ℱᴏʀɢɪᴠᴇ ℱᴏʀɢᴇᴛ☘ɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ ✓

✧ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ²✧

Außer Puste und verärgert setze ich mich auf die Bank der Bushaltestelle hin und grübel nach. Ich habe nicht genug Geld für einen Taxi dabei, vor allem da die Kosten recht überteuert worden sind. Meine Eltern könnte ich genauso wenig anrufen, da sie sicherlich schon auf der Fahrt zur ihre Arbeit sind. 

Nun bleiben mir zwei Optionen:

Einfach nach Hause gehen und die Schule für heute schwänzen... Ich meine, bitte. Wir haben MONTAG oder bis zur nächsten Haltestelle RENNEN, sodass die Möglichkeit besteht, dass der Bus wieder vor meiner FRESSE wegfährt?

Bevor ich eine Entscheidung treffe, reißt mich ein Hupen eines Autos aus meinen Gedanken. Fragend werfe ich ein Blick auf diese Richtung aus der das Hupen kam und stehe von der Bank auf. Verwundert komme ich dem Auto näher und als ich nah genug bei der Fahrerseite stehe, erkenne ich um welche Person es sich vorm Lenkrad handelt und werde noch verwirrter als meine Mutter die Fensterscheibe runter schiebt.

Wow.... Von wo hat sie denn den geilen Wagen her? Muss wohl neu gekauft sein..., denke ich mir und steige ins Auto ein als meine Mutter mir mitteilte, mich zur Schule zu fahren. Eingestiegen, frage ich daraufhin woher sie den Wagen hätte und wie sie wusste, dass ich den Bus nicht mehr erreichen würde. Als Antwort erklärt sie mir, dass mein Vater es ihr einfach so geschenkt hatte und dass sie einfach ein Instinkt dafür hat.

Man... Dieser Mutter-Instinkt ist echt beängstigend..

Sie fährt dann sofort los, nachdem ich mich angeschnallt habe und währenddessen wir aus dem Radio "Bang Bang Bang" von Bigbang hören. Vor dem Eingangstor hält sie an und ich steige aus dem Auto aus. Ich bedanke mich noch bei ihr und verabschiede mich mit einen kurzen Kuss auf ihrer weichen und reinen Wange. Nun heißt es schnell rein ins Klassenzimmer, bevor die Schulglocke für die erste Stunde klingelt. Denn ich habe keinen Bock, erneut zu spät zum Unterricht zu erscheinen und Nachmittag zum Nachsitzen zu kommen.

Nope, Nope. Heute mal nicht.

★｡+ﾟ☆ﾟ+｡★

Stürmisch bewege ich mich ins Schulgebäude, in Richtung der Schließfächer. Durch die Hektik  entgeht mir jedoch, der Einziger zu sein, der sich im Flur befindet, während von den anderen, jegliche Spur fehlen. An meinem Schließfach angekommen, öffne ich diese mit meiner Zahlenkombination, hole meine Bücher für die jetzige Stunde heraus und schließe diese mit einen lauten Knall zu, der durch die Gänge schallt.

Rasend hetzte ich ins Klassenzimmer, da es zur ersten Stunde klingelt. An der Tür des Klassenzimmers angekommen, lässt diese sich jedoch nicht öffnen und zeigt, dass sie abgesperrt ist. »Wie jetzt? Haben wir doch erst zur zweiten Stunde?...«, wundere ich mich und laufe nun zum Vertretungsplan, um mich zu vergewissern als eine plötzliche Durchsage durch die Flure dringt.

»An alle. Eine wichtige Durchsage: Die Schüler und Schülerinnen, die zu spät erschienen sind oder sich noch immer in den Gängen herum treiben, sollen sich unverzüglich zum Theatersaal begehen. Dies ist eine Pflicht Versammlung«

Erst nach dem Verstummen der Durchsage, bemerke ich die leeren Flure, in der ich mich aufhalte, weshalb ich sofort zum Theatersaal flitze, wo schon die SchülerInnen und LehrerInnen sich in jeweiligen violetten Stühlen, Platz nehmen.

Schleichend, mit Bedacht, keinen Mucks zu machen, geselle ich mich zu der Sitzreihe meiner Klasse und setze mich neben meinen besten Freund Jimin hin, worauf ich erleichtert aufatme.

Der Pinkhaarige grinst mich von der Seite an und begrüßt mich mit unser 'Bro-Zeichen' dem "Peace", welche ich mit einem Lächeln und ebenfalls einem "Peace-Zeichen", erwidere. Jimin, den ich liebevoll Chimchim oder auch mal Jiminie nenne, kenne ich schon seit dem Kindergarten. Jedoch hatten wir uns für eine gewisse Zeit aus den Augen verloren, weshalb wir keinen Kontakt hatten.

Wie das Schicksal aber so wollte, trafen wir uns letztes Schuljahr an dieser Schule wieder und sind seitdem unzertrennlich. Wir blicken zur Tribüne als der Schulleiter endlich erscheint. Vor dem Podest stehen geblieben, räuspert er sich und im gesamten Saal wird es still.

Ich reime mir irgendwelche Theorien, für den Anlass, aus als  der Direktor mit seiner Rede beginnt.
»Erstmal bedanke ich mich für eure Anwesenheit. Der Grund für diese plötzliche Versammlung ist, dass ich einen ganz bestimmten neuen Schüler an unsere Schule herzlich begrüßen möchte« Auf einmal fangen im Publikum alle zu Tuscheln an und es wird laut. Ich lasse mich von der Lautstärke nicht beirren und blicke weiterhin gespannt zum Direktor, der jemanden zu sich raufschickt.

Ein Junge steigt gelassen mit festen Blick auf dem Podest und bleibt vor dem Mikrofon stehen. Dann passiert was, womit wohl keiner gerechnet hat. Um den Tumult zu besänftigen, schnappt er sich das Mikrofon und hält sie gegen ein anderes hin, sodass eine lautes, Ohrbetäubendes Geräusch aus den Lautsprechern entsteht und alle die Ohren voller Schmerzen, zu halten. Schlagartig wird es wieder ruhig und die gesamten Augenpaare wenden sich dem Jungen zu, der ungefähr in meinem Alter ist.

Er nimmt die Mikrofone auseinander und reicht eines den Direktor wieder.
Der Blick des Direktors: unbezahlbar

Die Augen des Jungen schweifen durch den ganzen Saal und aus unerklärlichen Gründen haftet er bei mir, was mich verwundert zu ihm blickt. Ich weiß nicht, ob ich mir das einbilde, aber ich könnte schwören, dass seine Augen kurz funkeln. Welche Emotionen ich darin sehe, kann ich nicht beschreiben. Unser gegenseitiges Starren wird jedoch unterbrochen als er zu Sprechen beginnt.

Was für eine göttliche Stimme-