Kapitel 4 -Riesenrad-

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vorab: ist schon was her das ich den Film gesehen hab.



Die Tage zogen sich und ich wurde immer frustrierter, ich musste einfach hier raus, auch Tobi fing an mich mittlerweile täglich daran zu erinnern, dass ich urlaubsreif war, ich konnte mich einfach nicht überwinden, auch nur einen Tag an meinem Platz zu fehlen. Selbst der Armreif, den ich ununterbrochen trug, damit er mich daran erinnerte, dass es eigentlich nichts gab, an dass ich mich klammern konnte, half dabei leider auch nicht. Ich trug es als Mahnung, damit ich nicht an meine Sehnsüchte dachte, sondern daran, was ich eigentlich wirklich war und zwar allein (wenn man davon absah, dass ich mich ständig mit mir selbst unterhalte in meinen Gedanken und das auch noch in einem Ich-Erzähler-Modus). Wie einsam musste ich sein umso zu werden? Früher hatte ich doch auch nie diese Probleme. Resigniert, wollte ich schon aufstehen, um mir eine neue Wasserflasche aus dem Kasten hinter mir zu hohlen (ja ich bin bei gesunden Sachen geblieben, ich brauch gar keinen Kaffee (auch wenn ich zugeben muss, dass ich anfange zu sabbern, wenn ich an diese braune Flüssigkeit dachte)), als ich mehrere Rote anfragen aufblinken sah, sofort ließ ich mich wieder auf den Stuhl sinken und begann alle Aufzurufen. Akai, Conan und Furuya nein Bourbon (er war ja im Auftrag der Schwarzen Organisation momentan unterwegs) saßen auf einem verdammten Riesenrat, dass von selbiger Organisation in diesem Moment beschossen wurde, wegen einer Agentin die die Schwarze Organisation hinterging und Ihr Deckname war Curacao. Auf der Stelle bearbeite ich die ankommenden Anfragen, teile Bourbon mit, wo die strategischen Punkte waren um das Riesenrat zu zerstören und wie er am besten die Bombe, die in einem Kasten versteckt war ausschalten konnte. Akai brauchte die aktuellen Windrichtungen, Informationen zum Tief- und Hochdruck und welche Stelle bei diesem Hubschraubermodel ideal für einen Schuss wäre. Bei der Licht Beschaffung, ließ ich es ganz auf den kleinen Meisterdetektiv ankommen, der auch prompt eine Idee hatte und zwar einen Feuerwerkball hinaufzuschießen, doch um dies möglich zu machen, musste er ungefähr wissen, auf was er zielen musste, blitzschnell, viel mir der Zeitzünder ein und ich teilte Bourbon, mit dem ich ebenfalls über Funkt momentan in Verbindung stand meine Idee mit, dieser schloss alles nach meinen Anweisungen so kurz, dass die Bomben zumindest die in der Tasche nach wenigen Minuten in die Luft gingen. Endlich konnten sie den verdammten Vogel vom Himmel hohlen, doch dann hörte man nur noch ein lautes Krachen und wie Kudo alias Conan, Akai Fragen zu rief, er wollte wissen, wie schwer das Riesenrad war und mit welchen gewichten er es hierbei zu tun hatte, als die Verankerung durchbrach und das Rad auf die Gebäude zu rollte, natürlich musste ich die Information an Akai weiterreichen, der es Conan dann zurief. Während ich alles über die Funkkopfhörer und den Überwachungskameras verfolge, besorgte ich ein Fluchtfahrzeug und verständigte die Polizei, damit diese nicht mit in die Operation der Schwarzen Organisation geriet. Zudem beauftragte ich ein Spezial Team, dass mit einem Krankenwagen anfuhr, als ich sah, wie Curacao mit einem Gerät von einer nahenliegenden Baustelle (eine Art Kran vermutete ich, doch ich hatte keine Zeit um mir die Information zu ziehen) aufs Riesenrad zu fuhr und langsam zerquetsch wurde. Verbissen, sah ich mir diese Szene an, denn es war meine Schuld, dass sie starb. Von Conan hatte ich nämlich erfahren, dass sie einen Funksender an ihrer Kleidung von ihm trug, den Ai hatte ihr bis zum Riesenrat kein bisschen vertraut. Durch eine bestimmte Frequenz konnte ich mich schließlich in das Signal hecken und eine kurze Nachricht übermitteln, da dieser auch Töne übertrug. Meine Nachricht lautete, dass sie wenn sie die Kinder im Riesenrad retten wollte, (den so viel hatte ich bei dem Bildmaterial zumindest schon an Informationen sammeln können) müsste sie irgendwie, dem Riesenrad eine andere Kraft entgegen wirken, ansonsten würde es nur mit dem Plan von Conan niemals rechtzeitig stoppen. Als das Riesenrad endlich anhielt, war ich erleichtert und fiel in eine schockstarre, denn der Anblick von Curacao, ließ mich an meiner Menschlichkeit zweifeln. Leise Flüche des zu hohen Nikotinmissbrauchs rissen mich jedoch aus meiner Starre wieder hinaus. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich Akai immer noch auf Lautsprecher hatte und seinen schweren Atem vernehmen konnte, er sollte wirklich weniger rauchen, anderseits wer war bei so einer Aktion eigentlich nicht außer Atem?

