Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Aber es war mir von Anfang an klar, dass dieser Jeon Jeongguk was damit zu tun hat. Ich kann den Typen echt nicht ausstehen. Klar sieht er gut aus, aber das bringt ihm nichts. Ich bin zumindest gespannt, wie sich die Regeln so verändern werden.
Dieser Jeongguk meint von sich selbst überzeugt zu sein. Aber ich lasse mich nicht von ihm oder von einem anderen des unnötigen Schulrat unterkriegen. Genervt verlasse ich den Chat und schließe Messenger, um meine anderen Social media abzuchecken. Und klar, das Instagram die häufigste App ist, die ich nutze. Ich like einige random post und schaue was meine Freunde so in ihre Storys posteten. Auf Jimins Story ist zum Beispiel zu erkennen, wie er fleißig für die Englisch Schularbeit lernt.
WARTE ENGLISCH?! Oh fuck. Ich hab das total vergessen. Wieso sagt mir niemand bescheid? Jeder wusste davon, bloß ich nicht.
Ob dieser Mark auch davon Bescheid wusste, ist mir egal, aber warum hatte er deswegen auch keine Andeutung gemacht? Zwar ist das nicht seine Aufgabe, aber wäre dennoch hilfreich gewesen. Damit muss ich Pabo, mich erstmal abfinden ehe ich hastig auf Jimins Story eine Antwort sende, auf der ich mich bedanke, dass wenigsten einer mich daran erinnert, auch wenn dies nicht beabsichtigt war. Schnell poste ich noch selbst von mir ein Selfie, um meine 698k followers mit genug Stoff zu versorgen, die täglich fleißig am liken und kommentieren sind.
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weitere Kommentare anzeigen chimchimi: Ach du Pabo! Hättest eben früher anfangen sollen zu lernen. Viel Spaß xD alienking.v: @/chimchimi Sei du ruhig! Du musst morgen sicher kein kack Referat halten! Das ist unfair! xD jeon.kooks97: Wie wäre es, wenn du dich mit was effektives beschäftigst, dein Scheiß machst und für sowas, keine Zeit verschwendest? :)
Als ich diesen einen letzten Kommentar lese, muss ich leer schlucken. Dieser Name... Könnte es sich um diesen Jeon handeln? Aber was will dieser Typ ausgerechnet von mir? Ich entscheide mich, nicht auf sein Kommentar zu antworten, sondern schalte mein Handy aus und stecke es in meiner Hosentasche.
Die Nudelsuppe hatte ich schon nach den Chat mit diesen Mark Tuan fertig aufgegessen und stelle im Anschluss das Geschirr einfach in die Spülmaschine. In wenigen Minuten würden meine Eltern von der Arbeit endlich nach Hause kommen, weswegen ich ins Wohnzimmer gehe und mich auf die schwarze Leder-Couch setze und den Fernseher einschalte, um einen Anime anzuschauen, das momentan im TV läuft
Eigentlich hätte ich jetzt die Zeit, um zu lernen und mein Plakat fertig zu gestalten, aber wie ich eben so bin, verschiebe ich die wichtigeren Dinge auf später und schaue mir lieber Batman an, was zufällig in Anschluss nach dem Anime läuft und warte bis meine Eltern da sind, die dann von mir verlangen, eben diese Sachen zu erledigen. So wie sie es immer machten und dies würde sich in ferner Zukunft auch nicht mehr ändern.
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Nach einigen Minuten höre ich das Aufschließen der Haustür und sofort ertönt auch das Bellen eines mir allzu bekannten Hundes. Da ich weiß, um wessen Bellen es sich handelt, stehe ich kurzerhand von der schwarz-gepolsterten Couch auf und lande sogleich rückwärts auf dem Boden als mich mein Hund Yeontan anspringt. Mit einem Gekicher, streiche ich ihm über seinem weichem Fell. Sofort werde ich für das Streicheln mit eine Zunge ablecken an der Wange belohnt, welches sich feucht und doch warm anfühlt. Meine Eltern haben ihn vor ein paar Wochen in einer Art "Wellness Urlaub" für Hunde gebracht, weil wir keine Zeit mehr für ihn hatten und unsere Verwandtschaft keinen Hund bei sich aufnehmen durften.
Sowas war echt scheiße, aber ich bin mir sicher, dass es ihm dort gefallen hat! Er riecht so schön und sein Fell fühlt sich so sanft und weich an. So ein Shampoo möchte ich für meine Haare auch haben. Vielleicht probiere ich es demnächst mit Hunde Shampoo, wenn die schon so gut riechen und genial pflegen.
Während meine Eltern sich Schuhe und Jacke ausziehen, schalte ich den Fernseher aus und setzte mich wieder gescheit auf die Couch hin, gefolgt von Yeontan, der sich auf meinen Schoß gemütlich macht. Als sie sich dann ebenfalls ins Wohnzimmer begehen, setzen sie sich neben mir auf das Sofa hin und mustern mich an bis meine Mutter das Wort erhebt.
»Wie war dein Schultag so? Hast du es noch rechtzeitig zum Unterricht geschafft oder bist du mal wieder zu spät gekommen?« Dabei betont sie "mal wieder" in einem etwas genervten Unterton und streicht sich durch ihr seidiges Haar.
Wow. Da hatte wohl jemand keinen schönen Tag gehabt.
Ich seufze auf und erzähle vom heutigen Ereignis und von den neuen Schulregeln, die ab morgen gelten. Mein Vater nickte manchmal, um zu deuten, dass er versteht. »Dann hoffe ich mal, dass du dich in Zukunft an die Regeln einhälst, sonst kannst du wirklich damit rechnen, nicht mehr Klassensprecher zu sein.«
Meine Mutter meint dies ernst und fragt mich, ob ich schon was gegessen habe, was ich mit einem Nicken bejahe. Danach reden wir weiterhin als meinen Vater etwas einfällt. »Sag mal. Müsstest du nicht noch an deinen Koreanisch Referat arbeiten? Du hältst es doch morgen vor, oder? Bist du schon damit fertig?«
Toll... Auf das habe ich gewartet. Fehlt nu-
»Ach ist das so? Schreibst du nicht morgen eine wichtige Englisch Klausur? Hast du schon gelernt?«, fragt nun meine Mutter. Mit einem Seufzen stehe ich von der Couch auf, gehe auf meine Eltern zu und gebe ihnen jeweils einen Kuss auf die Stirn. »Hach... Deswegen liebe ich euch so. Und um eure Frage zu beantworten... NEIN, noch nicht, aber gleich!«, antworte ich ihnen, nehme meine Schultasche und renne rauf in meinem Zimmer.
