Kapitel 11 - freies Zimmer-

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Als ich aus dem Wagen stieg und die Fahrbahn erst einmal absperrte, fingen Dumm und dümmer an zu telefonieren, statt einer so zartbesaiteten Person wie mir bei so etwas beizustehen. Von einem Gentleman hatte sie beide irgendwie nichts, wenn ich dabei war. Nach dem ich also alles an Beweisen in den Schrotthaufen von Wagen geworfen hatte, die auf ein Attentat, von schießwütigen Agenten schließen konnten, fing ich an diesen Blechschrott, den Abhang hinunter zu schieben, während die Herren, mich nur seltsam musterten aus den Augenwinkeln, doch ehe ich auch nur ein Wort sagen konnte, fiel ich nach hinten um, da ich mit dem Rücken am Wagen gelehnt hatte, um ihn zu schieben und eine lautes Krachen mit einem noch lauteren Platschen, verriet mir, dass die Beweise gerade versanken (nicht gerade umweltfreundlich, ich weiß, aber anderes ging es nun mal gerade nicht). Dem Himmel entgegenblickend, lag ich also auf einer von mir abgesperrten Straße, auf dem Rücken, während man mich einfach nur Beobachtete. Ein tiefes Seufzen entfloh meiner Kehle, ehe ich mich mit einem Ächzen aufraffe und aufstand. Die Herren, hatten sich derweil bequemt, wenigstens die Absperrung wieder wegzuräumen und ihre Handys wegzuräumen. Sobald ich aufgestanden war, lief ich zu aller Verwunderung, direkt auf den Wagen zu, setzte ein leichtes Lächeln auf und stieg ein, während ich leise rief „nächster Halt Strand, Sonne und Meer, alle anderen gehen zu Fuß." Noch ehe ich angeschnallt war und den Motor starten konnte, saßen die beiden Herren bereits wieder im Wagen, wobei sich Akai, eine Kippe anzündete und Amoru lächelnd aus dem Seitenfenster sah. Schweigend fuhr ich los, wobei ich innerlich Zwiegestalten war, einerseits, hieß dass, das die zwei mit mir an den Stand fahren würden und sofort, wurden Szenen in meinem Kopf abgespielt, die einen Oskar verdient hätten oder zumindest wurden alle Klischees eines Shojo-Mangas bedient. Andererseits, fuhren die beiden mit mir an den Strand!! O.o

Endlich an einer kleinen Pension angekommen, die einen direkten Strandzugang hatte, ließ ich mich einchecken und verschwand auch wenn nur für kurze Zeit, in mein kleines Zimmer, es war doch größer als gedacht, doch ich achtete nicht besonders darauf, sondern zog mich schnell um und lief in meinen Badeklamotten und meinen kleinen Korb, direkt zum Strand hinaus um mich dort in den Sand zu legen und mich zu bräunen, nach dem ich natürlich gefühlte zwanzig Tuben Sonnencreme geleert habe, da ich so unnatürlich blass durch die Arbeit bin. Die beiden hatte ich in dem Moment, völlig vergessen. Stunden später, nach dem ich mich durch die ganze Speisenkarte gefuttert hatte, die das Restaurant am Strand zu bieten hatte, ging ich einfach in mein Zimmer, ohne dabei das Licht anzuschalten (warum habe ich nicht einfach das verdammte Licht eingeschaltet), duschte und ließ mich dann nur in einem langen Hemd, das ich mir von Tobi geliehen hatte (das war vor knapp über einem Jahr) und schmiss mich mit einem Hechtsprung ins Bett, als ich etwas hartes und warmes unter mir spürte und gleichzeitig ein leises Stöhnen war nahm, mit einem gewisperten „damn", sofort erschrak ich, richtete mich auf und griff quer über etwas anderes warmes, zur Nachttischlampe. Als das Licht anging, verlor ich mein Gleichgewicht und wäre fast aus dem Bett gefallen (ein sehr hohes Himmelbett übrigens, also hätte es sehr wehgetan) als mich etwas, besser gesagt jemand an meiner Hüften festhielt und ich die warmen Hände meines Retters auf meiner nackten Haut spürte, während ein anderes paar Hände, mich an meiner Schulter gepackt hatten um mich wieder in aufrechte Position zu bringen. Wie eine verdammt Marionette, ließ ich mir das gefallen, ehe mir klar wurde, das ich gerade auf einem Mann saß, der seine Hände auf meine Hüften gelegt hatte und ich keine Unterwäsche trug, während ich ihn Nasstropfte (meine Haare waren noch immer Nass vom duschen), und wenn ich meine keine, dann meinte ich wirklich gar keine und der unter mir schien es endlich auch zu realisieren und der neben dem anderen, der mich wieder aufgerichtet hatte ebenfalls, spätestens bei meinem entgeisterten Gesichtsausdruck, musste er es gemerkt haben. Röte schlich sich mir ins Gesicht und nicht mal das satteste Rot, hätte gegen meine Gesichtsfarbe jetzt noch eine Chance, während ich mich von den beiden los riss, das Hemd soweit es ging runterzog und rückwärts ins Bad lief, während ich mir vorher noch meine Tasche schnappte, in der ich vorsorglich Ersatzkleidung und das Hemd drin hatte, falls ich was nettes finden sollte zum Übernachten oder ich einfach zu faul war zurück zu fahren in der Nacht (danke dafür Faulheit). Im Bad verbarrikadierte ich mich erst einmal um mich nicht nur umzuziehen, sondern um mich auch zu beruhigen. Nach ca. einer viertel Stunde kam ich gelassen und Cool, aus dem Badezimmer zurück, suchte kurz im Zimmer herum, ehe ich fand was ich suchte, ging auf die Tasche zu, die am Boden lag und zog dort Bourbons, Amorus oder wessen 9 mm es auch war aus dieser Heraus, lud sie durch und mit einem kecken und liebenswürdigen Lächeln eines Serienmörders zielte ich auf die beiden, während nur ein zucken meines linken Auges verriet, wie wütend ich eigentlich war. War ich vorher peinlich berührt und hatte Gedanken in Form eines .... -Mangas, war ich jetzt auf über 180 und wollte die beiden nur tot sehen (das sind keine Stimmungsschwankungen, das bringt einfach nur die Scham mit sich). Trotzdem noch immer cool, so cool, wie ein Eisblock und mit einer geladenen Waffe auf die beiden Männer zielend, kam nur ein „Was genau macht ihr hier in meinem Bett?".

