Kapitel 10 -Richtiges zuhören ist eine Kunst-

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Nach einigen Tagen, die ich damit verbrachte mir Tokyo genauer anzusehen und ja ich habe es tatsächlich auch zum Tokyo Tower geschafft, hatte ich beschlossen einen Ausflug an den Stand zu machen. Mit Badeanzug und genug Sonnencreme die für eine ganze Armee reichen würde bewaffnet, saß ich in meinen Leihwagen und fuhr der Sonne entgegen, als mein Handy anfing unaufhörlich zu vibrieren, so dass ich genervt an die Seite fuhr und ans Handy ging. Noch ehe ich auch nur ein „Äh" hätte rausbringen können wurde ich schon von einem völlig aufgelösten Tobi mit Informationen und Fragen zu gespammt. Der irgendetwas davon faselte, dass diese Hohlköpfe ihn den letzen Nerv raubten und er bereits am Rande des Wahnsinns stand. Als ich ihn weites gehen beruhigt hatte, denn ich hatte echt keine Ahnung wovon er redete, bis er es mir in Ruhe erklärt hatte und wenn ich meine in Ruhe, meine ich damit eigentlich wie eine hysterische Hyäne schreiend und vor Verzweiflung lachend (bei dem war echt ne schraube locker, bestimmt der Schlafmangel, der war echt nichts für jeden). Gefühlte Stunden später, tatsächlich waren gerade mal 15 Minuten rum, erklärte er mir, dass Akai alias Okiya und Furuya alias Bourbon eine Mitfahrgelegenheit benötigen, da beide am selben Fall arbeiteten und sie zufälligerweise in meine Richtung müssten und das Budget von beiden überschritten war, mal wieder, flehte mich Mister-ich-bin-so-verzweifelt an, die beiden tatsächlich abzuholen und als Chauffeur zu dienen. Da ich nicht vorhatte, mir das Geheule eines erwachsenen Mannes weiterhin anzuhören und ich wusste, dass diese Heulsuse, mich per GPS verfolgte, gab ich resigniert auf und meldete mich freiwillig, ehe er mich in eine Falle lockte, in dem er zum Beispiel mein Navi umprogrammierte oder sonst was tat. Entnervt in meinem süßen luftige Sommerkleid, das schulterfrei, jedoch dieses Mal etwas länger war als das andere, fühlte ich mich echt unwohl, die beiden in einem Wagen sitzen zu lassen, vor allem, weil es nur ein Leihwagen war und ich keine Zusatzversicherung für Kugelschäden hatte.

Als erstes fuhr ich den Blauen Punkt an, der auf meinem Navi erschien. Es waren die Koordinaten von einem der beiden, die mir Tobi zukommen ließ, nach dem ich aufgelegt hatte. Meine Überraschung war groß, als ich sah, dass ich zuerst Furuya abholen musste, wobei das Blau wahnsinnig gut die Farbe seiner Augen wiederspiegelte. Heute mal als Toru Amuro unterwegs, ich sollte mir auch mal einen Codenamen zulegen, doch was Besseres als „Internet Nerd Nummer 1" viel mir momentan echt nicht ein, außer natürlich „lässt sich zu allem beschwatzen, wenn du auf die Tränendrüse drückst", doch beides war nicht gerade schmeichelhaft.

Als Furuya, heute mal Amuro (warum mussten die bloß so viele Namen haben?!? Das verwirrt doch echt nur), hinten in den Wagen stieg, sah er mich verdutzt an und schwieg, während ich vorsichtig den Wagen aus der Parkeinbuchtung längte und weiter fuhr. Bereits der zweite Punkt an diesem Tag erschien auf meinem Navi und ich steuerte, auf den nun lauteten roten Punkt zu und dachte mir nur, dass sich Tobi echt einen kranken Mist ausdachte, denn erst jetzt viel mir ein, dass er ein Totaler Fan der Serie K Projekt war und dort die realisierenden Clans Feuer und Eis auftauchten und wer war ich dann, der kleine Knirps, der in der ersten Staffel für einen Mörder gehalten wurde und nun zwischen beiden Stühlen stand??? Moment, irgendwie passt das auch noch. Im Geiste zerzauste ich mir die Haare, während ich äußerlich Cool blieb.

