Kapitel 1 -Alltag-

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Wie an fast jeden Morgen wachte ich auch heute wieder mit Kopfschmerzen auf, gieße mir nur in meiner Unterwäsche meinen Kaffee ein und denke mir im selben Moment, dass ich meinen Kaffeekonsum reduzieren muss, wenn ich lange leben will.

Die Tasse Kaffee im gehen schlürfend, während ich mich ins Bad quäle und die Tasse wie jeden Morgen am Spiegel abstelle, während ich mich ausziehe und unter die Kalte Dusche mit einem lauten Aufschrei springe, damit ich endlich wach werde, sauber und zitternd mich anziehe und ins Büro runterfahre (ja meine Arbeitsstelle ist im selben Gebäude, wie meine Wohnung, sonst würde ich die Überstunden nie überstehen). Meinen Ausweis durch die elektronische Sicherheitsschranke ziehend, fällt mir erst jetzt auf, dass mein Kaffee immer noch im Badezimmer steht. Seufzend, lasse ich die Sicherheitskontrolle über mich ergehen.

„Hey Jess, warum so geknickt" Fragte mich der Sicherheitsmann namens Ray und hält mir einen Pappbecher mit einer braunen Flüssigkeit, die verdächtig nach Kaffee riecht entgegen.

„Awww... ich liebe dich Ray" entgegnete ich ihn nur, als ich ihm freudenstrahlend um den Hals fiel und danach dankend den Kaffee entgegen nahm, als er bereits rot wie eine Tomate anlief.

„A..Al..Also, dafür brauchst d.. du doch dich nicht bedanken." Brachte er stotternd hervor, während ich ihm ein letztes Mal zuwinkte und in die Büroräume eintrat. Eine riesige Fläche, wie bei einem Callcenter, war mit kleinen Nischen bedeckt, wo Millionen Anrufe und E-Mail abgefangen wurden und dann an die Büros, die separat an den Seiten lagen, von hier konnte man nur weiße Wände mit Stahltüren erkennen verteilt wurden. Zielstrebig, ging ich zu einer Nische, die etwas weiter hinten lag um mich dort mit Tobi einem Kollegen von mir zu unterhalten.

„Hey Tobi, ist heute viel los?" eigentlich konnte ich mir die Frage sparen, es war immer viel los.

Lachend drehte er sich zu mir um und winkte nur eben ab, da er selbst gerade telefonierte, während er mir mit einer Geste zu verstehen gab, dass er am liebsten die Person auf der anderen Seite der Leitung erwürgen würde.

„Nein, wie oft noch, ich gebe ihnen keine beschissene Freigabe, sich in den Server der Verkehrsüberwachung der Stadt zu hecken, schicken sie mir verflucht noch eins gefälligst die Ziel-Koordinaten und wir machen das für Sie, Sie Dilettant bauen garantiert nur Mist." Mit einer abschließenden Geste, die mich erneut zum Kichern brachte und die der Anrufer gottseidank nicht sehen konnte, schmiss er das Telefon wieder auf die Gabel. "Die Pfeifen rauben mir noch den verstand, ich schwöre, irgendwann jag ich deren Büros einfach in die beschissene Luft", fluchte Tobi ein letztes Mal, ehe er sich mir zuwandte und eine ausladende Bewegung machte um mir zu zeigen das er am frühen Morgen bereits nicht mehr mit der Arbeit hinterher kam. Ich beschloss ihn in Ruhe zu lassen und mich in mein Büro zu begeben, denn im Gegensatz zu Tobi, hatte ich ein eigenes Büro, das mit diversen Hochleistungsservern und Rechnern verbunden war, während ich auf eine Unmengen an Bildschirmen starrte.

Jeder Nerd würde sich über so ein System freuen, das eine eigene Kühlung hatte und zudem noch ein unglaubliches Soundsystem besaß. Schalldichte Wände und eine Stahltüre, rundeten mein kleines aber feines Büro ab, wo nur ich alleine drinsaß und nur rausging, um mir was zu essen zu holen oder kurz im Bad zu verschwinden. Ich besaß sogar einen eigenen Kaffeevollautomaten, doch die Freude war getrübt, wenn man wusste, durch welche Datenmengen ich mich arbeiten musste, um an die Informationen zu kommen, die die Vollpfosten, von den einzelnen Organisationen, wie die Sicherheitspolizei, das FBI und die CIA nur um die drei größeren Arbeitgeber zu nennen, haben wollten. Ohne uns, würden diese Pfeifen Garnichts zustande bekommen, schoss es mir ein weiteres Mal durch meinen Kopf. Vor allem, dieser Trottel von FBI-Typ Shuichi Akai und der Depp von der Sicherheitspolizei Rei Furuya würden vermutlich ständig ohne meine Hilfe hobs gehen.

Ein weiterer Seufzer entrann meiner Kehle, als ich meinen Arbeitsplatz hochfahren ließ und den Kaffee von Ray dem Sicherheitsmann auf ex leerte. So dämlich die beiden sich doch anstellten, während meiner Schicht, würden die beiden Trottel, die mir irgendwie ans Herz gewachsen waren, (schließlich waren wir bereits seit 2 Jahren in Kontakt) nicht draufgehen, sonst würde ich die beiden wieder ins Leben zurückholen, nur um sie selbst um die Ecke zu bringen. Als ich mich endlich auf meinen Platz fallen ließ, hatte ich bereits meine nächste Tasse Kaffee in der Hand (gelobt sei Gott, dass er den erfunden hat) während ich mir die ersten Anfragen ansah. Rot bedeutete dringend (sowas wie Leben oder Tod), gelb es eilt, aber bringt niemanden um und grün, was hieß, wenn du Zeit findest (also nie). Und wie jeden Tag, leuchtete mir nur die Farbe Rot entgegen, also nahm ich einen kräftigen Zug, des aromatischen Kaffees, aus den wunderbaren peruanischen leicht gerösteten Bohnen, die frisch gemalt wurden, durch meine Maschine, die ich gefordert hatte, als man mich ins Büro versetzt hatte und schon flogen meine Finger über die Tastatur und ich heckte mich in diverse Systeme um an die gewünschten Informationen zu kommen, die ich direkt weiter leitete, über unzählige Server, per SMS von einem nicht zurück verfolgbaren Handy, das in einem Schließfach in der Walachei lag (ich bin nur minimal paranoide, weshalb, das Schließfach und das Handy nur einmal die Woche wechselt und das andere eingeschmolzen wird).

Ein anhaltendes piepsen, verriet mir, dass im Minuten-Takt neue Nachrichten eingingen, so dass ich Musik einschaltete und diese voll aufdrehte, um meine Konzentration waren zu können.

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt