzeitig mache ich mich bereit und hebe den Zauberstab, um jederzeit auf mögliche Angriffe reagieren zu können.

Draco verengt seine Augen zu Schlitzen. „Wieso, hast du es etwa so eilig, zu verlieren?" höhnt er provozierend.

Oh, du wirst schon sehen, wer aus diesem Duell als Verlierer hervorgehen wird.

Vorsichtig lasse ich meine Schultern kreisen und dehne leicht meine Armmuskeln. Ich werde gleich mein gesamtes Repertoire an Zaubern und Flüchen brauchen, das weiß ich, und dafür muss ich aufgewärmt sein.

Wie auf ein stummes Signal hin machen wir gleichzeitig einen Schritt zur Seite.

Aufs Äußerste konzentriert betrachte ich Malfoys zurückhaltende, anmutige Bewegungen. Statt mich direkt anzugreifen, wie Pansy es getan hat, umkreist er mich lauernd und lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Sein bohrender Blick, der bis auf den Grund meiner Seele zu dringen scheint, soll mich dabei offensichtlich verunsichern und es ihm erleichtern, meine Reaktionen abzuschätzen und vorherzusehen.

Nach einigen Augenblicken, in denen keiner von uns die erste Attacke wagt, greift Malfoy mich dann urplötzlich gleich mit mehreren Flüchen an, die kurz nacheinander auf mich zufliegen.

Ich habe jedoch schon auf eine solche Aktion gewartet und reagiere mit einem unausgesprochenen Finite Incantatem, der alle Zaubersprüche von Malfoy mit einem Schlag neutralisiert. Malfoy sieht nicht sehr überrascht aus, dass sein erster Angriff scheitert, aber sein Ausdruck verfinstert sich trotzdem kaum merklich.

Tja, mein Lieber. Hast du wirklich gedacht, dass ich es dir so leicht machen würde?

Ohne meine eigene Verteidigung aus den Augen zu lassen, beginne ich langsam damit, meinen eigenen Angriff vorzubereiten. Das Wichtigste ist, eine Schwachstelle in Malfoys Abwehr zu finden, die ich ausnutzen kann.

Versuchsweise schwinge ich meinen Zauberstab in einer schnellen Abfolge, um die Reflexe des blonden Slytherins zu testen, doch meine Schockzauber werden alle sofort abgeblockt.

Every Blonde needs a BrunetteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt