Kapitel 14

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Maja, Finn und ich befinden uns gerade auf dem Weg in die Freiheit. Glücklicherweise (mehr oder weniger), habe ich diesen Schultag auch noch überlebt.

Die zwei Turteltauben neben mir, können immer noch nicht die Finger voneinander lassen, obwohl ich so sehr gehofft hatte, dass sich das schnell wieder legt. Sie sind süß, keine Frage, aber es ist als würde ich meinen Geschwistern beim Fummeln zuschauen, falls ich welche hätte.

Wir treten auf den Schulhof hinaus und mein Blick scannt diesen sofort nach einer gewissen Person ab. Ich entdecke ihn schließlich an seinem Auto angelehnt stehen. Er scheint Ausschau nach mir zu halten, jedoch hat er mich scheinbar noch nicht entdeckt.

„Hey Kate, ist das nicht Luke da hinten? Was macht der denn hier?"

Maja rammt mir ihren Ellebogen in die Rippen, woraufhin ich schmerzerfüllt keuche und zeigt auf ihn. Unauffällig? Kann sie!

„Willst du mir zufällig ein paar Rippen brechen?!"

Der Rotschopf schaut mir unschuldig entgegen, doch kurz darauf verwandelt sich ihr unschuldiger Gesichtsausdruck in einen wissenden.

„Warte mal... Er ist wegen dir hier! Ihr seid verabredet! Du kleine Lügnerin, von wegen da ist nichts!"

Nun weist sie trotzig mit ihrem Zeigefinger auf mich und erwartet wohl eine Erklärung, aber die sind heute leider aus. Finn beobachtet uns währenddessen einfach nur still.

„Tut mir echt leid, aber ich muss jetzt los."

Ich entferne mich mit schnellen Schritten von Maja und Finn, damit sie überhaupt nicht erst die Möglichkeit bekommen mich festzuhalten.

„Kate Mayer, beweg deinen scheiß Hintern sofort wieder her!"

Ich ignoriere ihre Anweisung geflissentlich und hoffe, dass sie mir nicht noch hinterhergelaufen kommt, jedoch bin ich schnell genug an Lukes Auto angekommen.

„Hey Kitty."

„Hey."

Wir steigen in sein Auto ein und er fährt vom Schulparkplatz. Im Rückspiegel erkennen ich noch, wie Maja versucht mir mit einem Todesblick hinterher zu schauen, nur dabei sieht sie eher wie ein begossener Pudel aus als alles andere.

„Hast du irgendwas bestimmtes geplant?"

Unser letzter Ausflug war schon sehr kreativ, ich bin gespannt, was er noch so auf Lager hat.

„Nein, heute wollte ich ausnahmsweise mal dich entscheiden lassen."

Luke schaut zu mir und schenkt mir ein kurzes Lächeln, da fällt mir meine hässliche Zimmerdecke ein.

„Könntest du kurz bei mir anhalten und dann zum Baumarkt fahren?"

Er schaut stirnrunzelnd zu mir herüber, die Verwirrung steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Keine Fragen, einfach machen!"

Ich gebe mir Mühe so gebieterisch wie möglich zu klingen, was mir anscheinend auch ganz gut gelungen ist.

„Aye aye sir!"

Luke salutiert und setzt sich übertrieben gerade auf. Es ist ein ziemlich amüsanter Anblick, jedoch bringe ich nicht mehr als ein kleines Schmunzeln zustande.

Bei mir zu Hause angekommen, gebe ich Luke die Anweisung zu warten, sprinte (falls man es ansatzweise so nennen kann) ins Haus und hole etwas Geld aus meiner Spardose. Meine Eltern sind nicht daheim, weswegen ich ihnen einen Zettel hinterlasse.

Als alles erledigt ist, schließe ich die Haustür und nehme, wie ein Wahlross schnaufend, wieder neben Luke auf dem Beifahrersitz Platz, welcher mich abwartend anschaut. Ich würde mal sagen, ich war schneller als er „Superkalifragilistikexpialigetisch" sagen kann.

Für den Augenblick Where stories live. Discover now