33

10.3K 433 296
                                    

-İçimde bir kara orman yanıyor gittiğinde-

Cesur

Voller Sehnsucht stehe ich endlich nach Jahren vor dieser beschissenen Türe, die mich von Kemal trennt. Sechs Jahre lang habe ich voller Geduld auf diesen Moment gewartet. Es ist eine reine Qual für mich gewesen ihn zu finden. Und nun trennt uns nur noch eine Metalltüre.

Mein ganzer Körper ist mit Aufregung gefüllt und ich kann es kaum abwarten ihn zu sehen. Gequält und machtlos. Er soll mich anbetteln und flehen ihn zu verschonen. Eine Gänsehaut durchzuckt meinen Körper, wenn ich mir das Szenario durch den Kopf gehen lasse.

Mit meiner Faust drücke ich die Türe auf und etwas Licht scheint durch den dunklen Lager. Kemal sitzt gefesselt an einem Stuhl mitten im Lager. Ein Grinsen entsteht auf meinen Lippen. So gefällt es mir.

Sein Kopf erhebt sich und sofort treffen sich unsere Augen. Nach Jahren sehen wir uns gerade wieder. Er hat sich kaum verändert, außer den Falten im Gesicht und den leicht gekrümmten Körper. Ein komisches Gefühl macht sich in meinem Körper bemerkbar, aber ich versuche es zu ignorieren. Ich habe keine Zeit für Gefühle und Emotionen.

Gefährlich, mit langsamen Schritten, gehe ich auf ihn zu und lasse ihn keine Sekunde aus den Augen. Belustigung blitzt in seinen Augen auf und ich sehe wie sein Grinsen immer breiter wird. Gleich wird dir dein Grinsen vergehen.

„Ich wusste, dass du hinter der Entführung steckst, Cesur." Kurz bevor ich bei ihm ankomme, strecke ich meinen rechten Bein mit Schwung aus und trete ihn voller Hass in den Magen. Sein Stuhl, an dem er gefesselt ist, schwingt hin und her und zu meinem Pech ist er nicht nach hinten gekippt.

Er hustet stark auf und ich kann nicht anders als schadenfroh zu grinsen. Ich fühle mich durch den Tritt in seine Magengrube so befreit und gut. Als wäre die ganze Last auf meinen Schultern wie weggeblasen. Meine Faust zuckt und ich kann nicht anders als ihn Schmerzen an seinem Gesicht zu hinterlassen.

Kemal spuckt schmerzerfüllt auf den Boden und ich erkenne eine rote Flüssigkeit, welche mit seiner Spucke vermischt ist. Blut. „Mehr hast du nicht drauf?" Erneut boxe ich ihm ins Gesicht, aber es reicht mir nicht. Ich kann mich nicht mit einer einfachen Faust ruhig stellen.

Ich will das er leidet. Ich will die Schmerzen in seinen Augen sehen. Ich muss meine Gier, ihn zu verletzten, stillen und das am besten mit mehr Gewalt. Er soll schreien, weinen, betteln, aber ich werde kein Erbarmen mit ihm haben. Ich werde es ignorieren und weiter machen. So lange bis er seine letzten Minuten zählt.

Ich packe ihn kräftig an den Haaren, weswegen er zischt. Mit Schwung hole ich mit meinem Knie aus und trete ihm mitten ins Gesicht. Während er bewusstlos seinen Kopf nach unten hängen lässt, schreie ich auf und raufe an meinen Haaren.

All dieser Hass überwältigt mich gerade und ich kann kaum noch atmen. Alles was ich Jahre lang in mich gefressen habe, kommt wieder hoch und das allein nur, weil ich ihn wieder gesehen habe. Ich habe mich vorbereitet. Ich habe trainiert. Ich darf keine Schwäche zeigen, denn so kann ich ihn niemals vernichten.

Ich habe das Gefühl, dass es um meinem Brustkorb immer enger wird und das atmen fällt mir immer schwerer. Ich schnappe nach mehr Luft, aber es bringt nichts. Die Wut, der Hass haben mich zu sehr gepackt und ich kann diese Gefühle nicht stillen, wenn Kemal bewusstlos ist.

Ich schmeiße mich auf die Knie und boxe immer wieder auf den Boden. Meine Fäuste reißen sich auf und ich erkenne die rote Flüssigkeit, die mich leicht beruhigt. Ich ignoriere es, dass ich blute und mache immer weiter. Lasse meinen Hass auf dem Betonboden raus und schreie mir die Seele aus dem Leib.

C E S U R - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt