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-Öldürdün beni, keşke sevmeseydim seni-

Mein Herz ist am rasen und ich habe das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Ich bin nervös, sehr sogar und die Angst macht sich genau so bemerkbar. Ich habe dieses komische Gefühl in mir und ich kriege mit einem mal starke Bauchschmerzen.

Mir ist übel und am liebsten würde ich alles raus lassen. Ich habe kein gutes Gefühl in mir und irgendetwas in mir sagt, dass alles nur noch schlimmer wird. Ich will weinen und einfach nur weg von hier. Obwohl ich schon die ganze Zeit hier sein wollte.

Ich atme tief durch und senke meinen Blick nach unten auf meine Hände. Sie sind am zittern und die Bauchschmerzen werden noch stärker. Eine Hitzewelle schlägt in meinen Körper ein und ich bin wortwörtlich am brennen. Mein Kinn zittert und am liebsten würde ich den Schluchzer raus lassen.

Vater ist enttäuscht von dir. Schallen die Worte meines Bruders in meinen Hirn und machen die Situation nur noch schlimmer. Ich will seine Worte vergessen und mir einreden, dass mein Vater sich freuen wird mich wieder bei sich zu haben. Aber das wird er nicht. Er hasst mich. Er hat geflucht, will dich nicht mehr sehen.

„Bist du bereit?" schaut mich Selim Abi an und ich schlucke hart. Ein letztes mal schaue ich mir unser Haus von draußen an. Es hat sich nichts verändert. Ich nicke auf seine Antwort, aber eigentlich bin ich alles andere als bereit. Die Angst steigt noch mehr in mir und mein Herzrasen macht es nicht besser. Jetzt oder nie.

Mein Bruder steckt den Schlüssel ins Loch und öffnet die Türe. Mir kommt es so vor als würde gerade alles in Zeitlupe passieren. Ich schlucke den fetten Kloß in meinem Hals runter und folge meinem Bruder rein ins Haus.

Sofort umhüllt mich diese wunderschöne Wärme und ich ziehe den Duft unserer Wohnung in mich ein. Ich schließe die Augen, kann dabei eine Träne, welche meine Wange entlang fließt, nicht halten. Ich lasse alle schönen Momente mit meiner Familie in diesem Haus vor meinen Augen abspielen. Ein kleines Lächeln ziert sich um meine Lippen.

„Oh Gott, Hayat." höre ich die erleichterte Stimme meines Zwillings. Sofort öffne ich meine Augen wieder und blicke in das mir ähnelnde Gesicht. „Ayaz." hauche ich und sofort kommt er auf mich zu. Er schlingt seine starken Arme um meinen zierlichen Körper und ich breche in Tränen aus.

Ich drücke mich noch fester an meinen Zwilling und atme seinen Duft ein. Ich habe ihn vermisst. Mehr als alles andere. Mein Herz hat sich so leer angefühlt ohne ihn. Und für einen kurzen Moment vergesse ich die Trauer in den Armen meines Bruders.

Ich konzentriere mich nur noch auf das hier und jetzt. Nur auf Ayaz und genieße jede Sekunde in seinen Armen. Auch wenn wir uns des öfteren gestritten haben, liebe ich diesen Jungen. Ich will nicht mehr ohne ihn sein und bereue jedes böse Wort an ihn. Hässlichkeit war das letzte, was ich ihm wütend entgegen gerufen hatte, bevor ich entführt wurde.

„Du hast mir so sehr gefehlt." flüstert er in mein Ohr und mein Herz schlägt noch schneller bei seinen Worten. „Jeder Tag ohne dich war die reinste Hölle." Er drückt mich fester an sich und ich spüre etwas nasses an meiner Halsbeuge. Ich kneife meine Augen zusammen und weine noch stärker. Eine Träne von Ayaz ist wie hundert Messerstiche in mein Herz.

Ich entziehe mich aus seinem Griff und lege meine zitternden Hände in sein Gesicht. Ich schaue lange in seine Augen und genieße einfach nur den Moment. Wie konnte ich ihn nur vergessen? Wie konnte ich meine Familie nur vergessen?

Ich habe gekämpft, damit Cesur mich frei lässt und ich wieder bei meiner Familie sein kann, aber das einzige was Cesur getan hat, ist mich in einen Bann zu ziehen. Allein seine schwarzen Augen, welche nichts verraten, haben mich in seinen Bann gezogen und ich bin da nicht mehr raus gekommen.

C E S U R - IWhere stories live. Discover now