Eine nette Stimme, teilte mir mit, das mein Ziel erreicht war, so dass ich rückwärts einparken (Ja ich bin eine Frau und ja ich kann rückwärts einparken, zumindest manchmal und heute war so ein Tag, an dem es auch klappte) musste in eine kleine Lücke, um den Verkehr nicht zu stören, währen Monsieur sich bekniete, ebenfalls auf dem Rücksitz Platz zunehmen, direkt neben seinen, Vorsicht Sarkasmus „besten Freund", da auf dem Beifahrersitz, meine Sachen lagen, die ich nach dem Anruf, direkt dort platziert hatte, damit keiner von denen auf die Idee kam sich neben mich zu setzen und an meinem Fahrstil rumzumäkeln. Als beide angeschnallt waren und mir Akai, ja er war nämlich als Akai und nicht als Okiya unterwegs war, mir mehr die Zieldaten zu knurrte, wie ein bissiger Hund, fuhr ich erst gemächlich los, bis wir auf die Autobahn kamen und unser Ziel schon bald an uns vorrüberfahren würde. Nur um das klarzustellen, das Ziel war ein Wagen, mit irgendwelchen Insassen und diese Fuhren ziemlich rasant auf uns zu, ehe sie uns überholten und ich endlich aufs Gas treten konnte, nach dem ich natürlich beide Idioten gebeten hatte, die Fenster komplett runter zu kurbeln, weil ich wusste, dass einer von beiden sicher auf den Wagen, der jetzt vor uns war schießen würde.

„Keine Bandflecken, keine Löcher und auch sonst keine Schäden in den Wagen, habt ihr mich verstanden" fuhr ich sie scharf an, als ich das Gas von jetzt auf gleich, durch drückte und der Wagen 320 Sachen fuhr. Immer schön dem anderen Fahrzeug hinterher, während ich so gut es ging, mich durch den Verkehr schlängelte und dem einen oder anderen Fahrzeug ausweichen musste, weil ich zwischen durch auf die andere Fahrbahn wechselte, die für den Gegenverkehr eigentlich war. Mit 320 PS, zwei schießwütigen Idioten auf der Rückbank, nahm ich also die Verfolgung auf, dabei wollte ich eigentlich nur zum Stand. Eine Scharfe Linkskurve, die unseren Wagen fast aus der Bahn geworfen hätte, hätte ich den beiden nicht mitgeteilt, sie sollten sich bitte aus dem rechten Fenster lehnen, um den Wagen auszubalancieren, brachte mich meinem Ziel näher, den mittlerweile, waren wir auf einer Straße, die sowohl von einem Abhang als auch von einer Felswand eingerahmt wurde und die keine Ahnung wohin führte, auf jeden Fall irgendwo Richtung Meer und hier würde es sich sicherlich auch irgendwo einen Stand finden lassen. Immer noch nicht vom Gas gehend, manövrierte ich den Wagen, durch die kurvige Gegend, so, dass vor uns der Wagen immer näher kam, Bis zumindest Akai ein freies Schussfeld hatte. War doch echt perfekt, der Scharfschütze konnte schießen, der Wagen würde ins Schlingern kommen, es waren jedoch weit und breit keine anderen Fahrzeuge zu sehen, dadurch wurde auch niemand gefährdet und wenn wir Glück hatten, fiel der Wagen, auch noch die Klippe hinunter und stürzte ins Wasser wo er dann versank, ich würde beide irgendwo aussetzen wie streunende Hunde und würde endlich meinen Urlaub weiter entspannt genießen, doch mir machte das Schicksal wieder einen Strich durch die Rechnung. Akai schoss, leider nicht durch das offene Fenster, sondern durch die Windschutzscheibe, weil Amoru ihm nicht den Platz frei machte. Die Kugel traf, doch statt des Abhangs hinunter, steuerte der Wagen auf die Felswand auf der anderen Seite zu und blieb wie eine Mücke an der Scheibe kleben. Ich musste eine Vollbremsung hinlegen, und schaffte es gerade so, dem stehenden Blechschaden vor uns auszuweichen, ohne einen weiteren Kratzer zu verursachen. Das hieß aufräumen.

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt