Tag 89: Etwas, nur zwischen uns beiden...

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Dany:

Im Auto war es schön warm. Obwohl Dany ständig daran arbeitete zuzunehmen und es auch immer besser wurde, merkte er doch noch immer, wie schnell ihm zu kalt wurde. Er liebte es, wenn Riley seine Hände dann mit umschloss und sie wärmte. Dany beobachtete die vorbeiziehenden Lichter der Stadt. Schaufenster, Ampeln, Straßenlaternen...alles leuchtete in verschiedenen Farben und erhellte die Nacht. Am meisten aber liebte er, die schmale Straße in der Riley wohnte. Hier und da leuchtete ein Laternenpfosten, weiter nichts. Im Lichterschein erkannte man dann die dicken Schneeflocken und es erinnerte ihn immer an diese eine Szene in Narnia. Ein deutliches Zeichen dafür, dass er wohl zu viel las...

Dany fühlte sich mittlerweile bei Riley wie zu Hause. Was eventuell auch daran lag, dass hier und da etwas von ihm lag oder stand. Er hatte ein eigenes Bücherregal in der Wohnküche, eine kleine Kommode im Schlafzimmer und ein kleines Schränkchen im Bad. Er hatte sich hier also schon so ziemlich eingenistet. Manchmal fühlte er sich deshalb schlecht, weil es ja Rileys Zuhause war und er hier Platz für sich beanspruchte, obwohl der junge Mann ihm immer wieder sagte, dass er es mochte, wenn Dany sich hier mehr Präsenz schaffte.

Entspannt ließ er sich tiefer in das heiße Wasser sinken und schloss genüsslich die Augen. Das heiße Wasser schmiegte sich um seinen Körper und dampfte durch den Schaum hindurch. Im Bad duftete es nach Zitrone, durch das Schaumbad, das Riley für sie beide, hauptsächlich aber für ihn, weil er genau wusste wie sehr Dany Zitrusfrüchte liebte, ausgesucht hatte.

,,Wenn man dich so ansieht könnte man fast meinen du bist gerade dabei dich zu entspannen.", er spürte Rileys Muskeln zucken, als dieser leise lachte und sich durchs Haar fuhr. Dany saß zwischen den Beinen seines Freundes und lehnte mit dem Rücken an dessen Brust. Zugegeben war Dany noch immer nicht zu 100% davon begeistert, splitternackt vor jemand anderem zu sitzen oder was auch immer. Alleine die Tatsache, dass Riley ebenfalls nichts anhatte half ihm ein wenig dabei, die ganze Sache etwas zu verdrängen und die Nähe zu genießen. Er spürte Rileys Hände an seinen Seiten, wie er ihn umschlang und an sich drückte.

,,Tatsächlich?", Dany schmiegte sich an die warme Brust des anderen und legte seinen Kopf ein wenig zur Seite, sodass Riley besser an seinen Hals herankam, wo er ihn küsste und anders verwöhnte. Noch immer waren seine Augen geschlossen, es reichte ihm völlig, Riley nur zu spüren. In letzter Zeit hatte er öfter darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, Riley noch näher zu sein. So nahe, wie man niemand anderem war. Der Gedanke gefiel ihm immer mehr und mehr. Manchmal stellte er sich sogar vor, wie es sein könnte. Wie vorsichtig Riley mit ihm umgehen würde und wie sehr es ihnen beiden gefallen könnte. Es wäre etwas, das nur zwischen ihnen beiden sein würde und niemandem sonst. Wie ein kleines Geheimnis. Er schmunzelte, als er Rileys Zähne in seiner Haut spürte.

,,Bist du immernoch hungrig?", Dany strich über die Innenseiten von Rileys Oberschenkeln und ließ seinen Blick über die Muskeln und Tattoos dort wandern.

,,Ich hatte noch kein Dessert.", selbst ohne hinzusehen, konnte er garantieren, dass Riley schief grinste. Er sah es in Gedanken vor sich. Dieses typische Grinsen, mit dem der andere meistens versuchte seine Verlegenheit ein wenig zu überspielen. Dany spürte mehr als nur deutlich, wie entzückt Riley von seinem Dessert war. Sie beide waren Männer, was sowohl Vor,- als auch Nachteile mit sich brachte. Dany spürte doch selbst, wie sehr es ihm gefiel, von Riley berührt und verwöhnt zu werden und was diese Sachen in ihm auslösten. Aber war das nicht eigentlich der Zweck der Sache? Dienten diese Liebkosungen denn nicht als eine Art... Vorspiel um in die richtige Stimmung zu kommen? Manchmal schämte er sich sogar dafür, dass er so schnell davon erregt wurde, wenn Riley ihn anfasste. In Momenten wie diesen, dankte er dem Schaum, der den Blick auf ihre nackten Körper verhinderte und so unangenehme Blicke oder Situationen vermied. Zumindest war es Dany unangenehm es erklären zu müssen. Er wusste ja nicht mal wirklich weshalb er so fühlte. Riley schien doch auch kein Problem damit zu haben, ihm zu zeigen wie sehr ihn diese Situation erregte. Wer konnte es ihnen beiden denn übelnehmen?

Dany öffnete seine Augen und suchte den Blick des anderen. Mit roten Wangen senkte er den Blick wieder. Er machte seinen Mund mehrere mal auf und schloss ihn wieder, bis er endlich dazu imstande war, etwas zu sagen.

,,Wie wärs denn dann mit Dessert im Bett?", kaum hatten diese Worte seine Lippen verlassen sank jegliches Selbstbewusstsein zu einem kleinen Häufchen zusammen. Er spürte deutlich, wie die Hitze in seiner Lendengegend hochstieg in seine Wangen. Rileys Oberkörper vibrierte, als dieser leise lachte und ihn fest an sich drückte. Dany verbarg sein Gesicht hinter seinen Händen und zog die Beine an.

,,Ich glaube, das würde mir gefallen...", flüsterte Riley ihm ins Ohr und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

Sie nahmen noch eine kurze, gemeinsame Dusche um den restlichen Schaum von ihren Körpern zu waschen. Dany wäre vor Scham fast gestorben. Wirklich! Beinahe wäre er tot umgefallen. Und als Riley noch begonnen hatte zu lachen, wäre er vermutlich gleich zweimal gestorben.

Als Riley ihn dann wortlos an sich gezogen und begonnen hatte ihn zu küssen, schalteten sich Danys Gedanken einfach ab. Er konzentrierte sich auf Riley, auf dessen Lippen und dessen Geschmack. Er vergrub seine Hände im Haar des anderen und schmiegte sich an den anderen Körper. Das warme Wasser der Dusche prasselte auf sie herab schimmerte im Licht. Riley löste sich für einen Moment von ihm und ließ seinen Blick an ihm hinunter und wieder hinauf gleiten. Zu seiner eigenen Überraschung tat er dasselbe. Und er schämte sich nicht einmal dafür, dass es ihm gefiel. Riley sah in seinen Augen aus wie eine dieser Statuen die man in Museen fand. Das Wasser, das seinen Körper entlang rann, die Haare die feucht an seiner Stirn klebten und Riley halb geschlossener Blick...alles sah einfach so gut aus an ihm. Er war einfach der Traum von einem Mann.

,,Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie hübsch du bist?", Riley verhakte ihre Hände miteinander und kniff ihm grinsend mit der andere in den Po. Dany grinste verlegen und stellte das Wasser ab. Etwas in ihm wurde ungeduldig.

,,Findest du nicht auch, dass wir ein wenig unsere Zeit verschwenden?", er strich mit dem Finger über Rileys Brust und lächelte leicht, als er von zwei starken Armen umschlungen wurde.

,,Ich verschwende keine Zeit, wenn ich sie mit dir verbringe, Kleines....aber, es tut gut zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der hier ungeduldig wird."


Es fühlte sich an, als hätte er noch nie in diesem Bett gelegen. Das Laken war ganz weich und kühl unter ihm, als Riley ihn darauflegte und über ihn kletterte. Dany schlang seine Beine um den jungen Mann und küsste ihn. Er spürte Rileys Hände überall. Auf seiner Brust, auf seinen Oberschenkeln und auf seinem Po. Riley war einfach überall und er liebte es. Es war so anders als damals, als Collin versucht hatte ihn dazu zu bringen mit ihm zu schlafen.

,,Willst du wirklich...?", Riley schenkte ihm ein leichtes Lächeln und strich mit dem Daumen über seine leicht angeschwollenen Lippen.

Dany nickte. Er wollte. Und wie. Er folgte jeder von Rileys Bewegungen und errötete, als er sich seinen Weg nach unten küsste. Eine Gänsehaut überfuhr ihn, als er die Lippen des anderen auf der Innenseite seines Oberschenkels spürte, die dort zarte Küsse verteilten und ab und an zubissen. Er keuchte, als Riley ihn mit einer fließenden Bewegung in sich aufnahm. Mit einem Mal verstand er, weshalb Collin immer so scharf darauf gewesen war. Es fühlte sich unglaublich an. Er vergrub seine Hände in den Haaren des anderen und krallte sich dort fest. Riley neckte ihn mit seiner Zunge und bewegte seinen Kopf auf und ab, in einem perfekten Tempo. Einen kurzen Moment lang, fragte sich Dany, weshalb Riley so geübt darin war. Er legte eine Hand auf seinen Mund und kniff angestrengt die Augen zusammen. Es fühlte sich so unglaublich gut an, aber er war viel zu schüchtern, um sich das auch anmerken zu lassen.

Er war beinahe erleichtert, als Riley sich aufrichtete und ihn einen Moment lang ansah, als erwartete er so etwas wie Ich möchte doch nicht; oder ähnliches. Aber er lächelte Riley bloß an und umschlang ihn fester mit seinen Beinen.

Dany verstand jetzt, wie schwer es war, klar zu denken, wenn man erregt war. Er sehnte sich so sehr nach seiner Erlösung und nach Riley. Es gab in diesem Moment nichts anderes, das er mehr wollte, als Riley zu spüren. Auf sich, in sich, einfach überall.

Er folgte Riley mit seinem Blick und wandte sich blitzschnell wieder ab, als er sah, was sich dort in dem Nachtkästchen befand. Riley holte ein Kondom und ein kleines Fläschchen heraus und legte bloß das Kondom neben ihm auf das Bett. Das Fläschchen behielt er und benetzte mit dessen Inhalt seine Finger.

Es tat weh, als Riley mit einem Finger in ihn eintauchte und ihn vorbereitete. Mithilfe von Küssen und anderen Liebkosungen, versuchte Riley ihn davon abzulenken und schneller als ihm lieb war, war noch ein zweiter Finger in ihm.

Es wurde immer schwerer, nicht an das zu denken, was sie hier gerade machten. Wie unangenehm ihm das Ganze eigentlich war...oder besser gesagt, wie peinlich. Es war ihm keineswegs peinlich, von Riley berührt zu werden, nur alles zusammen, war so neu für ihn und so viel Offenheit war er nicht gewohnt. Einerseits, war Dany furchtbar froh, dass Riley erfahrener war als er selbst und alles tat, was getan werden musste und er bloß auf dem Rücken lag und die Beine breit machte. Andererseits, hätte Dany sich auch gefreut, Rileys erstes Mal gewesen zu sein.

Riley war so vorsichtig, als würde er bei der kleinsten Bewegung zerbrechen. Dany hatte den jungen Mann nicht einmal darum bitten müssen. Riley wartete einige Momente, bevor er begann sich langsam in ihm zu bewegen. Dany schlang seine Arme um den anderen und verwickelte sie beide in einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Riley schlang seine Arme um ihn und drückte ihre Körper aneinander, er wagte es sogar ein wenig fester und schneller in ihn zu stoßen. Es fühlte sich unglaublich an. Dany hätte sich nicht gedacht, dass es sich so gut anfühlen würde. Nichts trennte sie mehr voneinander. Rein gar nichts.



Tag 90:

Dany:


Dany wusste nicht mehr, wie oft sie es noch miteinander gemacht hatten. Nicht, weil sie beide zwei frisch verliebte Teenager waren, sondern weil sie beide diese Art von Nähe zueinander liebten. Etwas so Intimes, das es nur zwischen ihnen beiden gab. Etwas, das keiner von ihnen mit jemand anderem hatte. Dany war noch nie in seinem Leben jemandem so nahe gewesen, wie Riley letzte Nacht.

Sie hatten so viel Neues entdeckt in so kurzer Zeit. Dany schmunzelte, als Riley ihn fester an sich drückte.

,,Na? Gut geschlafen?", Riley gähnte und hielt sich eine Hand vor den Mund. Zufrieden schmiegte Dany sich an den warmen Körper neben seinem und nickte bloß. Er war mehr als nur zufrieden.

,,War es... wie dus dir vorgestellt hast?", Riley strich ihm durchs Haar und über die Wange, wo er seine Hand liegen ließ.

,,Sogar besser. Es tut mir leid, dass ich dir die ganze Arbeit überlassen habe. Ich verspreche, das nächste Mal mache ich mehr.", Dany fühlte sich wirklich ein wenig schlecht deshalb. Die meiste Zeit hatte er eben nur dagelegen und hatte alles in vollen Zügen genossen.

,,Du musst dich nicht schlecht fühlen deshalb, Kleines. Ich bin froh, dass es dir gefallen hat. Tu mir den Gefallen und leg das zurück in die Schublade.", Riley reichte ihm das wohlbemerkt ungeöffnete Kondom und drückte ihm dann einen Kuss auf die Stirn, bevor er aufstand und das Bett verließ um zu duschen.

Dany legte das Kondom zurück zu den anderen und kuschelte sich dann wieder zurück ins Bett. Er fühlte sich noch immer so....beflügelt? Das traf es vielleicht am besten. Er fühlte sich so gut wie... wie noch nie! Er hatte sich noch nie so wohl gefühlt in seiner Haut wie jetzt. Endlich begriff er wirklich, wie sehr Riley ihm dabei half. Wie viel Riley zu seiner Genesung beitrug. Er wollte auch, dass Riley selbst das sah. Er wollte dem jungen Mann zeigen, dass Riley das Beste war, das ihm jemals hatte passieren können.

Wake UpWhere stories live. Discover now