Kapitel 6 -Urlaubsbeginn-

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Schneller als gedacht hatte ich meine Sachen gepackt, mir ein Hotel gebucht und mir einen Mietwagen für 13:20 Uhr am nächsten Tag bestellt. Meine Koffer schickte ich nach unten zur Aufbewahrung und legte mir bereits Klamotten für den nächsten Tag bereit, ehe ich immer noch im Ampellook meine Wohnung auf Vordermann brachte und mich wieder hinab in die Höhle des Smeagol stieg, wo ich nur mit List wieder heraus kommen würde.

Wieder im Büro, konnte ich den Schweiß auf Tobis Stirn bereits von der Tür aus erkennen, wie er verzweifelt versuchte die Datenmenge zu verarbeiten, die ihn lebendig zu begraben drohten. Ich setzte mich locker, neben ihm und schnappte mir eine Ersatztastatur, die ich nur benutzte, wenn ich die andere reinigen ließ (zur Info, die Ersatztastatur, ist weder ergonomisch, noch auf meine Bedürfnisse ausgelegt, sie ist einfach eine Null-Acht-Fünfzehn Tastatur), steckte diese mit ein und half Tobi sich zurecht zu finden. Da ich die alten Sachen alle abgearbeitet hatte (mitten in der Nacht) brachte er sich nur noch um die eingehenden Sachen zu kümmern. Zusammen, schafften wir es tatsächlich meinen Posteingang, das erste Mal seit einem gefühlten Jahrhundert leer zubekommen. Endlich, konnte der Urlaub beginnen, ich musste dafür nur am nächsten Tag noch einige Stunden hier überleben. Während ich Tobi noch einiges erklärte, flog die Zeit geradezu an uns vorbei. Ein piepsen meines Handys, teilte mir mit, dass mein Essen bereits in die Wohnung geliefert wurde und wir fingen an für den heutigen Tag Schluss zu machen.

Gegessen und ausgepowert, lies ich mich ins Bett fallen, nur noch wenige Stunden, dann war ich für die erste Zeit befreit, unbewusst, glitten meine Gedanken zu Tobi, Akai und Furuya, irgendwie würde ich die drei vielleicht vermissen. Doch ehe ich einschlief, kehrte, dass Gefühl der Freiheit und die Last die dadurch von mir abfiel wieder zurück und süße Träume von Vögeln, die durch die Luft schwirrten stellten sich ein.

Meine Schwingen, trugen mich immer höher hinauf und ein Schrei des Glücks entfloh meiner Kehle, als ich durch die Wolkendecke brach. Die Sonne schien sanft auf mich hinab, während ich verruchte ihr immer näher zu kommen. Ein Ruck der durch meinen Körper fuhr, ließ mich in meinem Höhenflug bremsen und ich begann, wie von unsichtbaren Seilen gefesselt (grüße an Houdini, nur bin ich leider kein Genie was Entfesselungen angeht) an Höhe zu verlieren. Die eben noch nach Zuckerwatte schmeckenden Wolken, die so weiß wie Puderzucker waren, schienen sich ziemlich schnell von mir in die Höhe zu entfernen,...Nein.. sie flogen nicht nach oben, sondern ich nach unten oder?... wobei fliegen der falsche Begriff war... Moment ich fiel!!!! Ich viel sogar verdammt schnell und der Boden, kam immer näher. Ich schloss meine Augen (ich kniff sie eher zusammen) und wartete auf den Tot.

Doch ich spürte nur einen schmerzhaften Aufprall auf etwas ziemlich hartem, als ich zaghaft meine Augen öffnete, lag ich in meine Decke, wie ein Borito gewickelt auf dem Boden, während der Schmerz sich durch meinen Körper zog. Ein neuer Tag ein neues Unglück, fiel mir nur spontan dazu ein und wie jeden Morgen, vollzog ich mein übliches Ritual. Erst als ich den Aufzug betrat, fiel mir wieder ein, dass es heute gar nicht so schlimm werden konnte, den die Arbeit war zum größten Teil erledigt, ich hatte Hilfe und vor allem nur einen halben Tag in diesem Kerker, was konnte da bloß schiefgehen? Mich selbst mit diesen Gedanken aufbauend, betrat ich in einem Sommerkleid (Siehe Oben) das ich mir vor Jahren gekauft hatte (es passte noch wie am ersten Tag, Gott seis gedankt, sonst hätte ich vermutlich einen Tobsuchtsanfall bekommen) die Welt der hartarbeitenden Drohnen (oder auch Kollegen genannt), des immer emsig arbeitenden Bienenstocks mit all seinen Waben (anders konnte man die hässlichen Dinger nicht bezeichnen, nur statt Honig produzierten diese nur Mist). Als ich mir eine Tee aus der Teeküche (nur ein kleiner Abstellraum, in dem man eine Kaffeemaschine minderer Qualität, einen Wasserkocher und einen Mülleimer gestellt hatte) geholt hatte, begrüßte ich fröhlich die umliegenden Kollegen, die mich mit tiefen Augenringen wie eine fiktive Figur aus irgendeinem Manga oder Anime entsprungen war an starrten (ich hoffte auf eine Elfe/Fee oder wenn aus einem Anime oder Manga dann schon einen weiblichen Hauptcharakter der gut aussah), wobei glotzen die bessere Beschreibung war. Bei Tobi in meinem Büro ganz entspannt angekommen, ließ ich ihn das Steuer übernehmen und versuchte Ihn nur zu leiten, wenn er nicht weiter wusste. Schneller als gedacht, hatte er den dreh raus und wir hatten nur noch eine halbe Stunde Zeit, bevor mein Tag hier zu Ende war, als eine überraschte E-Mail von Bourbon kam mit der Adresse eines Gebäudes eines möglichen Anschlagziels. Ungläubig, lass ich mir die Adresse bestimmt fünf oder sechs Mal durch, ehe mein Gehirn registrierte, dass er dieses Gebäude meinte, ohne eine Wort zu sagen, sprang ich auf, riss meine Tür auf und lief los, ich lief so schnell mich meine Beine Trugen, sprang, wie ein super Athlet (Bockspringer) über den verdammten Schalter des Sicherheitsdienstes als der Alarm losging. Auf der Stelle blockierte der Aufzug, doch er war es nicht, den ich ansteuerte. Endlich an der Sicherheitstreppe angekommen, besser gesagt an der Tür, die zum Treppenhaus führte, versuchte ich sie aufzustemmen, doch es rührte sich nichts verzweifelt, stemmte ich meine Füße gegen die Wand und zog mit all meiner Kraft, an dieser scheiß feuersicheren Metalltür , doch sie gab keinen Millimeter nach, im Gegensatz zu meinem Armen, die vom Türgriff abrutschten und mich dadurch einen Satz nach hinten auf den Boden machen ließen. Wie ein Stehaufmännchen, zwang ich mich aufzustehen und rüttelte verzweifelt an der Tür während ein „Nnnneeeeeeeeiiiiiiiinnnn" (stellt euch dass mindestens 20 min. lang mal vor) von mir kam. Entkräftet und den Tränen nahe, ließ ich mich mit der Stirn voran im 35° Winkel an die Tür gelehnt fallen. Meine Arme hingen schlaff an mir herunter und ich verfluchte innerlich alles und jeden. Nach einer gefühlten Ewigkeit, stupste mich Ray der Wachmann an und sah mir peinlich gerührt ins Gesicht, als ich meinen Kopf leicht drehte um ihm anzusehen.

„Ähm also.." fing er verlegen an, während er sich den Nacken rieb „ Ähm.." räusperte er sich. „Du musst leider wieder hinter die Absperrung" war das sein Fucking ernst???? Doch mein Gesicht blieb ausdruckslos und ich begab mich langsam wie eine wandelnde Leiche in mein Büro zurück, wo der verdutzte Tobi immer noch am Bildschirm saß und von allem nichts mitbekam.

„Hast du dich gestoßen?" fragte er mich, als er auf den roten Kreis an meiner Stirn zeigte und ich schüttelte nur energisch meinen Kopf. Ich hatte nämlich kleine Lust ihm zu erklären, dass ich mich mit der Stirn, gegen diese beschissene Sicherheitstür gelehnt hatte und am liebsten mir den Schädel daran eingeschlagen hätte.

Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Where stories live. Discover now