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-İnsan bazen hatasını sever-

Cesur ist ein Vergewaltiger. Ein Vergewaltiger! Immer noch stehe ich wie versteinert da und versuche meine Atmung zu normalisieren. Mein viel zu hoch schlagendes Herz macht alles nicht besser und meine Beine drohen mir umzufallen. Ich will hier weg.

Die Tränen laufen einfach meine Wange entlang und leise schluchze ich vor mich hin. Die Angst steigt in mir hoch und ich weine noch heftiger. Ich bin am Ende! Er wird mich vergewaltigen.

Ohne zu zögern laufe ich zur Türe, will sie öffnen und einfach von hier abhauen, mich retten vor Cesur. Doch dann fällt mir Semih ein. Semih! Sofort laufe ich die Treppen rauf in das Zimmer und öffne die Türe gewaltig.

Ich sehe Semih auf dem Bett sitzen mit mehreren Bildern in der Hand. „Guck mal, Cüneyt Abi ist hier." lacht er. Sofort wische ich meine Tränen weg und gehe auf Semih zu. Bilder von Cüneyt? Vorsichtig setze ich mich auf das Bett neben Semih und erstarre sofort, als ich die Bilder sehe.

Wie von alleine stauen sich die Tränen auf und mein Herz fängt erbärmlicher Weise an zu brennen. Die Tränen rollen mir stumm die Wange entlang und hinterlassen eine brennende Spur. Scharf ziehe ich die Luft ein, um bloß nicht neben Semih zu schluchzen.

Meine zitternde Hand halte ich mir gegen den Mund und weine leise vor mich hin. Mein Herz schmerzt, als hätte man mir gewaltig durch die Brust gepackt und mir mein Herz rausgerissen. Meine Hand wandert zu der Stelle und ich drücke feste gegen meine Brust. Es soll aufhören.

Ich reiße unbewusst die Bilder aus Semihs Hand und stehe sofort auf. Die plötzliche Wut hat mich gepackt und auf einmal stehe ich vor dem Arbeitszimmer von Cesur. Ohne zu zögern reiße ich gewaltsam die Türe auf und stampfe voller Elan auf ihn zu.

Ich werfe die Bilder auf ihn und stemme meine Hände auf den Tisch. „Du Arschloch!" zische ich und mein Herz brennt immer mehr. „Du hast es bewusst getan." wische ich mir die Tränen weg und versuche die Schmerzen an meiner Brust zu ignorieren.

Er schaut mich wie immer mit seinen leeren Augen an. Er soll aufhören so zu gucken, mieses Arschloch! „Macht es dir Spaß mich leiden zu sehen?" rufe ich und ich sehe ihm die Wut an. „Rede vernünftig." Lachend stelle ich mich aufrecht auf und schaue zu ihm runter.

„Was wenn nicht? Brichst du mir dann meine anderen Finger? Oder nein, warte! Vergewaltigst du mich dann?" Abrupt steht er auf und boxt mit seiner rechten Faust gegen seinen Schreibtisch. „Halt die Fresse, Hayat!" knurrt er gefährlich.

Erneut lache ich auf, was ihn richtig provoziert. „Wie herzlos kannst du nur sein? Du hast die Bilder bewusst Semih gegeben, damit ich sie sehe. Damit ich darunter leide!" ich fasse mir an die Brust. Mein Herzschlag verdreifacht sich und die Schmerzen werden immer heftiger. Ich lasse mich einfach ergehen und fange an zu weinen. Ich halt das nicht mehr aus.

„Du bist so unmenschlich, Cesur." schluchze ich auf. „Wirst du davon geil, wenn du mich immer wieder weinen siehst?" Wütend zieht er seine Augenbrauen zusammen und eine kleine Falte entsteht zwischen seinen Brauen. Langsam atmet er die Luft ein und lässt sie dann laut aus.

„Heul nicht rum, nur weil ich dir die Augen geöffnet habe." Ich schüttele den Kopf und drehe mich einfach um. Er ist ein herzloses, mieses Arschloch. „Erinnerst du dich Hayat?" Ich bleibe stehen, aber drehe mich nicht zu ihm um. Ich will ihn nicht mehr sehen. „Ich hatte dir gesagt, dass Cüneyt dich nicht liebt." lacht er spöttisch auf.

Ich verlasse das Zimmer und knalle bewusst die Türe feste hinter mir zu. Cesur hat kein Herz. Niemals! Dort wo sein Herz sein sollte, liegt wohl ein Stein. Ich habe keine Ahnung, was Cesur erlebt hat, ob er überhaupt etwas negatives erlebt hat, aber er ist und bleibt herzlos.

C E S U R - IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt