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-Yanıyor içim yanıyor cayır, cayır-

Es klopft an meiner Türe und schniefend löse ich mich von meiner besten Freundin. Wir beide schauen zur Türe, welche langsam geöffnet wird. Selim tritt einen Schritt in mein Zimmer hinein und schaut mich intensiv an. „Alles gut?" Ich nicke schnell.

Er hält einen braunen DIN A4 Umschlag in die Höhe. Fragend schaue ich darauf und warte bis mein Bruder mir erläutert was es ist. Jedoch schaut er selber für einige Sekunden nachdenklich darauf und sagt nichts.

„Das lag vor der Haustüre auf der Matte." schaut er nun skeptisch auf mich. „Da steht nur dein Name drauf." Verwundert stehe ich von meinem Bett auf und gehe langsam auf meinen Bruder zu. Ein Umschlag für mich? Ehrlich gesagt habe ich nicht die leiseste Ahnung was das sein könnte.

Vorsichtig nehme ich es ihm ab und starre auf die Schrift. Hayat. Mehr nicht. Ich schlucke leicht. Ob es von Cesur kommt? Aber was kann er mir denn schicken? Sofort schlage ich den Gedanken ab.

„Hayat." Mein Kopf erhebt sich und ich schaue meinen Bruder an. „Wenn es von Karasu kommt, dann gib mir sofort Bescheid." Langsam nicke ich mit dem Kopf und er schaut mich wieder so intensiv an. „Gut." nickt er mir zu und verlässt mein Zimmer.

Ich stehe immer noch auf dem selben Fleck und starre nur den Umschlag an. Mein Herz fängt komischer Weise an schneller zu schlagen und ich werde nervös. Ich kann mir meine Nervosität nicht erklären, aber irgendwie habe ich Angst vor dem Inhalt.

„Willst du es denn nicht öffnen?" höre ich die sanfte Stimme von Leyla hinter mir sagen. Ich nicke einfach nur abwesend und drehe mich um. Langsam gehe ich auf mein Tisch zu und setze mich mit Vorsicht auf meinen Drehstuhl.

Mit zitternden Hand öffne ich langsam den Briefumschlag. Tief nehme ich Luft und greife hinein. Meine Fingerspitzen kommen in Berührung mit dem Stapel von Blättern und ich ziehe diesen mit Herzrasen hinaus.

Meine Augen füllen sich mit Tränen und mein Herz fängt an zu schmerzen. Scharf ziehe ich die Luft ein und meine Augen überfliegen die Zeilen. Mit zitternden Hand schaue ich mir die unteren Blätter an und eine Träne läuft schon meine Wange entlang. Cesurs Unterschrift und es fehlt nur noch meine.

„Hayat?" Mein Kopf schellt zu meiner besten Freundin, welche mich schon skeptisch anschaut. „Was ist das?" Ich schaue wieder runter und lese die fette Überschrift erneut durch. „Er hat mir die Scheidung eingereicht."

Sofort steht sie auf und kommt mit großen Schritten auf mich zu. Vor mir bleibt sie stehen und nimmt mir die Scheidungspapiere aus der Hand. Sie schaut sich alles genau an. „Oh." gibt sie nur von sich und senkt ihre Hände.

„Wirst du es unterschreiben?" Ich schlucke schwer und versuche meinen Herzschlag zu normalisieren, aber es klappt einfach nicht. Wieso tut es so verdammt weh? Das Feuer in mir entfacht noch mehr und ich weiß nicht, wie lange ich diesen Brand noch aushalten werde.

Werde ich es unterschreiben? Mein Herz schreit schon förmlich danach es nicht zu tun und mein Verstand will diese Scheiße unterschreiben, um von diesem Leid zu entkommen. Herz gegen Verstand. Aber wird es mir wirklich besser gehen, wenn wir uns scheiden? Wenn ich unterschreibe?

Cesur liebt mich doch gar nicht. Sein Herz schlägt nicht mal. Wie sollen wir da noch verheiratet bleiben? Wie kann ich einen Mann lieben, der mich nicht will? Wird es mir besser gehen, wenn wir uns scheiden? Vielleicht vergesse ich ihn so und mir wird es besser gehen.

„Ich weiß es nicht." flüstere ich ihr zu. „Mein Herz will es nicht, hofft das er mich eines Tages auch lieben wird. Dass wir glücklich werden. Aber mein Verstand will es, will nicht mehr leiden."

C E S U R - IWhere stories live. Discover now