Die Sonne ist schon längst untergegangen und es ist dunkel. Nur die Laternen im Park leuchten auf und es ist todstill draußen. Das letzte mal und ich bin raus aus dieser Scheiße. Ich bin nicht stolz darauf, dass ich es tue, aber für mein Vater mache ich es das letzte mal.

Mein Handy vibriert und ich nehme es aus meiner Hosentasche raus. Ich bin da. Lese ich die Nachricht von dem Kunden und packe mein Handy wieder zurück. Ich greife nach der Sporttasche und atme tief die Luft ein. Ich bin gleich für immer raus aus dieser Scheiße.

Ich steige aus, schließe mein Auto und gehe mit großen Schritten in den Park hinein. Von weitem sehe ich einen Mann mitten im Park stehen und da es die einzige Menschenseele ist, die sich im dunklen hier auftreibt, weiß ich das es der Kunde von meinem Vater ist.

Ich bleibe einen Meter vor ihm stehen und schaue ihn mir genau an. „Hast du das Geld?" frage ich ihn und er hält die braune Lederhandtasche in die Höhe. „Ich will erst die Ware sehen." Ich öffne den Reißverschluss und lasse den Typen hinein sehen. Er greift kurz hinein und tastet die Droge ab.

Er nickt mir zu, lässt die Handtasche auf dem Boden ab und greift in seine hintere Hosentasche. Verwirrt schaue ich ihm dabei zu, wie er sein Portmonee herausholt. Er klappt es auf und ich forme meine Augen zu Schlitzen, um erkennen zu können, was er mir da zeigt.

„Drogendezernat, Kommissar Jürgen Schmidt! Sie sind wegen Drogenbesitz und dealerei verhaftet." Mein Herz setzt aus und aus Schock lasse ich die Tasche fallen. Mein Herz rast und ich setze einen Schritt zurück.

Sofort strahlen mehrere Taschenlampen auf mich und ich halte mir meine rechte Hand vor die Augen. Mit verengten Augen erkenne ich Polizisten die mit ihren Waffen auf mich zielen.

Ich schlucke schwer und lasse das ganze Szenario einfach so vor meinen Augen ergehen. Sie haben mich. Verdammt! Ich habe nur noch dich. Was mache ich ganz alleine mit unserem Kind, wenn sie dich mir wegnehmen? Höre ich ihre Engelsgleiche Stimme in meinem Kopf.

Meine Augen füllen sich und ich sehe ihren enttäuschten Blick vor meinen Augen. Scheiße was habe ich getan? Die Tränen laufen meine Wange entlang und die Bullen kommen langsam auf mich zu. Mein Kind kann nicht ohne einen Vater aufwachsen!

„Hände nach oben und auf die Knie." Mit zitternden Beinen gehe ich auf die Knie und halte meine Hände nach oben. Mein Blick ist gesenkt und ihr wunderschönes, enttäuschtes Gesicht will nicht vor meinen Augen verschwinden. Es tut mir so leid, Asya.

Cesur

Ich spucke in sein hässliches Gesicht und verpasse ihm direkt danach eine Faust. Bastard. Er zischt auf, aber das interessiert mich nicht. Er soll leiden, bis er anfängt zu heulen. Meine Faust zuckt immer wieder und nur mit einem Schlag in seine Visage kann ich meine Hand ruhig stellen.

Mein Handy in meiner Hosentasche vibriert und genervt hole ich mein Handy hinaus. Welcher Hund stört mich jetzt? Ich schaue auf den Bildschirm und ziehe verwirrt meine Augenbrauen zusammen. Resul 2.

Das ist Asya! Ich habe sie unter Resul 2 gespeichert, da es ihre Notfall Nummer ist. Mit dieser Nummer ruft sie nur an, wenn Resul in Schwierigkeiten steckt. Verdammt, was hat er getan?

„Ich bin weg. Habt ein Auge auf ihn." deute ich meinen Männern mit dem Kopf auf Kemal. Sofort verlasse ich die Halle und sprinte auf mein Auto zu. Ich setze mich hinein und nehme sofort ab.

„Was ist passiert?" brülle ich panisch in den Hörer. Sie hat mich noch nie mit dieser Nummer angerufen. Verdammt, Resul Bruder, was hast du getan? Sofort höre ich sie schluchzen und ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit.

„Er ist seit einer Woche weg." schluchzt sie laut auf. Mein Herz rast. Bitte nicht, Bruder! Bitte. „Er hat mir versprochen aufzuhören, Cesur. Jetzt ist er verschwunden." Ich weiß direkt was sie meint. Resul wollte aufhören mit dem dealen.

Entweder wurde er umgelegt oder die Bullen haben ihn gepackt. „Ich melde mich bei dir. Mach ja keinen Blödsinn!" Ich lege auf und drücke auf Vollgas. Wenn ihm was zugestoßen ist, dann verbrenne ich jede Seele, die dafür zuständig ist!

Ich halte vor seinem Kiosk an und stürme hinein. Sein Angestellter nickt mir zu und ich gehe in sein Büro hinein. Ich setze mich auf seinen Drehstuhl und klopfe nervös auf seinem Schreibtisch herum. Bitte es ist nichts passiert.

Ich wähle die Nummer von Selim. Desto länger er braucht abzunehmen, desto nervöser werde ich und das komische Gefühl breitet sich immer mehr aus. Genau wo ich auflegen will, geht er ran. „Was willst du, Karasu?" keift er mich giftig an.

„Resul Dağ, du musst mir verraten wo er steckt." gebe ich panisch von mir. „Woher soll ich wissen, wo der Typ steckt." seufzt er genervt auf. „Verdammt! Du musst bitte für mich herausfinden, ob er hinter Gittern steckt. Ich flehe dich an Selim."

Es ist kurz still und mein Herzrasen wird immer schneller. „Ich ruf dich in fünf Minuten an!" Bevor ich mich überhaupt bedanken kann, legt er schon auf.

Aufgeregt warte ich auf seinen Anruf und schaue immer wieder auf mein Handy, jedoch zeigt er mir keinen Anruf von Selim an. Es sind schon fünf Minuten um und ich werde noch nervöser. Ich sterbe vor Nervosität und kann nicht mehr still sitzen.

Mein Handy vibriert und sofort springe ich auf. Hastig nehme ich ab und sofort ertönt seine Stimme. „Er muss absitzen wegen dealerei und Besitz von 25 Kilo Kokain." Lan Resul, was hast du nur getan? „Wo sitzt er?" Er seufzt. „Ich schicke dir die Daten zu." Und erneut legt er auf meine Fresse auf.

Was hast du nur gemacht, Bruder?

Ich war beim Schreiben richtig traurig, weil Resul jetzt absitzen muss 😪 i love this boy

C E S U R - IWhere stories live. Discover now