Tag 1: Frühstück

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Dany kam gerade aus der Dusche als jemand an die Tür klopfte. Er setzte sich auf sein Bett und nahm eines der Bücher, die er mitgebracht hatte. Nate hatte ihm geschrieben und ein Foto von Opal angehängt.

Das Heimweh wurde mit jeder Minute schlimmer. Der Nachmittag ging langsam in den Abend über und ein paar letzte Sonnenstrahlen schienen in das Zimmer. Es war ruhig. Zu ruhig als dass es angenehm war.

Er konnte die Stadt sehen. Wie immer mehr Lichter angeschaltet wurden und die Straßen immer leerer.

Ein Pfleger kam herein.

,,Ich habe hier die Menükarte für dich und eine Nachricht. Du ziehst um in ein Einzelzimmer. Es ist eines frei geworden und ein Zweierzimmer wird gebraucht. Ich sehe, du hast deine Tasche bereits ausgeräumt, soll ich dir helfen, sie wieder einzuräumen?", der Pfleger drückte ihm eine Karte in dir Hand und warf einen Blick auf die leere Reisetasche, die Dany auf den Schrank gelegt hatte.

Er freute sich.

Dann hatte er zumindest etwas mehr Privatsphäre. Er legte die Karte auf das Bett und packte mit dem Pfleger seine Sachen wieder ein.

,,Du kannst dich wieder in dein Bett legen. Wir bringen es in dein neues Zimmer, damit wir es nicht extra neu beziehen müssen.", der Pfleger legte die Reisetasche auf das Fußende des Bettes und hob die Decke an.

Dany legte sich in das Bett und wurde aus dem Zimmer geschoben.

In den Gängen herrschte Ruhe. Sie waren vollkommen leer.

,,Die meisten essen jetzt unten im Speiseraum. Dort darfst du ab morgen essen. Heute wird es auf dein Zimmer gebracht."

Das Einzelzimmer war natürlich kleiner, aber keinesfalls ungemütlich. Eine Tür führte in ein kleines Badezimmer mit einer Dusche die gleichzeitig auch eine kleine Badewanne war und neben der Tür stand ein Schrank. Auf dem Nachttisch stand eine Lampe und eine Schale mit Obst. Sein Bett wurde direkt neben eines der zwei Fenster gestellt. Ein kleiner Tisch stand gemeinsam mit zwei Stühlen in einer Ecke.

,,Kreuz an, was du möchtest. Ich komme gleich mit einem Arzt wieder, der dich untersucht.", damit verschwand der Pfleger und Dany sah sich die Karte an.

Zu viele Kalorien und eine zu große Portion. Dazu musste auch noch ein Nachtisch gewählt werden. Und gleich drei Zwischenmahlzeiten!

,,Du kannst ruhig nachrechnen und grübeln, aber um es dir einfacher zu machen kann ich dir sagen, dass alles gleich viele Kalorien hat.", eine Pflegerin, die eine Karaffe mit sich brachte und diese auf den Nachttisch stellte, stellte sich zu ihm.

Dany hatte nicht vor etwas zu essen. Nicht hier. Er wollte wieder nach Hause wo er sich selbst darum kümmern konnte was er aß und wie viel.

Je weniger es von ihm gab, um so weniger Probleme brachte er mit sich. Je weniger umso weniger...

Sie nahm die Karte mit und ging wieder.

Er kreuzte irgendwas an. Essen würde er sowieso nicht. Nicht, wenn man ihm vorschrieb was er Essen musste und wie viel.

Ja, er konnte zwischen Mahlzeiten auswählen, aber eine freie Wahl hatte er trotzdem nicht.

Dany räumte ein zweites Mal seine Tasche aus und setzte sich völlig außer Atem und mit Rückenschmerzen auf einen der zwei Stühle.

Er schwitzte obwohl er zitterte.

Er war müde, erschöpft, obwohl er es nicht sein sollte. Am liebsten hätte sich der Junge noch einmal geduscht, aber dazu fehlte ihm die Kraft.

Wake UpWhere stories live. Discover now