Ich teilte Bourbon und Akai mit, wo sie sich am besten treffen sollten, um den Fluchtwagen zu nutzen, denn ich konnte leider nur einen auftreiben und heckte mich anschließend in sämtliche Überwachungsvideos um sämtliche Infos zur Schwarzen Organisation auf meinen Server zu kopieren und dann hinter den beiden zumindest digital aufzuräumen. Insgeheim fragte ich mich, wieviel er eigentlich von all dem mitbekommen hatte, denn er beschwerte sich nicht. Wieder ein ertragreicher Arbeitstag und wieder ein Happy End, oder?

Ich war auf einmal unglaublich müde und meine Kehle war völlig ausgedörrt. Automatisch glitt mein Blick auf die Uhr und ich erstarrte, dieses eine Mission hatte mich mehr als 4 Stunden gekostet, dabei kam es mir nicht mal wie eine einzige vor. Ich legte ein weiteres Mal an diesem Tag mein Gesicht in die Hände und fuhr mir anschließen mit den Fingern durch meine mittlerweile durch den stress fettigen Haare. Ich brauchte einen Drink und zwar einen starken, denn ich spürte bereits, wie die Erschöpfung die Tränen über den Tod dieser Frau in mir aufsteigen ließ. Also stand ich auf, fuhr die Gerätschaften runter und begab mich aus dem Büro. Kurz sah ich mich nach Tobi um, doch ich vermutete, dass er bereits in seiner Wohnung war, also fuhr ich mit dem Aufzug nach oben, nach dem ich nur erschöpft meinen Ausweis dem Nachtwächter vorzeigte und er für mich den Aufzug rief. Im Aufzug selbst, drückte ich anstatt der 25 dieses Mal die 24 und ging leicht benommen zu Tobis Tür, wo ich energisch anklopfte, bis er leicht verschlafen und gähnend mir die Tür öffnete, als er meine Körperhaltung sah, trat er bei Seite und ließ mich ein, reichte mir einen Scotch als ich mich auf das Sofa fallen ließ und stellte die Flasche vor mir ab, nachdem er sich selbst ein Glas einschenkt hatte. Er war der einzige, mit dem ich über all den Scheiß reden konnte und er war der einzige, dem ich genug traute, um mich selbst anzuvertrauen, dasselbe galt allerdings auch für ihn. Die Arbeit hatte uns so paranoid gemacht, dass wir wirklich fast niemand mehr trauten außer uns selbst. Tobi kannte meine dunkelsten Geheimnisse und auch meine Ängste, er war wie die Familie, die ich nie wirklich hatte und ich war seine. Er selbst hat mir erzählt, ich wäre wie die kleine Schwester für ihn, die er nie gewollt hatte, da er mit Mädchen nicht umgehen konnte. Daher versuchte er mich eher wie einen Bruder zu sehen, dass allerdings nicht gerade leicht zusein schien, weil mein Vorbau nicht gerade zurückhaltend war, was er immer wieder missfallend betonte. Anderseits, war Tobi eher wie eine Schwester für mich, denn mit ihm konnte ich immer über Männer reden und bekam auch einige Männergeschichten von ihm zu hören (Tobi ist für alle die es nicht verstanden haben „Homosexuell" Moment, wem erzähl ich das eigentlich schon wieder?). Wir waren zwei einsame Seelen, die sich bei dem jeweils anderen anlehnen konnten, wenn alles zu viel wurde, also lag ich mit dem Kopf auf seinem Schoß und ließ meinen Tränen freien Lauf, während ich mein Glas leerte und endlich einschlief. Mein letzter Gedanke: Die Kinder würden sie nie wieder sehen.

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Where stories live. Discover now