37. Kapitel

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Jeder einzelne Muskel schmerzte und ich konnte mich kaum Bewegen.

Jeder Schritt quälte mich, da jede einzelnen Muskelfaser meines Körpers förmlichst brannte.

"1 Tage nur noch. Ein verdammter Tag, dann kannst du aufhören." nuschelte ich vor mir her und schleppte mich aus dem Schulgebäude.

"Alles gut?" fragte Carlisle.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sage, aber ich bin froh wenn die drei Meilen weit entfernt sind. Ich hoffe sie werden dort richtig gequält mit dem Training."

Er lachte auf und wir stiegen langsam in den Wagen.

"Sie übertreiben es Carlisle! Meine Lungen sind nach jedem Training Tod! Ich hab deswegen wieder angefangen Blut zu husten, ich kann nicht mehr.."
"Es ist nur noch heute, ok? Tu ihnen den gefallen, damit sie beruhigt sind, auch wenn du ohne ihren Schutz bist."

Ich seufzte.

"Ich mache das alles nur damit sie sich auf ihren Traum konzentrieren und mich vergessen können.
Wer weiß ob ich die drei nicht zum letzten Mal sehe.."

Carlisle schaute mich betrübt an.

"Du wirst uns alle noch eine ganze weile an der Backe haben, das Schwöre ich dir!"
"Ich wünschte Sie hätten recht.. doch gerade wenn es am schönsten ist, passieren die Schlimmsten Dinge.."

Er seufzte und lenkte den Wagen auf die Straße.
..
"Danke, fürs fahren."
"Kein Problem. Viel Spaß mit den Jungs."

Er lachte nur, während ich augenverdrehend die Autotür zu machte.

Ich lief die Einfahrt hinauf und hörte die Jungs schon, wie sie im Garten trainierten.

Woher haben sie nur diese Energie?

Seufzend öffnete ich die Tür und sah schon Marry.

Sie sah mir an das ich keine Lust mehr hatte und kicherte nur, als die Jungs in den Eingangsbereich traten.

Bevor sie etwas sagen konnten stoppte ich sie.

"Nein."
"Bella.." sagten sie flehend.

Ich stöhnte genervt auf.

"Lasst mich wenigstens noch kurz umziehen."
"Na gut, wir geben dir 10 Minuten."

Genervt ging ich die Treppe nach oben und zog mir meine Jogginghosen mit einem einfachen bauchfreiem Top an.

"Auf ein letztes Bella.." sprach ich in den Spiegel und lief nach unten, in den Garten.

"Lasst es uns hinter uns bringen." sagte ich erschöpft.

Die drei schauten mich lachend an.

"Na dann lass uns anfangen, 100 SitUps." erwiderte Emmett.

...

Ich lag, völlig k.o., auf der Wiese im Garten und bewegte mich keinen Millimeter mehr.

"Na los, du hast es gleich."
"Ich mach nichts mehr! 2 Stunden sind genug. Das wars."
"Du widersetzt dich uns?"
"Ja. Ja, das tue ich."

Ich stand völlig erledigt auf und begab mich ins Haus.

Marry reichte mir eine Wasserflasche als ich in die Küche trat.

Ich trank den halben Liter sofort aus.

"Danke dir!" erwiderte ich hektisch Luft schnappend.

Als ich nach oben in mein Zimmer gehen wollte, kamen plötzlich die Jungs angerannt und schnappten mich, ohne ein Wort.

"Was wird das?" fragte ich genervt, als Emmett mich über seine Schulter warf.

"Wer sich widersetzt, muss mit den Folgen Leben."
"Welchen Folgen? Lass mich runter Emmett!"

Ich schlug ihm gegen den Rücken.

"Ich möchte mich Duschen, jetzt lasst mich endlich!"

Sie hörten nicht.
Keiner von ihnen achtete auf meine Aussagen und so schleppten sich mich eine gefühlte halbe Ewigkeit durch die Gegend.

Irgendwann ließ Emmett mich runter.

"Wird ja Zeit!" sagte ich genervt.

Die drei setzten sich plötzlich in den Sand.

"Was wird das?"
"Setz dich."

Verwirrt schaute ich auf die drei hinab.

"Na komm, tu uns den gefallen."

Fragwürdig betrachtete ich die Jungs.
Was hatten sie nur vor?

Ich setzte mich zwischen sie und starrte aufs Meer.

"Welche list steckt dahinter?"
"Keine."
"Ach wirklich?"

Ich schaute zu Jasper, der mit den Schultern zuckte.

Sie schauten alle drei wieder Richtung Horizont und sahen dem erstmals letzten Sonnenuntergang zu.

"Und werdet ihr L.A. vermissen?"
"Vielleicht."

Verwirrt schaute ich sie an.

"Vielleicht? Eure Familie lebt hier, ihr trottel."

Bockig starrte ich auf die Wellen.

Die Jungs lachten.

"Wir werden sie vermissen, alle. Auch dich Bella.."

Ich schlug sie, alle drei, gegen ihre Schulter.

"Für was war das?"
"Dafür das ihr wirklich geht, euren Traum lebt und mich zurück lasst."
"Du wolltest das wir gehen."
"Na klar, das ist euer Traum verdammt! Ich wäre dumm euch nicht die Chance ergreifen zu lassen."

Mir schossen die Tränen in die Augen.

"Oh gott, seit wann bin ich so nah am Wasser gebaut." stieß ich genervt von mir und wischte mir die Tränen weg.

Sie umarmten mich plötzlich alle und ich spürte langsam den Schmerz.

"Ich werde euch Idioten vermissen.."

...

Ich lag die komplette Nacht mit den Jungs wach und schaute mit ihnen pausenlos Filme. Einem nach dem anderen, bis sie gegen 5 Uhr morgens langsam alle im Wohnzimmer eingeschlafen waren.

Trotz allem schaute ich den Film weiter und betrachtete sie alle drei.

Unglaublich wie ruhig und friedlich sie aussahen, während sie schliefen.

Genauso Unglaublich ist es wie schnell sie mir ans Herz gewachsen waren..
und auch wenn es meine Entscheidung war und es besser war, wenn sie weit weg von allem hier waren, wollte ich das sie hier blieben.

Doch das konnte ich ihnen nicht sagen, geschweige denn zulassen.
Sie würden nur auf mich hören und das wollte ich nicht. Sie sollten ihrem Traum folgen und mich vergessen können, damit sie nicht mitbekamen wie ich sterben würde. Damit sie nie erfahren würden das ich Krebs habe und es sich nur noch um Monate handeln konnte.

Mir lief eine Träne die Wange hinunter, als mir jemand seine Hand auf meine Schulter legte.

Ich schaute auf und sah Carlisle.

Er wischte mir die Träne weg.

"Alles wird gut, verlier nicht den Mut Bella, bitte!"


The Broken Girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt