Kapitel 22 - Anderer Blickwinkel Teil 2.1-

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Als ich aufstehen und gehen wollte, als mir bewusst war, wie dreist Jess gewesen war um sich eine Art Verabredung, die ich ihr seid, Jahren irgendwie zuschulden schien zu erschleichen. War es bereits zu spät. Sie zog mich an meinem Ärmel einfach zurück auf den Sitz. Als der Film begann, bedeutete sie mir still zu sein, in dem sie ihren Zeigefinger, vor ihren Lippen hielt, deren Anblick mich für einige weitere Sekunden aus der Bahn warfen, so dass ich dem Kino nicht mehr entkommen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sie sich entschieden hatte dann wenigstens mit mir zu teilen, versuchte ich gebannt auf die Leinwand vor mir zu starren. Bis ich plötzlich etwas Schweres auf meiner Schulter spürte. Unweigerlich spannte ich mich an und drehte leicht meinen Kopf um zusehen, was dieses Gefühl der schwere auslöste.Jess hatte ihren Kopf auf meiner Schulter abgelegt und die Beine angezogen, sie schien den Film nicht sonderlich interessant zu finden und schlief langsam vor meinen Augen ein. Einzelne strähnen ihres Haares vielen ihr sachte ins Gesicht, die ich ihr so rücksichtsvoll wie möglich wieder hinters Ohr strich, wobei meine Fingerspitzen ihre Wange berührte und ein angenehmes Kribbeln sich auf diesen ausbreitete. Ich selbst schloss für einige Sekunden die Augen und genoss die Wärme die von ihr ausging und sog den Duft ihrer Haare dabei tief ein. Sämtliche Anspannung schien von mir abzufallen und als ich die Augen wieder öffnete, schien es niemand anderen zu geben außer ihr.

Erinnerungen von Jodi und Akemi machten sich in meinem Kopf breit, wie ich so manche stunden der Zweisamkeit mit ihnen verbracht hatte und ein Wunsch, diese auch mit Jess zu verbringen wuchs in mir heran.Es gab keine Zeit und keinen Raum in diesem Moment, als ich auf ihr schlafendes Gesicht hinab sah, bis es um uns auf einmal heller wurde und die angenehm klingenden Monologe der Figur auf der Leinwand sich in ein Stimmengewirr vieler verwandelte. Als ich aufblickte, war der Film vorbei und der Saal wurde geräumt. Mit meiner immer noch verstellten stimme, wiederholte ich ihren Namen, bis sie langsam blinzelte und das angenehme Gewicht, mit der Wärme verschwand. Als sie sich wie ein kleines Kind, den Schlaf aus den Augen rieb, musste ich ungewollt schmunzeln, ehe sie leicht schwankend aufstand und wir gemeinsam den Ausgang ansteuerten.

Auf dem Weg zu ihrem Ersatzleihwagen, sprachen wir kein Wort. Konnte ich ihr ansehen wie müde sie war und schwieg. Als wir jedoch am Wagen ankamen und sie nach ihren Schlüsseln griff, schienen die Worte in meinem Kopf sich selbständig zu machen und mir entrann „Auf keinen Fall fährst du kleines, am Ende gehen wir noch drauf, auch wenn ich mir einen schlimmeren Tot vorstellen könnte als in deinen Armen zu sterben." Zu meinem Glück hatte sie mich anscheinend nicht verstanden, denn als ich ihr die Schlüssel entwand, sah sie mir nur kurz verschlafen in die Augen und die Versuchung, sie einfach zu küssen in diesem Moment war groß. Als sie leicht ihre Lippen öffnete um zum Protest anzusetzen unterbrach ich sie, in dem ich ihr mitteile in einer ruhigen Art, dass ihr jeden Augenblick wieder die augenzufallen könnten und es daher besser wäre wenn ich fahren würde. Wobei bei jedem meiner Worte mein Blick auf ihren Lippen hängen blieb, dessen Mundwinkel sich leicht verzogen.Mein einziger Gedanke, als sie sich auf den Beifahrersitz zusammen rollte war, sie ist nicht nah genug.

Als sie tief und fest schlief, streichelte ich ihr sanft über den Rücken du betrachtete sie noch eine Zeitlang, ehe ich sie in ihr Zimmer trug und sie ins Bett legte, ihr noch die Schuhe und die Jacke abstreifte und sie friedlich schlafend zurück ließ. Ich war mir jetzt sicher, dass nur Bourbon verfolgt wurde und dass ich sie von ihm fernhalten musste. Ich durfte sie nicht auch noch an die Organisation verlieren. Doch mein Vorsatz war schwerer als gedacht, bereits am nächsten Tag, zeigte mir das GPS an, dass sie sich im Café Poirot befand, wo sie sicherlich von diesem Aufschneider umgarnt wurde. Es dauerte stunden, bis sie endlich zugehen schien und ich mich auf dem weg machte, sie abzufangen, doch mit einem mal, wurde der kleine Punkt auf der Landkarte meines Handys schneller und entfernte sich vom eigentlichen Zielort. Meine Alarmglocken fingen an zu läuten und ein Schauer lief über meinen Rücken. Mein einziger Gedanke war

„Da stimmt etwas nicht".

Ohne auf meine Umgebung zu achten oder meine Tarnung aufrecht zu erhalten, Zog ich mir, bereits beim gehen, den Pullover über den Kopf und die Brille von der Nase. Ehe ich in meiner wirklichen Gestalt, bewaffnet den Wagen startete und die angepeilte Adresse aufsuchen wollte. Jedoch wurde das Funksignal, ehe ich los fuhr schwächer und verschwand dann völlig. Panik machte sich in mir breit und mein erster Impuls war es nach dem Handy zu greifen und Jess Nummer zu wählen. Der zweite war, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen, um nach Licht in den Fenstern meines Nachbarn zu schauen.

Er durfte sie nicht verlieren, nicht wie Akemi.

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Where stories live. Discover now