Tag 63: Zärtlichkeiten, Mochis und Dates...

1K 82 3
                                    

Dany:


Ein Monat war seit Collins Besuch vergangen. Noch immer dachte Dany an das, was Collin ihn gefragt hatte und sosehr sich etwas in ihm gefreut hatte, so war das auch das einzige geblieben. Er liebte Riley, sosehr, dass er nicht einmal Platz hatte für den Gedanken sich von dem jungen Mann zu trennen. Das war ihm klar geworden, als Collin ihn gebeten hatte sich alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, Dany aber bereits gewusst hatte, dass er sich nicht umentscheiden würde. Seine Gefühle galten nun jemand anderem, jemandem der sie zu schätzen wusste.


Riley besuchte seinetwegen nun sogar so gut wie regelmäßig seine Therapiesitzungen und ob man es glaubte oder nicht, so schienen zu helfen. Dany selbst hatte bereits sieben Pfund zugenommen und wog nun 80 Pfund. Dafür empfand er jedoch gemischte Gefühle. Er war sich nicht sicher ob ihn das freute oder ihm eher Sorgen bereiten sollte. Es war ihm nämlich anzusehen, dass er zugenommen hatte, nicht nur körperlich, sondern auch an den Essensportionen die er nun aß. Sie waren bei weitem nicht normal, aber sie waren auch schon kleiner gewesen.


Er saß auf seinem Bett und starrte aus dem Fenster. Es schneite ein bisschen und man merkte, dass der Winter vor der Türe stand. Die Sonne kam schon fast nicht mehr zum Vorschein wegen der dicken, grauen Wolkendecke. Riley lag hinter ihm und döste vor sich hin. Er lag ausgestreckt in eine Decke gekuschelt da und hatte einen Arm um seinen Unterleib gelegt.

,,Willst du nicht unter die Decke kommen? Dir ist doch sicher kalt.", ein kaltes Lüftchen zog durch das offene Fenster in den Raum, aber das störte Dany überhaupt nicht. Er lächelte leicht und strich Riley durch das dichte Haar.

,,Ach, mir macht die Kälte nichts."

,,Bitte...", der junge Mann zog eine Schnute wie es ein kleines Kind tun würde und grinste dann schief.

Lächelnd schlüpfte Dany unter die Bettdecke und kuschelte sich an Riley heran, welcher ihn freudig empfing und seine Arme um ihn schlang.

Es war einfach so anders, wenn Riley bei ihm zu Hause war und sie nicht in der Klink hier und da ein paar verstohlene Küsse austauschten. Dany fühlte sich wohler und außerdem hatten sie hier auch Privatsphäre, zumindest wenn seine Eltern nicht da waren oder sie zumindest in Ruhe ließen. Nate verbrachte seine freie Zeit meistens bei Tamra, sodass er, wenn er mal ein Wochenende aus der Klink durfte, alleine mit seinen Eltern zuhause war.

Riley fuhr mit seinen Händen unter Danys Pullover und strich mit seinen Fingerspitzen über die weiche Haut. Er merkte, wie sehr es Riley gefiel ihn zu berühren und wie sehr er die Nähe zu ihm suchte. Natürlich gefiel Dany selbst das auch. Er liebte es, über die Muskeln des jungen Mannes zu streichen und die Wärme unter seinen Fingern zu spüren. Es gab nichts Besseres, als in Rileys Nähe zu sein.

,,Es war eine gute Idee hier her zu gehen. Auch wenn wir auch zu mir nach Hause hätten gehen können...", um ehrlich zu sein fürchtete sich Dany noch immer ein wenig davor. Nicht weil er Riley nicht vertraute oder glaubte der Mann würde ihn zu irgendetwas zwingen, was er nicht wollte, sondern er fühlte sich einfach wohler, wenn er zuhause war. Er trug jetzt nichts außer einem Pullover und natürlich Unterwäsche, weil er meistens nur das trug, wenn er alleine zuhause war. Bei jemand anderem würde er garantiert nicht so viel Haut zeigen.

,,Das nächste Mal gehen wir zu dir.", er hob eines seiner Beine an, damit Riley seines dazwischen legen konnte und ihn so noch näher an sich presste, falls das überhaupt noch möglich war.

,,Das hast du letztes Mal schon gesagt, D... Ich bin gerne bei dir, wirklich, aber es wäre auch sicher mal nett, wenn wir wirklich nur zu zweitwären... außerdem liebe ich mein Bett und du würdest es sicher auch sehr mögen...", Riley öffnete seine Augen und strich ihm über die Wange. Im Moment waren Dany Eltern zwar nicht da, aber sie würden gegen Abend wieder hier sein, hieß: Keine Privatsphäre, erst recht nicht mit seiner Mum.

,,Ist mein Bett denn so unbequem?"

,,Es ist zu klein für mich, D. Ich bin 6'5 (1,95m) groß und du bist? 5? 5'1?"

,,5'2 (1,57m) wenn ich bitten darf. Ich verstehe was du meinst. Mein Bett ist halt nicht für so große Menschen gemacht.", Dany lachte leise und drückte dem anderen einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er sich von ihm löste und aufsetzte.

,,Hast du Hunger? Ich könnte eventuell einen kleinen Snack vertragen, du nicht auch?", vielleicht eine Mango? Oder eine Orange? Oder doch ein paar Cracker? Dany stand auf und streckte sich.

,,Wenn du schon so fragst..."

,,Möchtest du etwas bestimmtes? Wir haben alles zur Verfügung meine Mum geht sehr gerne einkaufen.", Riley schmiegte sich von hinten an ihn und vergrub sein Gesicht in Dany Halsbeuge.

,,Ich hab hier alles was ich möchte.", er spürte wie sich die Lippen des anderen zu einem Grinsen verzogen und er sanft an seinem Hals herum knabberte und saugte.

Jedes einzelne Mal, wenn Riley das machte bekam er eine Gänsehaut, die sich über seinen ganzen Körper zog. Die beiden Hände des schwarzhaarigen wanderten hinunter zu seinen Hüften und anschließend zu seinen Oberschenkeln unter seinen Pullover.

Er könnte ewig so weitermachen und sich von Riley verwöhnen und betören lassen, aber worin das enden würde war ihnen beiden klar. Es würde sicher nicht lange bloß bei Berührungen und Küssen bleiben und schnell zu etwas anderem werden, etwas wozu Dany noch nicht bereit war. Er war sich einfach nicht sicher, ob er schon wollte, dass Riley freien Blick auf seinen Körper hatte.

,,Pass auf das du keine Spuren hinterlässt. Ich will nicht, dass meine Mum glaubt mir jedes Mal wenn sich shoppen geht, eine Packung Kondome mitbringen zu müssen.", Riley hauchte noch ein paar Küsse auf seinen Hals, auf sein Schlüsselbein und auf seine Wange, bevor er sich von ihm löste.

Augenblicklich vermisste Dany die Wärme, die der Körper des anderen ausstrahlte.

,,Das hast du mir dann leider ein wenig zu spät gesagt.", Riley streckte sich und lachte leise, als Dany sich zu ihm umdrehte und ihn erschrocken ansah.

,,Du hättest mich früher vor deiner Mum warnen müssen, D. Ich hätte mir nicht gedacht, dass sie so schlimm ist.", Dany ließ seine Augen einmal nach unten und wieder zurück nach oben, über den gutgebauten Körper des Mannes wandern. Riley trug wie meistens, wenn sie alleine waren nur seine schwarze Jogginghose, die an manchen Körperregionen ein wenig eng zu sein schien.

,,Na? Gefällts dir, Kleines? Du darfst ruhig deine Hände benutzen."

,,A...Ach halt den Mund..."

Dany schlüpfte in eine Jogginghose und verließ dann, dicht gefolgt von Riley, welcher ihm gar nicht mehr von der Seite reichen wollte, sein Zimmer.


,,Mal sehen was ich dir so anbieten kann...möchtest du Mochis?"

,,Was ist das?"

Dany holte die kleinen bunten Reiskugeln aus dem Kühlschrank und zeigte sie Riley.

,,Das sind kleine Reiskuchen. In Japan werden sie traditionell zu Neujahr gegessen. Die gibt's mit allen möglichen Füllungen, ich persönlich mag die mit Erdbeeren am liebsten. Willst du mal probieren?", er hielt dem jungen Mann eines der Kügelchen hin.

,,Du darfst sogar eines mit Erdbeeren haben, wenn du probieren möchtest."

Riley lächelte und biss in das sich in Dany Hand befindende Küchlein.

,,Und?"

,,Ich bin verwundert, dass du das isst. Ich will nicht wissen, wieviel Zucker da drinnen ist. Aber ansonsten ist es nicht schlecht."

,,Früher habe ich Mochis viel öfter gegessen, aber mittlerweile kann ich es nicht mehr so richtig. Hin und wieder vielleicht mal als Abendessen.", Dany zuckte mit den Schultern und aß den Rest der Süßspeise.

Riley umschlang ihn von hinten mit seinen Armen und zog ihn an sich.

,,Mir fällt gerade auf, dass wir eigentlich noch nie die Chance genutzt haben, um auszugehen. Ich meine sowas wie ein Date, verstehst du? Gemeinsam ins Kino, Abendessen, ein romantischer Spaziergang durch die leeren Straßen...Würdest du das denn auch so gerne machen wie ich?"

Es klang wirklich sehr verlockend und vor allem nach einem sehr schönen Abend...

,,Das wäre sicher schön..."

Sie hatten nicht jedes Wochenende die Möglichkeit die Klinik zu verlassen und erst recht nicht unter der Woche. Zum einen, weil sie s nicht durften und zum anderen, weil sie dazu nicht einmal Zeit hatten.

Dany hatte so gut wie jeden Tag Therapie und Riley genau dasselbe.

,,Na dann. Willst du heute Abend mit mir ausgehen, D?"

Breit grinsend nickte er und drehte sich um, sodass er den anderen nun ansehen konnte.

,,Sehr gerne.", er schlang seine Arme um den Hals des jungen Mannes und vergrub seine Hände in dessen Haaren um Riley zu ihm hinunter ziehen zu können.

,,Es wäre mir ein Vergnügen dich auf ein erstes, richtiges Date ausführen zu dürfen.", grinste Riley bevor er ihn hochhob und innig küsste.

Wake UpWo Geschichten leben. Entdecke jetzt