Während Amoru, was zusammen stottern versuchte, übernahm, der Eisklotz Akai für ihn das sprechen und sagte nur genauso gelassen und cool wie ich vorher „schlafen!". Ehe ich abdrücken konnte, sprang nun Amoru ein „Es waren keine Zimmer mehr übrig und hier in diesem steht ja noch ein kleineres Bett." Er zeigte auf die Wand gegenüber, wo tatsächlich noch ein Bett stand, dass ich vorher gar nicht bemerkt hatte „wir dachten uns, dass du eher allein schläfst und wir und das hier dann teilen, damit wir in keine unangenehme Situation kommen, wenn wir schon zu dritt in diesem Zimmer übernachten müssen." Er versuchte zu lächeln, doch ich konnte ihm deutlich ansehen, dass ihm die Situation unangenehm war. „Warum seit ihr überhaupt noch hier?" fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue, während ich endlich zur Erleichterung Amorus die Pistole wieder sicherte und zurück in die Tasche legte, bevor ich mich vor den beiden, (die weitaus größer als ich waren aufbaute) damit ich größer wirkte als ich eigentlich war.

Ein Einfaches „Deine Schuld" drang an mein Ohr, was eindeutig von Akai kam und Wut flammte wieder in mir auf, die sich gerade nur dürftig gelegt hatte. Äußerlicher immer noch cool, kam ich mir wie Mikoto Suoh aus K-Projekt vor der gerade aus dem Hauptquartier der blauen Hunde ausbrach. Doch ehe ich ihn zu Staub verwandeln lassen konnte, sprach Herr ich-wechseln-nur-zwei-worte-mit-dir-und-dann-reichts einfach weiter „hättest du dir keinen Urlaub genommen, dann hätten wir längst eine Mitfahrgelegenheit, ein Hotelzimmer oder einen verdammten Wagen, doch anscheinend denkst du ja nur an dein eigenes Wohlbefinden und interessierst dich für uns (wobei er eigentlich nur sich meinte) überhaupt nicht" sprach er leicht angepisst, wobei meine Wut völlig verflog, ich mich zwischen die beiden ins Bett kuschelte, mich über Amoru beugte, um das Licht auszuschalten und einfach die Augen zu machte.

„Was zum??" Amoru

„Kleine hast du mir überhaupt zugehört" Akai

„VERDAMMT DU....." schrie Akai wütend auf als er plötzlich verstummte. Etwas Warmes und sanftes hatte sich auf seine Lippen gelegt, was ihn verstummen ließ, doch so schnell wie es da war, war es auch verschwunden und nur noch der gleichmäßige Atem aller war zu hören, zumindest hoffte ich dass, als ich endlich in einen schönen Traum überglitt und die Welt um mich sich veränderte. Mein letzter Gedanke für diesen Abend?

„Was hatte ich da gerade gemacht?"

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Where stories live. Discover now